"Neue Aspekte der Bewertung der Reisezeit und anderer Einflußfaktoren im Schienenpersonenfernverkehr"; Dissertation 17.07.1980
Die Grundlage von Modellüberlegungen zur Berechnung des Personenfernverkehrsaufkommens in der Zukunft bildet eine gute Kenntnis der Reaktionen von Bevölkerungsgruppen auf die Wechselbeziehungen zwischen Verkehrsangebot und Verkehrsnachfrage. Dazu ist eine Untersuchung der Einschätzung der Angebotskomponenten des Leistungsangebotes der Verkehrsträger notwendig. Diese Einschätzung ist nicht immer das Ergebnis konkreter Erfahrungen, sondern sie ist geprägt aus einer emotionalen Einstellung heraus, die von der Umwelt des einzelnen mitbestimmt wird, aber auch unter dem Eindruck eines konkreten Reisevorganges möglicherweise stark relativiert werden kann. Die vorliegende Untersuchung zeigt die Einschätzungen des Reisevorganges mit der Eisenbahn an Hand von Beurteilungen der Zeitabläufe und des Reiseumfeldes, die unter dem Eindruck des Reisevorganges, aus dem tatsächlichen Erleben heraus abgegeben worden sind. Ein Vergleich dieser Einschätzungen mit den Einstellungen von Reisenden anderer Verkehrsmittel gegenüber den Eisenbahnen muß zeigen, inwieweit ein positives Image der Eisenbahnen nur durch investive Maßnahmen - technische, betriebliche und tarifliche Anpassungen erreicht werden könnte -oder aber auch nur durch aktivere Selbstdarstellung der Leistungen, der Bedeutung und der Rolle der Eisenbahn in der Gesellschaft.