Sorgen und ängstliche Erwartungen gehören für viele Menschen zum alltäglichen Leben. Etwa 1-2% der Menschen findet es jedoch zusätzlich schwierig, ihre Sorgen zu kontrollieren und sorgt sich jeden Tag mehrere Stunden. Dabei sorgen sie sich nicht nur über "wichtige" Themen, sondern auch über ganz alltägliche Belastungen wie den Einkauf. Auch wenn sie wissen, dass ihre Befürchtungen übertrieben sind, können sie mit dem Sorgen dennoch nicht aufhören. Die Generalisierte Angststörung wird darum auch die "Sorgenkrankheit" genannt. Die Betroffenen empfinden neben Angst und Anspannung oft Ruhelosigkeit und Reizbarkeit. Sie haben häufig das Gefühl, ständig "auf dem Sprung" sein zu müssen. Weitere häufige Symptome können Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und leichte Ermüdbarkeit sein. Frauen sind von der Generalisierten Angststörung etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Den vielfältigen, oft somatischen Beschwerden liegt keine körperliche Ursache zugrunde, so dass ein Arzt nicht helfen kann. Daher gilt es als Erstes, ein Verständnis für die Ursachen und aufrechterhaltenden Bedingungen der Beschwerden zu gewinnen. Basierend auf einem individuellen Störungsmodell kommen dann erprobte Behandlungsmethoden zur Anwendung. Am besten ist bisher die "Angewandte Entspannung" zur Behandlung der Generalisierten Angststörung untersucht. Hierbei geht es darum, Entspannung zu üben und sie in belastenden Alltagssituationen sowie beim Sorgen einsetzen zu können. Ein weiterer Therapiebaustein ist die "Sorgenkonfrontation", bei der der Betroffene lernt, seine persönlichen Sorgenauslöser nicht zu vermeiden, sondern sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein wichtiger Punkt ist weiter, über die individuellen Gedanken und Überzeugungen des Betroffenen, die ihn belasten und zu Sorgen führen, zu sprechen. Ziel ist es dabei, belastende durch hilfreichere Gedanken und Überzeugungen zu ersetzen. Häufig kann auch die Problemlösekompetenz des Betroffenen durch ein gezieltes Training gestärkt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: Sorgenambulanz Münster