"Definition und Berechnung von Einflußgrößen als Entscheidungshilfen für den Einsatz spurgeführter Nahverkehrssysteme"; 1980
Im ersten Teil dieser Arbeit wird eine gesellschaftliche Planungsmethodik auf den Verkehrsplanungsprozeß übertragen. Dadurch wird aufgezeigt, daß die Verkehrsplanung nicht nur eine technisch-sektorale Fachplanung ist, sondern daß gesellschaftspolitische Zusammenhänge in den Planungsprozeß einbezogen werden müssen. Dieser gesellschaftliche Planungsansatz wird im weiteren Verlauf der Arbeit konkretisiert.
Im zweiten Abschnitt werden die in die bisherige Planungspraxis einbezogenen Zielvorstellungen ermittelt. Es wird ein Zielsystem entwickelt, bei dem die Ziele gesellschaftlichen Gruppierungen zugeordnet werden. Dadurch können diese Gruppen besser in den Planungsvorgang einbezogen werden.
In welcher Form diese Beteiligung auch bei der Entscheidungsfindung realisiert werden kann, ist im vierten Abschnitt der Arbeit aufgezeigt, nachdem die Einsatzmöglichkeiten von Nutzen-Kosten-Untersuchungen in der Verkehrsplanung dargestellt wurden.
Im dritten Abschnitt der Arbeit wird aufbauend auf einer Systemanalyse ein Reise-Simulationsmodell entwickelt. Die hierbei gewählte Methode gestattet es, differenzierte Aussagen über den Haus-Haus-Verkehr auch in größeren Untersuchungsräumen zu treffen. Das Modell ist anwendbar für spurgeführte Nahverkehrssysteme mit unterschiedlichen fahrdynamischen Charakteristiken. Bisher wurden mit Hilfe dieses Modells Reiseweitenverteilungen berechnet, die ein Kriterium der Erschließungsqualität darstellen. Die möglichen Modellaussagen sind damit jedoch keineswegs ausgeschöpft. Das Simulationsmodell ist als Baustein eines Gesamtmodells konzipiert, mit dem die Nachfrageschwankungen bei Veränderung der Angebotsdeterminanten ermittelt werden sollen.