Dass die Raumtemperatur die Qualität der Arbeit beeinflusst, ist allgemein bekannt. In den vergangenen Jahren waren dabei eher die sommerlichen Höchsttemperaturen im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit. Milde Winter sorgten dafür, dass wir bei komfortablen Wärmegraden im Büro sitzen konnten. Es geht aber auch anders und bei zweistelligen Minusgraden kommt so manche Heizungsanlage nicht mehr hinterher.
Das hängt vom Arbeitsplatz ab. Wer den ganzen Tag vor einem Bildschirm sitzt, braucht es wärmer als jemand, der/die ständig in Bewegung ist und auch körperlich arbeitet. In § 3 Abs. 1 ArbStättVO (Arbeitsstättenverordnung) wird u. a. auch die Raumtemperatur am Arbeitsplatz geregelt, allerdings nicht präzise. Das geschieht in der technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A3.5 Raumtemperatur.
Überwiegende Körperhaltung | leichte Arbeit | mittelschw. Arbeit | schwere Arbeit |
---|---|---|---|
Sitzen | +20 °C | +19 °C | - |
Stehen, Gehen | +19 °C | +17 °C | +12 °C |
Der/die Arbeitgeber:in ist verpflichtet, für angemessene Temperaturen am Arbeitsplatz zu sorgen und kann für etwaige gesundheitliche Schäden bei Unterlassung haftbar gemacht werden. Aber bis zu einer solchen Eskalation will man es ja möglichst nicht kommen lassen.
Zunächst dürfen Beschäftigte nicht einfach den Arbeitsplatz verlassen. Nur in Ausnahmefällen sind sie berechtigt, ihre Arbeitsleistung gemäß § 273 BGB zurückzubehalten und die Arbeit einzustellen. Das kommt aber erst dann in Frage, wenn der/die Arbeitgeber:in nichts unternimmt, um für Abhilfe zu sorgen.
Besser ist es, gemeinsam mit Kolleg:innen und Führungskräften zu überlegen, wie man gesund und ohne zu frieren durch die kalten Tage kommt. Homeoffice ist z.B. eine Möglichkeit, eine unzureichende Beheizung eine Zeit lang zu überbrücken. Auch könnten zusätzliche Heizgeräte aufgestellt werden. Aber Achtung: Alle Geräte, die an der TU betrieben werden, brauchen eine Elektro-Prüfung mit entsprechendem Prüfaufkleber, sonst dürfen sie nicht an die Steckdose! Und bitte auch den zusätzlichen Energieverbrauch nicht aus den Augen verlieren!
Doch selbst 20 Grad können als ziemlich kühl empfunden werden, wenn man nur sitzt und sich längere Zeit kaum bewegt. Hier sind kurze Unterbrechungen der Arbeit und das Erledigen kleiner Wege hilfreich, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Die Betriebliche Gesundheitsförderung hält viele Anregungen und Angebote bereit, um sich Bewegung zu verschaffen und im Büroalltag fit zu bleiben. Auch Gymnastik oder Indoor-Walking können helfen. Im Internet findet man ebenfalls viele Tipps, wenn man nach „Bewegung im Büro“ sucht.