Das Projekt ALBUS zielt erstmalig in Deutschland darauf ab, selbstfahrende Elektrobusse in den regulären Streckenbetrieb zu integrieren. Dafür der Einsatz von hoch-automatisierten Standardlinienbussen im Regelbetrieb untersucht. Geplant ist zunächst, dass ein autonomer Elektrobus durch den Hannoveraner Stadtteil Burgdorf fährt, zwei weitere Busse können nach einer Testphase folgen. [Projektsteckbrief als Download]
Die Zukunft des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) hängt entscheidend von den Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens ab. Ein leistungsstarkes, flächendeckendes und bedarfsorientiertes Angebot, welches gleichzeitig bezahlbar für Betreiber wie für Kunden ist, ist nur mit der Einführung von fahrerlosen Fahrzeugen möglich. Die Herausforderung dabei ist vor allem, schwierig zu bedienende, ländliche Gebiete in das ÖV-Netz mit aufzunehmen. Dies ist mit den vielfach getesteten, automatisierten Kleinbussen u.a. aufgrund eigener Erfahrungen eher unrealistisch. In ALBUS wird daher der in Deutschland erstmalige Einsatz von hoch-automatisierten Standardlinienbussen im Regelbetrieb untersucht. Das Vorhaben geht damit deutlich über die bisher in verschiedenen Pilotprojekten getesteten, automatisierten Kleinbusse hinaus.
ALBUS zielt auf die nachhaltige Integration von drei großen, vollautomatisierten (Level 4) Elektrobussen in den regulären ÖPNV-Betrieb der Region Hannover ab. Die zum Einsatz kommenden Busse entsprechen in Ausstattung, Kapazität und Fahrgeschwindigkeit typischen Linienbussen. Die Busse sollen demnach mit 50 Plätzen den typischen Linienbussen entsprechen und mit 40 km/h für den Stadtverkehr der Mittelzentren in der Region geeignet sind. Konkret bedient werden soll die regiobus-Stadtbuslinie 906 in Burgdorf, die u.a. die Berufsbildenden Schulen mit dem Bahnhof verbindet.
Die Einführung wird durch wissenschaftliche Begleitstudien und Öffentlichkeitsarbeit ergänzt, welche die gesellschaftliche Akzeptanz, den Einfluss auf die Umwelt und den Verkehr sowie rechtliche Rahmenbedingungen untersuchen und bewerten. Der bisher in Deutschland einzigartige, übertrag- und skalierbare Projektansatz wird Anreize für den Ausbau ähnlicher Projekte im deutschen Mobilitätssektor schaffe und neue Erkenntnisse mit Blick auf die Einsatzmöglichkeiten von automatisierten Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr bringen.
Technische Universität Braunschweig
Institut für Verkehr und Stadtbauwesen
Hermann-Blenk-Straße 42
38108 Braunschweig
Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bernhard Friedrich
friedrich(at)tu-braunschweig.de
https://www.tu-braunschweig.de/ivs