Heft 49 | BSBBS 2010

Vorwort des Herausgebers

Wie von den Teilnehmern des Braunschweiger Baubetriebsseminars 2009 gewünscht, wid­men wir uns in diesem Jahr dem Thema: "Entgleitende Projekte - Erkennen und Handeln". Jedem ist die Thematik bekannt, viele haben es bereits selbst erlebt, jedoch hat wohl niemand ein Allheilrezept.

Aus Sicht des Veranstalters zeigte sich, dass das Thema noch einen weiteren Aspekt enthält: Nur wenige reden gern über eigene entglittene Projekte und geben zu, dass sie selbst betroffen waren. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es uns mit einigen Mühen gelungen, auch in diesem Jahr wieder acht Fachvertreter unterschiedlicher Disziplinen zu gewinnen, die aus Ihrer jeweiligen Sicht über Einzelaspekte zum Schwerpunktthema berichten.

Das Seminar 2010 gliedert sich in vier Blöcke. Der erste Block widmet sich Präventionsmaß­nahmen gegen entgleitende Projekte. Hierbei werden Anforderungen an den Bauvertrag ebenso behandelt wie Anforderungen an die Projektorganisation und die beteiligten Personen.

Im zweiten Beitragsblock steht das Erkennen von entgleitenden Projekten im Mittelpunkt. Manches Projekt wäre nicht auf die "schiefe Bahn" geraten, wenn das Entgleiten rechtzeitig erkannt worden wäre. Hierzu ist jedoch der Einsatz effektiver Controllinginstrumente not­wendig.

Vorhandene Konfliktlösungsmechanismen und deren Vor- und Nachteile werden im dritten Block behandelt. Es soll verdeutlicht werden, welche Instrumente in welcher Konstellation einsetzbar sind. Unter anderem soll auf das Problem des sehr lange andauernden Einigungs­prozesses über technische Nachträge eingegangen werden.

Der vielleicht spannendste Beitragsblock steht am Ende des Seminars und befasst sich mit Handlungsmöglichkeiten nach dem Entgleiten. Zur Vermeidung eines weiteren Entgleitens müssen trotz ggf. unklarer Verantwortlichkeiten Entscheidungen über Beschleunigungsmaß­nahmen, Teilkündigungen oder auch personelle Konsequenzen getroffen werden.