OPPERMANN, FRIEDRICH WILHELM: Die Uferflora der Oker in Abhängigkeit von Naturraum und angrenzender Nutzung. 1991, 129 S. (D)
Veröff.: (OPPERMANN, F.-W. & D. BRANDES: Die Uferflora der Oker. - Braunschw. naturkdl. Schr., 4: 381-414.)
Zusammenfassung: Von den untersuchten Gewässern wurde eine grobe Kilometrierung auf der Grundlage von topographischen Karten 1:25000 vorgenommen. Anhand dieser wurde von jedem Flußkilometer repräsentativ ein 50 m langer Uferabschnitt floristisch untersucht. Die Probeflächen wurden während der Vegetationsperiode zweimal aufgesucht. Nach Auswertung der floristischen Aufnahmen ließen sich die Gewässer bezüglich ihres Arteninventars in unterschiedliche Abschnitte gliedern. Die Oker wurde danach in 8, die Ecker in 2 Abschnitte eingeteilt. Trotz ihrer floristischen Eigenheiten weisen die Abschnitte untereinander auch eine mehr oder weniger starke Ähnlichkeit auf. Danach lassen sich allgemein die Okerabschnitte außerhalb des Harzes deutlich von den Harzabschnitten unterscheiden. Darüber hinaus zeigen besonders die Ufer der Talsperre eine starke Eigenständigkeit und haben nur geringe floristische Gemeinsamkeiten mit den Ufern der angrenzenden Abschnitte. Ansonsten sind die Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten eher fließend ausgebildet. Letzteres trifft an der Ecker auch für den Übergang zwischen Harzvorland und Harz zu, während dieser an der Oker deutlich erkennbar ist. Als besonders reizvoll ist an der Oker der Abschnitt des nördlichen Steinfeldes zu bezeichnen, da hier zum einen noch die natürliche Flußdynamik gegeben ist und zum anderen die Schotterflächen eine abwechslungsreiche Flora aufweisen. An der Ecker sind in dieser Hinsicht besonders die Auenwaldreste im Harzvorland erwähnenswert sowie der untere Teil des Harzabschnittes. Das Okertal zwischen der Talsperre und dem Hüttenort Oker ist hingegen wegen seiner engen Ausbildung bezüglich der Uferflora weniger interessant. Letzteres gilt auch für die Okerufer oberhalb Altenaus, während innerhalb der Bergstadt, zumindest am Ortsausgang, die Ufer flacher ausgebildet sind und durch vereinzelte Arten der Bergwiesen einen zusätzlichen Reiz erhalten. Von floristischer Bedeutung sind darüber hinaus die Schwermetallrasen im Raume Goslar-Oker, die besonders in der Okeraue noch großflächiger ausgebildet sind. Die Ufer des Mittellaufs zwischen Börßum und Braunschweig sind floristisch wieder weniger interessant. Dagegen bietet der mäandrierende Unterlauf zumindest in geringer Menge abwechslungsreiche Gleithänge sowie die charakteristischen, von Angelica archangelica dominierten Hochstaudenfluren. Jeder Okerabschnitt ist durch Leitarten charakterisiert, die nur in einem Abschnitt hochstet auftreten.
Es wurde des weiteren auf die Verbreitung von Neophyten an den Gewässerufern geachtet. Dabei stellte sich heraus, daß an der Oker besonders das nördliche Steinfeld sowie die Ufer der größeren Städte, mit Ausnahme von Wolfenbüttel, zahlreiche „Neubürger“ aufweisen. Der übrige Okerlauf ist relativ arm an Neophyten, letzeres gilt auch für weite Bereiche der Ecker. Außerdem wurde das Vorkommen von Stromtalpflanzen angesprochen, die an der Oker jedoch fast ohne Bedeutung sind. Letztlich wurden noch Aspekte des Naturschutzes erörtert, wobei besonders auf die Vielfalt von Pflanzenstandorten am Gewässerufer sowie auf deren Bedeutung für Flora und Fauna hingewiesen wurde. Ergänzend sind weiterhin noch die gefundenen Arten der „Roten Liste Niedersachsen“ aufgeführt.