Synonyme:
Chamillen, Chamomilla[1]
Aussehen:
Lonitzer unterscheidet 4 Kamillenarten. Er macht ebenfalls auf eine Verwechslungsgefahr mit Hundsdill und Rainfarn aufmerksam.[2]
Charakteristika:
Der liebliche Geruch ist hier als sehr charakteristisch beschrieben.[3]
Standort/Vorkommen/Herkunft:
Kamille ist weitverbreitet und kann an vielen Orten wachsen. Was hier darauf schließen lässt, dass diese Pflanze damals schon jedem zugänglich war.[4]
Komplexion:
Für Mattioli ist Kamille warm und trocken im ersten Grad.[5]
Wirkung:
„Bringt den Frauen ihre Zeit“[6] - so Mattioli. Er nimmt folglich die Wirkung als nicht austriebsfördernd an, sondern lediglich als menstruationsfördernd.
Anwendung:
Lonitzer beschreibt folgende Anwendung: „Welche Frau ein todt Kindt in ir hatte/ die trinke von Chamillen die genießt und wird deß ledig“[7] Bei Ryff heißt es, dass Kamillen Öl auf den Bauch aufgetragen das tote Kind austreibe, auch Kamillenblüten getrunken sollen den gleichen Effekt haben.[8] So ergibt es sich das Kamillenblüten neben der innerlichen Anwendung auch äußerlich wirksam sein sollen.
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[1] Lonitzer, Adam (1578): Kräuterbuch.
[2] Ebd.
[3] Ebd.
[4] Ebd.
[5] Mattioli, Pietro Andrea (1586). Kräuterbuch deß hochgelerten vnnd weitberühmten D. Petri Andreae Matthioli.
[6] Ebd.
[7] Lonitzer, Adam (1578): Kräuterbuch.
[8] Mattioli, Pietro Andrea (1586). Kräuterbuch deß hochgelerten vnnd weitberühmten D. Petri Andreae Matthioli.