1991-1

Diplom- und Staatsexamensarbeiten

KRATEL, ALESSANDRA: Floristische Untersuchungen an ausgewählten Lebensräumen im Bereich der Weferlinger Triasplatte (Sachsen-Anhalt). 1991, 109 S. (D)

Veröff.: (KRATEL, A., C. EVERS & D. BRANDES: Halbtrockenrasen im oberen Allertal (Sachsen-Anhalt). -  Braunschw. naturkdl. Schr., 4: 371-380.)

Zusammenfassung: DAUBER erstellte 1892 eine Flora von Helmstedt und Umgebung, in der die Ortschaft Walbeck (Sachsen-Anhalt) erwähnt wird. Erst seit Öffnung der innerdeutschen Grenze sind dort floristische Untersuchungen wieder möglich. Um einen Überblick über das Arteninventar dieses Gebietes zu erhalten, wurden sechs Lebensräume untersucht, in denen sich insgesamt 615 Arten fanden. Zur Charakterisierung eines Lebensraumes wurden unterschiedliche Flächen untersucht und miteinander verglichen.
 Der Lebensraum Parkanlage zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Baum- bzw. Straucharten und Zierpflanzen aus, was auf gärtnerische Tätigkeiten zurückzuführen ist. Bei der Untersuchung der drei Feuchtwiesen wurde die Sonderstellung einer Wiese bezüglich ihres Brachestadiums deutlich. Außerdem zeigt sich der Einfluß der Umgebung auf das Artengefüge der Wiesen. Zur Charakterisierung des Lebensraumes Acker wurden die Unkrautbestände von Luzerne-, Gerste- und Rapsäckern aufgenommen, wobei sich die Luzerneäcker als Mehrjahreskultur hinsichtlich der Einwanderung von Arten deutlich von den anderen Kulturen unterscheiden. Die Straßenränder zeichnen sich durch Artenreichtum aus, wobei Chenopodietea-, Artemisietea- und Molinio-Arrhenatheretea-Arten den größten Anteil haben.
Die pflanzensoziologischen Aufnahmen der Wälder, in denen die Buche dominiert, können zum Hordelymo-Fagetum gestellt werden, für die übrigen Aufnahmen ergibt sich eine Zuordnung zum Galio-Carpinetum. Beide Assoziationen zeigen eine weitgehende Übereinstimmung in der Zusammensetzung der Krautschicht.
Von den drei untersuchten Halbtrockenrasen unterscheidet sich der Generalsberg hinsichtlich des Arteninventars deutlich von den anderen Rasen. Während die Aufnahmen des Esbinne- und Buchberges zum Mesobromion gestellt werden, können die des Generalsberges dem Cirsio-Brachypodion zugeordnet werden.
Bei dem Vergleich der Roten Listen von Niedersachsen und der Bezirke Halle/Magdeburg wird die unterschiedliche Beurteilung des Untersuchungsgebietes deutlich. Aus niedersächsischer Sicht ist dieses als wertvolles Refugium für gefährdete Arten anzusehen, die Rote Liste der Bezirke Halle/Magdeburg weist dagegen nur wenig gefährdete Sippen aus.
Neophyten finden sich vor allem in den Parkanlagen und an den Straßenrändern. In den Feuchtwiesen ist ihr Anteil besonders gering.