Europa soll mit dem „Green Deal“ bis 2050 die Klimaneutralität erreichen. Eine essenzielle Säule der Umsetzung wird die Förderung des Recyclings von Kunststoffen mit dem forcierten Einsatz von Kunststoffrezyklaten sein (Single-Use-Plastics Directive, DIN-Spec 91446). Der funktionale Leichtbau mit hohen Gehalten an Kunststoffen genießt als eine der tragenden Säulen und Querschnittsdisziplin im Mobilitäts- und Energiesektor eine zentrale Rolle bei der Einsparung von CO2. Der nachhaltige Einsatz von Rezyklaten in Leichtbaustrukturen bringt allein schon durch Reduktion von Primärrohstoffen deutliche CO2-Einsparungen, die den weiteren systemischen Einsparungen durch Leichtbauanwendungen hinzuzurechnen sind.
Das Vorhaben zielt zunächst auf den Technologietransfer der bereits für thermoplastische Kunststofffolien verfügbaren lösemittelbasierten Recyclingtechnologie auf das Recycling konstruktiver Leichtbaustrukturen in Faserverbundbauweise. Dafür sind Anpassungen am Kernprozess des lösemittelbasierten Recyclingprozesses und der gesamten vor- und nachgelagerten Technologie der Recyclingroute erforderlich. Weiterhin sollen Methoden entwickelt werden, mit denen die mit der Kreislaufführung einhergehenden Eigenschaftsänderungen der Werkstoffe erfasst und im Hinblick auf den anforderungsgerechten Wiedereinsatz verlässlich und zugleich effizient bewertet werden können. Es wird der Ressourcenverbrauch in der gesamten Prozesskette bilanziert und evaluiert. Des Weiteren werden innovative Ansätze zur Modellierung von zirkulären Wertschöpfungsketten entwickelt (inklusive Allokationsansätze zur Verteilung von Umweltwirkungen und Gutschriften entlang der Akteure) und diese in die LCA zur Entwicklung genauer Datengrundlagen integriert.