Auftraggeber: | Zentralverband Deutsches Baugewerbe |
Laufzeit: | Oktober 2020 – September 2021 |
Ansprechpartner IIM: | Univ.-Prof. Dr.-Ing. Tanja Kessel |
Marie Reinecke, M.Sc. |
Öffentliche Bauherren tragen bei Bauprojekten die Verantwortung für eine Vielzahl an Aufgaben, eine präzise Vorbereitung sowie die Bauüberwachung. Hierfür sind ein entsprechendes Know-how und ausreichende Ressourcen erforderlich. In den vergangenen Jahren ist es infolge eines Investitionsrückstaus zu Personalabbau in den kommunalen Bauverwaltungen und damit einhergehend zu einem Rückgang der Planungskapazität der öffentlichen Hand gekommen. Aus diesem Grund ist die Übergabe von Planungs- und Bauüberwachungsleistungen an Dritte derzeit gängiges Vorgehen. Einbußen bei der Qualität und Abweichungen der ursprünglichen Kostenschätzung sind dabei häufig die Folge. Durch einen Kapazitätsaufbau und die Nutzung eigener Ressourcen auf Seiten des öffentlichen Bauherrn könnte den bestehenden Defiziten entgegengewirkt werden.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Studie wurden die Aufgaben und erforderlichen Kompetenzen des öffentlichen Bauherrn während der Planungs- und Bauphase von Projektvorhaben untersucht. Zudem wurde erforscht, welche Aufgaben an die Projektsteuerung des bauherrenseitigen Projektmanagements übergeben werden können und welche Aufgaben beim öffentlichen Bauherrn verbleiben sollen, um eine Stärkung der Bauherrenkompetenz zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurden außerdem die derzeit gültigen Verfahrensarten nach VOB/A, ausgewählte Beschaffungsvarianten und der Entwicklungsprozess von Projektvorhaben betrachtet.