1986-2

Diplom- und Staatsexamensarbeiten

KALBERLAH, OTTO: Artenspektrum und wirtschaftliche Nutzung der Überschwemmungswiesen der nördlichen Schunteraue. 1986, 110 S. (S)

Zusammenfassung: Nördlich von Braunschweig wurde eine floristisch/pflanzensoziologische Bestandsaufnahme der Überschwemmungswiesen der Schunteraue (westlich Wenden) durchgeführt. Insgesamt wurde 30 verschiedene Teilflächen (insgesamt ca. 21 ha) untersucht.
Die einzelnen Flächen unterliegen unterschiedlichen Nutzungseinflüssen:

  • intensiv genutzte Weiden (Rinder, Pferde, Schafe, Gänse),
  • extensiv genutzte Weiden (Pferde),
  • intensiv genutzte Wiesen (einschürig und Rinder-Nachweide, 
    zweischürig und Mineraldüngung und Herbizide),
  • extensiv genutzte Wiesen (zweischürig),
  • Sondernutzwiesen (Mahd mit Sense),
  • alte Brachen (mindestens 40 Jahre nicht genutzt),
  • junge Brachen (erst seit kurzer Zeit keine Nutzung),
  • gestörte Flächen (Straßenbaumaßnahmen).

 Insgesamt wurde 324 Gefäßpflanzen-Sippen nachgewiesen, davon 19 Sippen der „Roten Liste“ (HAEUPLER et al. 1983). Die wichtigsten Pflanzengesellschaften der Schunteraue wurden dargestellt. Auf eine Ruderalisierung einiger Bereiche wird hingewiesen. Zur Charakterisierung der Flächen wurden Höhenmessungen der Pflanzen und Trockengewichtsbestimmungen der oberirdischen Biomasse bei 23 verschiedenen Flächen durchgeführt. Zudem wurden sechs typische Bodenprofile der Schunteraue dargestellt.
Der Einfluß der landwirtschaftlichen Nutzung auf die floristische Zusammensetzung der einzelnen Flächen wurde anhand der Lebensformspektren, der N-Zeigerwerte (ELLENBERG 1977), des prozentualen Anteils der Randsippen und der Sippenzahlen graphisch dargestellt und erläutert. Die Nährstoffeinträge durch Mineraldüngung bei Wiesen und durch Kot der Rinder auf Weiden wurden ermittelt, wobei sich ergab, daß der Eintrag von Gesamtstickstoff auf den Weiden ca. 2,5 mal so hoch, von Mg 65 mal höher als auf gedüngten Wiesenflächen war.