Das Ziel von SOLIDBAT, das von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe finanziert wird, ist die Entwicklung einer bahnbrechenden Technologie im Bereich der Festkörperbatterien, um die Produktion dieser Geräte in großem Maßstab zu ermöglichen und so den strengen Anforderungen des Automobilsektors gerecht zu werden. Zu diesem Zweck liegt der Schwerpunkt des SOLIDBAT-Projekts auf Festkörperbatterien mit hoher Energiedichte (400 Wh/kg, 1000 Wh/L), da sie eine lange Lebensdauer und erhöhte Sicherheit ermöglichen und daher ideal für die Bedürfnisse der Automobilindustrie geeignet sind.
Die Entwicklung des Projekts umfasst Innovationen in fünf Hauptbereichen: neue digitale Werkzeuge und Modelle für die Materialentwicklung und das Design von Zellparametern; ein aktives Nickel-Mangan-Kobalt-Kathodenmaterial mit hoher Kapazität und Wasserverarbeitbarkeit; eine 3D-texturierte Hochenergie-Lithium-Metall-Anode, die mit einer künstlichen schützenden Feststoff-Elektrolyt-Grenzfläche beschichtet ist; ein hochleitfähiger und elektrochemisch stabiler Hybrid-Gel-Polymerelektrolyt; und skalierbare Lösungen für die Herstellung von Festkörperbatterietechnologie, die sich leicht an die aktuelle Lithium-Ionen-Technologie anpassen lassen.
Einer der Schwerpunkte bei der Entwicklung dieser bahnbrechenden Technologie ist die Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt durch die Verringerung des Einsatzes kritischer Rohstoffe, die Reduzierung der Verwendung giftiger PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) und die Entwicklung nachhaltigerer Produktionsverfahren. Auf diese Weise wird SOLIDBAT zum Übergang zu einer klimaneutralen Energie- und Verkehrsversorgung beitragen und die Abhängigkeit von der Batterieproduktion in asiatischen Ländern vermeiden.
SOLIDBAT setzt die in den letzten vier Jahren im Rahmen des SAFELiMOVE-Projekts geleistete Arbeit fort, das sich der Entwicklung einer neuen Generation von Batterien für Elektrofahrzeuge widmete, die auf einem Festkörperelektrolyten basieren und eine sicherere, zuverlässigere und leistungsfähigere Lithiumbatterie ermöglichen. Die bei SAFELiMOVE durchgeführten Arbeiten waren ausschlaggebend für die erfolgreichen Fortschritte in drei Schlüsselbereichen: die Entwicklung fortschrittlicher Materialien, die Analyse und Optimierung von Grenzflächen und die Skalierbarkeit der Festkörpertechnologie auf mehrere Prototypen.
Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) ist hierbei für die Bewertung der Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien sowie der Erstellung eines Recyclingplans für die entwickelte SOLIDBAT Technologie in zwei Arbeitspaketen zuständig.
Dem SOLIDBAT-Konsortium gehören 13 anerkannte europäische und ein kanadisches Unternehmen an, die die gesamte Batterie-Wertschöpfungskette abdecken und die Innovation und das Wachstum der europäischen Industrie fördern. Unter der Leitung und Koordination von CIC energiGUNE sind die anderen SOLIDBAT-Partner: Inobat Auto JSA (Slowakei), SCHOTT AG (Deutschland), Hydro-Quebec (Kanada), Specific Polymers SAS (Frankreich), Ampere SAS (Frankreich), Toyota Motor Europe (Belgien), Life Cycle Engineering SpA (Italien), Eurida (Österreich), Commissariat a L'Energie Atomique et Aux Energies (Frankreich), Fundación CIDETEC (Spanien), RWTH Aachen (Deutschland), Technische Universität Braunschweig (Deutschland) und Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC (Deutschland).