Auf dem Weg nach Poitiers reihen sich baugeschichtliche Höhepunkte, die auf vielfältige Weise mit der Geschichte Frankreich verknüpft sind, insbesondere mit der Geschichte des französischen Königtums. Der teils sehr gewalttätige Machtkampf der Herrscherhäuser mit dem Adel, dem Bürgertum und der Kirche wurde auch auf dem Feld der Künste ausgetragen, nicht zuletzt auf dem der Architektur. Dies trug erheblich dazu bei, dass Frankreich über Jahrhunderte als führende Kulturnation Europas galt. Die höfische Architektur Frankreichs liefert bis heute Vorbilder für die Traumbilder der Massen ebenso wie für die Prachtentfaltung der internationalen Eliten (oder was sie jeweils dafür halten).
Gemeinsam mit interessierten Studierenden unternehmen wir auf der diesjährigen Exkursion einen Roadtrip in Kleinbussen durch Frankreich. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der französischen Kathedralgotik und den Schlössern an der Loire. Unter Auslassung der Stadt Paris ist Poitiers der Ziel- und Wendepunkt unserer Reise. Stopps sind unter anderem in Amiens, Blois, Chartres (uvm.) geplant.
Reisezeitraum: 07.06.2025 – 15.06.2025
An-/Abreise: Kleinbusse ab Braunschweig
Unterbringung: Mehrbettzimmer
Kosten: ca. 700 € (inkl. Transport, Übernachtungen, Eintritte). Genauere Angaben im weiteren Planungsverlauf, es wird versucht, die Kosten durch Förderung zu verringern.
Bewerbung bis 28.02.2025 per aussagekräftige Mail an baugeschichte@tu-braunschweig.de
Mit Freude blicken wir auf einen spannenden Vortrag im Januar zurück:
Am 22.01.2025 war Dr.-Ing. Clemens Voigts am Institut für Baugeschichte zu Gast und hielt einen Vortrag mit dem Titel „Das marmorne Zeitalter: Römisches Bauen mit Stein“. Der Vortrag fand um 18 Uhr im Raum 220 im Altgebäude der TU Braunschweig statt.
Vielen Dank für den interessanten Vortrag.
Wer Interesse an zukünftigen Veranstaltungen am IB hat, darf sich gerne zu unserem News-Verteiler anmelden: https://lists.tu-braunschweig.de/sympa/subscribe/baugeschichte?previous_action=info oder per Mail an baugeschichte@lists.tu-braunschweig.de
Am 05.11.2024 hat im Saal des Besucherzentrums der Stadt Córdoba eine internationale Tagung zum 40. Jubiläum der Eintragung der Moscheekathedrale von Córdoba in die Welterbeliste der UNESCO mit dem Titel "Jornadas Académicas y Divulgativas – 40 Aniversario de la Declaración de Patrimonio de la Humanidad de la Mezquita-Catedral de Córdoba" stattgefunden. Dort wurden laufende und abgeschlossende Forschungsprojekte zum Gebäude präsentiert und vor dem Hintergrund von Fragen zu Denkmalwerten und Erhalt dieses herausragenden Bauwerks diskutiert. Für Ruben Michaelis vom Institut für Baugeschichte war das eine hervorragende Gelegenheit das gemeinsame Forschungsprojekt mit dem DAI Madrid und der Uni Bamberg zu den erhaltenen Dachhölzern der Gründungsphasen des Baus (8.–10. Jh.) vorzustellen.
Link zum Video:
https://www.youtube.com/watch?v=d_hZMAvVxIM](https://www.youtube.com/watch?v=d_hZMAvVxIM)
Clemens Voigts - Vortrag am 22.01.2025, 18:00 Uhr
Die römische Architektur, speziell das Bauen mit Stein, war stark von der griechischen Baukultur geprägt. Griechen hatten nicht nur die grundlegenden Architekturformen entwickelt, sondern auch die Steinbearbeitung und Versatztechniken bis zur Perfektion gebracht.
Ein Aspekt gilt aber als charakteristisch für die römische Kaiserzeit: der «Marmorluxus». Farbintensive Buntmarmore und andere edle Steinsorten wurden in allen Provinzen des römischen Reichs abgebaut und im gesamten Mittelmeerraum gehandelt – von Ägypten bis Spanien. Insbesondere in der Hauptstadt Rom entstand auf diese Weise eine äußerst prachtvolle, auf polychrome Farbwirkung zielende Marmorarchitektur. Gleichzeitig brachte diese Art des Bauens aber auch problematische Erscheinungen mit sich, die uns von der heutigen globalisierten Wirtschaft nicht unbekannt sind, etwa eine möglichst preisgünstige Massenproduktion, Abhängigkeit von Importen und störanfällige Lieferketten.
