Weltweit werden pro Tag ca. 6000 Radiosonden bzw. Wetterballons zur Messung von Atmosphärendaten als Randbedingungen für die numerische Wetterprognose gestartet. Üblicherweise handelt es sich dabei um Sonden, die in der Natur verbleiben. Im Rahmen des Projektes AEROMET_UAV sollte nun ein Flugsystem inklusive Messtechnik entwickelt werden, das zumindest eine Ergänzung oder gar Ersatz für Radiosondenaufstiege darstellen kann. Der Testbetrieb mit dem Flugsystem in der Antarktis musste pandemiepolitisch bedingt abgesagt werden, allerdings konnte das System in gesperrtem Luftraum über der Ostsee getestet werden (siehe Bild 1 und 2).
Neben dem eigentlichen Flugsystem wurde Messtechnik weiterentwickelt und integriert, sowie ein Landesystem und ein Landemanöver für eine automatische Landung ohne Sicht entwickelt. Ein horizontales Netz erlaubt dabei einen Anflug aus verschiedenen Richtungen, und federt das Flugsystem nach einem gewollten "Sturzflug" in das Netz ab.
Derzeit laufen die Vobereitungen für eine letzte Messwoche an der Ostsee. Dabei sind mehrere Flüge bis in eine Höhe von 10 km geplant. Problematisch sind dabei unter anderem die mitteleuropäischen Temperaturen, die entgegen den Bedingungen in der Antarktis nicht immer ausreichen, um die Leistungselektronik für die Motorregelung zu kühlen.
Eine weitere Herausforderung stellt das Vereisungsrisiko dar. Um die Vereisungsgefahr zumindest zu erkennen, und eine Missionsentscheidung fällen zu können, ist in der Tragfläche des UAS LUCA (Leightweight Unmanned high Ceiling Aerial System) ein auf das Flugsystem angepasster Vereisungssensor der Firma Coldsense, einer Ausgründung der TU Braunschweig, verbaut.
Gefördert wird das Projekt mit den Projektpartnern AWI, DWD sowie exabotix vom BMVI - eine offizielle Beschreibung des Projektes findet sich auf der Website des BMVI.
Berichte über bisherige Aktivitäten sind im Folgenden verlinkt:
Eine internationale Veröffentlichung über die mögliche Zukunft von kleinen Wetter-UAS findet sich unter:
Kontakt für Rückfragen: Konrad Bärfuss
Projektleitung: Astrid Lampert