"Rechnergestütztes Planungssystem für die Fahrweginstandhaltung der Eisenbahn - Modellentwicklung und Realisierung"; Habilitationsschrift 05.02.1993
In der vorgelegten Arbeit wird ein Verfahren zur rechnergestützten Planung von Instandhaltungsarbeiten vorgestellt Die Modellentwicklung und die Umsetzung in ein lauffähiges Programmsystem sind ein typisches Beispiel für die Aufgaben des Faches Verkehrssystemmanagement Diesem Teilgebiet des Verkehrswesens wird eine ständig steigende Bedeutung zukommen, da die hohe Komplexität moderner Verkehrssysteme zu einem immer weiteren Einsatz rechnergestützter Planungsverfahren und Steuerungssysteme zwingt.
Grundlage der Modellentwicklungen bildet eine Analyse der umfangreichen Arbeiten zur Unterhaltung einer Eisenbahnstrecke. Dabei werden beispielhaft die besonders komplexen Abläufe des Bereiches ,Oberbauerhaltung' dargestellt und die Ableitung der Datenstrukturen sowie die Algorithmen zur Verknüpfung von Tätigkeiten, zur Zeit- und zur Kostenberechnung beschrieben.
Das erarbeitete Berechnungsverfahren wurde mit einer Bedienoberfläche versehen, die es auch einem EDV-unerfahrenen Anwender ermöglicht, nach kurzer Einarbeitung das Programm zu benutzen. Sämtliche Datenvorgaben, die Auswahl von Rechenfunktionen und die Darstellung der Ergebnisse erfolgen mit Hilfe von Bildschirmmasken. Sie enthalten Erläuterungen und Hinweise der angezeigten Variablen und der jeweils möglichen Programmbefehle. Das Programmpaket zum Einsatz derartiger Masken wurde anwendungsneutral entwickelt Es kann daher für zahlreiche weitere Programme genutzt werden.
Die beschriebenen Modelle können die Basis für die Realisierung rechnergestützter Planungsarbeitsplätze für Instandhaltungsarbeiten bilden. In einigen Bereichen gibt es jedoch noch weiteren Forschungsbedarf, um notwendige Fahrweginstandhaltungsarbeiten bei möglichst geringen Baukosten der Baumaßnahmen mit einem möglichst hohen gesaintwirtschaftlichen Nutzen für das Eisenbahnunternehmen durchzuführen. Ziel ist dabei, die Planungsqualität zu verbessern, die Bearbeitungszeiten in der Planung zu verringern und im Falle von auftretenden Störfällen optimal zu reagieren, so daß die entstehenden Betriebsbehinderungen minimiert werden.