Der Vortrag befasst sich mit der Frage, wie römische Baumeister mit diesen Rahmenbedingungen umgingen, und betrachtet dazu mehrere prominente Bauwerke in Rom. Ein besonderes Augenmerk gilt kaiserlichen Bauprojekten, wo sich verschiedene ungewöhnliche Konstruktionen und Techniken beobachten lassen.
Vergangenen Freitag (06.12.2024) fand eine Exkursion der Studierenden des ersten Semesters nach Quedlinburg statt. Gemeinsam mit dem IB und dem IKON ging es in drei Gruppen aufgeteilt auf eine Stadtführung (Bilder 1 und 2) mit Schwerpunkt Fachwerkbauten, wobei im Unesco Weltkulturerbe der mittelalterlichen Stadt beispielsweise auch der älteste Ständerbau der Region betrachtet wurde.
Gleichzeitig wurde im Fachwerkzentrum Quedlinburg für die Erhaltung und Restaurierung historischer Bauten sensibilisiert. (Bilder 3 und 4) Neben einem Einblick in die Seminarwerkstatt mit spannenden restaurierten und noch zu restaurierenden Originalbauteilen konnte auch eine Baustelle besichtigt werden. Die Vorgänge dort wurden durch einen Vortrag anschaulich ergänzt.
Nachmittags wurde der Stiftsberg erklommen, um in der Stiftskirche St. Servatii die romanische Werksteinarchitektur zu erleben. (Bilder 5 und 6) Durch eine Zeichenübung dort konnten die Typologie und wichtige Merkmale der Romanik begriffen werden.
Für baugeschichtlich interessierte Studierende bietet sich im Wintersemester 24/25 die Möglichkeit, das IB bei der Dokumentation eines historischen Holzbauwerkes in Braunschweig zu begleiten und eine freie Arbeit über die Ergebnisse zu verfassen. Voraussetzung dafür sind Kenntnisse im Laserscanning und der Nachbearbeitung der Scans (wie in den A3 Seminaren Digitale Bauaufnahme und Bauen im Bestand/Substanz:iell verstehen oder bei Projektmitarbeiten vermittelt). Meldet euch bei Interesse zeitnah unter baugeschichte@tu-bs.de, um Genaueres zu erfahren!
"Das Schicksal ‚deutscher' Synagogen seit 1945 in Polen. Eine Forschungsreise“
Vortrag von Zuzanna Światowy und Neele Menter, Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur
!!! Terminänderung !!!
Di, 26. November 2024 um 18:30 Uhr, im Seminarraum des Institut für Baugeschichte
Was haben eine Sporthalle, ein Wohnhaus und eine Kirche gemeinsam? Sie wurden alle als Synagogen gebaut. Jedenfalls stellte sich dies heraus, als Zuzanna Światowy und Neele Menter im Frühjahr 2024 durch das westliche und nördliche Polen reisten. Sie erforschten dort die Geschichte ausgewählter ehemaliger Synagogengebäude. Während sie Zeit in Museen, (früheren) jüdischen Einrichtungen, Verwaltungsbüros und manchmal auch Cafés verbrachten, kamen sie mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt, die ihnen tiefe Einblicke in die Verwandlungsprozesse von Synagogengebäuden zwischen 1945 und heute geben konnten. Aus den immer unterschiedlich verlaufenden Einzelgeschichten ergibt sich ein komplexes, dynamisches Bild des Umgangs mit diesen Objekten, die ihre einstige Gestalt und Funktion in unterschiedlicher Weise bis heute repräsentieren. Die beiden Forscherinnen präsentieren ihre Ergebnisse und Erlebnisse ihrer intensiven Reise in Orte und ihre Geschichte, die in Deutschland bislang kaum beachtet wurden.
Zuzanna Światowy und Neele Menter arbeiten als wiss. Mitarbeiterinnen an der Bet Tfila – Forschungsstelle. Das Projekt wird dort gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Institut, Warschau, im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Jüdisches Kulturerbe“ durchgeführt.
Veranstaltet vom Verein zur Förderung der Bet Tfila e.V. in Kooperation mit der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Niedersachsen-Ost e.V.