"Vergleich und Abgrenzung von Produktionsmethoden für die langfristige Güterverkehrsbedienung in der Fläche durch die DB"; Dissertation 05.06.1986
Die betriebswirtschaftliche Situation des Schienengüterverkehrs in der Fläche ist bisher in dieser Form nicht untersucht worden und ungeklärt gewesen. Der hierfür entwickelte Untersuchungsansatz ermöglicht eine Berücksichtigung der spezifischen Verhältnisse in der Fläche. Die hier vermutete besonders schlechte Kostendeckungssituation des WLV konnte am Beispiel der drei Untersuchungsbereiche nachgewiesen werden.
Es hat sich gezeigt, daß im Nahbereich eine alternative Bedienung auf der Straße durch den Einsatz des Containerverkehrs gegenüber dem Wagenladungsverkehr sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Transportqualität vorteilhafter ist.
Neue Technologien, wie das ULS, sind bei den hier zu erwartenden Verhältnissen und Anforderungen im Vergleich zur konventionellen Umschlagtechnik der DB vorteilhafter. Aufgrund seiner Multifunktionalität - Umschlaggerät und Rangierlok in einem Fahrzeug vereint - erscheint es für einen Einsatz in den Knotenpunktbahnhöfen besonders geeignet.
Die Abgrenzung der beiden Produktionssysteme Wagenladungs- und Containerverkehr ergibt sich über das Verkehrsaufkommen in Abhängigkeit vom Kostenanteil an der Streckenvorhaltung im Knotenpunktbereich, der dem WLV zuzuschneiden ist. Aufgrund der systembedingten hohen Fixkosten ist eine Bedienung auf der Schiene nur bei größerem Verkehrsaufkommen betriebswirtschaftlich vorteilhaft.
Die drei untersuchten Knoten sind keine Einzelfälle. Nach den Ergebnissen der Modellrechnung ist in einer größeren Zahl von Knotenpunktbereichen mit ähnlich schwachem Verkehrsaufkommen eine Systemumstellung erwägenswert.
Langfristig gesehen wird es für die DB im Flächengüter verkehr nur zwei Alternativen geben, entweder Rückzug oder Verbesserung der Kostendeckung und Stärkung der Marktposition durch Umstellung auf Containerbedienung.