Körperdysmorphe Störung / Angst vor Hässlichkeit

Was ist eine körperdysmorphe Störung (Dysmorphophobie)?

Viele von uns kennen das: Beim Blick in den Spiegel stellen wir fest, dass wir nicht dem gerade gängigen Schönheitsideal entsprechen, und/ oder z.B. Fältchen bekommen. Wir sind mit unserem Aussehen unzufrieden oder leiden sogar darunter.
Bei zwei bis drei von 100 Personen ist die Besorgnis, hässlich auszusehen oder sogar entstellt zu sein, jedoch so groß, dass die Betroffenen an nichts anderes mehr denken können. Manche ziehen sich von der Außenwelt zurück. Andere versuchen, ihr Aussehen zu beeinflussen (z.B. durch medizinisch-kosmetische Behandlungsmaßnahmen wie einer Nasenkorrektur). Leider tritt in der Regel der erwünschte Erfolg, sich nicht (mehr) hässlich/ entstellt zu fühlen, nicht ein. Viele Betroffene sind wegen ihres Aussehens sehr verzweifelt, manchmal so stark, dass sie in Depressionen verfallen. Manche sehen sich auch nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben (oder zur Schule/ Universität zu gehen). Vor anderen Menschen wird die Sorge, hässlich zu sein, meistens verheimlicht, weil die Betroffenen sich sehr schämen.
Andere Personen können übrigens die aussehensbezogenen Befürchtungen von Betroffenen nicht nachvollziehen, weil sie den beklagten Makel nicht sehen können. Das hat der Erkrankung im Volksmund auch den Namen der „Eingebildete Hässlichkeit“ verliehen.

Was für kognitiv-verhaltenstherapeutische Möglichkeiten gibt es?

In der psychotherapeutischen Behandlung geht es als erstes darum, die Angst der Person, hässlich zu sein, ernst zu nehmen und zu verstehen. Dazu werden individuelle Ursachen und aufrechterhaltende Bedingungen erarbeitet. Im geschützten Raum der Therapie werden dazu Verhaltensexperimente zur Überprüfung von negativen Erwartungen (z.B. die Erwartung, von anderen Menschen wegen der Hässlichkeit abgelehnt zu werden) und Übungen zum Umgang mit dem eigenen Aussehen (z.B. mit Hilfe von Videoaufzeichnungen oder Spiegeln) durchgeführt. Im weiteren Behandlungsverlauf wird es wichtig sein, die im Alltag normalerweise auftretenden Versuche, das eigene Aussehen zu kontrollieren, zu unterlassen und die Reaktionen anderer Menschen zu beobachten. Dadurch kann die individuelle Bedeutung des Aussehens und die Bewertung der eigenen Person durch andere herausgefunden und gegebenenfalls verändert werden.

Wenden Sie sich an unsere Spezialambulanz, wenn Sie den Verdacht haben, an einer körperdysmorphen Störung zu leiden!

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