hrsg. von Univ.-Prof. Dr.-Ing. P. Schwerdtner
Verlag
Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb der Technischen Universität Braunschweig
Herausgeber
Univ.-Prof. Dr.-Ing. P. Schwerdtner
Datum
Februar 2016
Typ
Beitragsband
ISBN
978-3-936214-27-7
Umfang
155 Seiten
Preis
30,- Euro inkl. 7% MwSt. Kostenloser Versand
Mit den Worten "Schönes Wetter heute" beginnen zahlreiche Gespräche über Belanglosigkeiten. Im Zusammenhang mit der Abwicklung von Bauaufträgen sind Diskussionen über das Wetter jedoch keinesfalls belanglos. Wie das Braunschweiger Baubetriebsseminar 2016 mit dem Thema "Umgang mit Witterung bei Vertragsgestaltung und Baudurchführung" zeigt, bestehen zahlreiche baubetriebliche, technische und auch rechtliche Problemstellungen, die in der Praxis nicht selten zu erheblichen Differenzen zwischen den Vertragsparteien führen.
In den ersten beiden Beiträgen wird zunächst auf die Bestimmung des Witterungsrisikos sowohl aus juristischer als auch aus technischer Sicht eingegangen. Die VOB/B enthält in § 6 zwar grundlegende Regelungen zur Aufteilung des Witterungsrisikos zwischen den Vertragsparteien. Die Übertragung dieser Regelungen auf den konkreten Einzelfall ist jedoch vielfach problematisch. Bei der Abgrenzung des Witterungsrisikos in technischer Hinsicht sind einerseits gewerkeweise erhebliche Unterschiede zu berücksichtigen. Andererseits werden die theoretischen Grenzen technischer Regelwerke in der Praxis vielfach ausgedehnt und das Risiko einer mangelhaften Ausführung steigt. Zudem divergieren Auffassungen über vertragliche Ansprüche erheblich.
Im dritten und vierten Beitrag steht der Umgang mit Witterungsrisiken im Mittelpunkt. Hierbei wird aus Sicht ausführender Unternehmen u. a. darauf eingegangen, wie die Witterung bei der Angebotsbearbeitung zu berücksichtigen ist und in welcher Form Witterungsrisiken in die Preisermittlungsgrundlage einbezogen werden. Als eine Möglichkeit des Umgangs mit Witterungsrisiken wird eine Versicherung gegen die Folgen von Witterungsereignissen in Form der parametrischen Wetterrisikoversicherung vorgestellt.
Die Bewertung tatsächlicher Witterungsereignisse bildet den Schwerpunkt des fünften und sechsten Beitrags. Hierbei werden typische Abgrenzungsprobleme bei der vertraglichen/baubetrieblichen Einordnung von Witterungsereignissen erörtert. In diesem Zusammenhang wird auch darauf eingegangen, welche Wetterdaten im Allgemeinen zur Verfügung stehen und in welcher Form eine Klassifikation von Wetter durch Wetterdienste erfolgt, die im Rahmen der bauvertraglichen Abwicklung ggf. herangezogen werden kann.
Im siebten und achten Beitrag werden im Sinne von "Lessons Learned" sowohl misslungene als auch gelungene individualvertragliche Regelungen zur Verteilung des Witterungsrisikos erörtert. Hier werden sowohl juristische als auch baubetriebliche Erfahrungen gewürdigt. Vorschläge für individualvertragliche ausgewogene Regelungen werden vorgestellt.