GRIESE, DETLEF: Geobotanische Untersuchungen an Hecken und Waldmänteln im Gebiet östlich von Braunschweig. 1984, 85 S. (S)
Zusammenfassung: Östlich von Braunschweig wurden Hecken und Waldmäntel floristisch und pflanzensoziologisch untersucht. Im Untersuchungsgebiet, das den größten Teil des Naturparks Elm-Lappwald umfaßt, vollzieht sich gleichzeitig der Übergang vom Hügelland zum Flachland, sowie vom subatlantischen zum subkonti-nentalen Klima. Viele Pflanzengesellschaften erreichen hier ihre Nordgrenze. Der Übergangs-charakter des Gebiets zeigt sich auch an den Gebüschgesellschaften: der überwiegende Teil der Waldmäntel gehört dem Verband Rubion subatlanticum Tx. 52 an: die Mantelgesellschaften der Eichen-Hainbuchen-Wälder gehören zum Carpino-Prunetum Tx. 52, viele jüngere Stadien können aber nur als Prunetalia-Gesellschaften ohne Assoziationskennarten gelten. Einige Waldmäntel in Süd- und Westlagen sind zum Ligustro-Prunetum (Faber 1933) Tx. 52 des Verbandes Berberidion zu stellen, es handelt sich hier um die nördlichsten bisher festgestellten Bestände dieser Art. Die Klimagunst des Gebiets wird ferner durch das Auftreten einiger Rosenarten des Berberidion angezeigt, die sich jedoch eher in trockenen Rasengesellschaften als in den Waldmänteln finden. Auch sie erreichen in Deutsch-land hier die Nordgrenze.
Die untersuchten Hecken sind meistens junge Bestände und daher recht artenarm; sie sind nur durch Rubus fruticosus agg. schwach als Rubion subatlanticum-Gesellschaften charakterisiert und werden hauptsächlich von Prunus spinosa, Rosa canina und Sambucus nigra aufgebaut. In Verbindung mit den Gebüschgesellschaften treten im Ostbraunschweigischen Hügelland einige Saumgesellschaften der Trifolio-Geranietea Th. Müller 1961 auf. Säume des Geranion sanguinei Th. Müller 1961 sind nur fragmentarisch ausgebildet, Gesellschaften des Trifolion medii Th. Müller 1961 dagegen recht verbreitet. Häufiger sind an Hecken- und Waldrändern jedoch nitrophile Säume, insbesondere Urtica dioica-Fragmentgesellschaften zu finden. Die Untersuchung der Hecken und Waldmäntel ergab einige interessante Neufunde für das Gebiet, sowie den Nachweis verschiedener Sippen der Roten Liste Gefäßpflanzen Niedersachsen und Bremen.