VeMoLahn

Interaktion von Vegetation und Morphodynamik in Lahnungsfeldern

Leitung Prof. Dr.-Ing. habil. Nils Goseberg
Bearbeitung Dr.-Ing. Oliver Lojek
Felix Spröer, M.Sc.
Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit 11.2022 - 10.2025
Projektpartner Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LuFI)
KFKI Website Kuratorium für Forschung im Küsteningenieurwesen (KFKI)

Kurzbeschreibung

Das Projekt wird im Rahmen der Förderbekanntmachung des BMBF vom 07.06.2021 „Entwicklung von nachhaltigen Lösungen im Küsten- und Hochwasserschutz sowie der Unterhaltung von Wasserstraßen und Häfen“ gefördert.
Die Deichvorländer, mit ihren regelmäßig überschwemmten und von Sturmfluten geprägten Salzwiesen, spielen eine zentrale Rolle im vorbeugenden Küstenschutz der Nordsee. Eine wesentliche Funktion von Salzwiesen ist deren Fähigkeit sich bis zu einem gewissen Grad durch vertikales Aufwachsen an einen sich ändernden Meeresspiegel anzupassen. Ob die Vorländer mit dem zukünftig beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels mitwachsen können, hängt maßgeblich vom lokalen Strömungsgeschehen ab. Lahnungsfelder können diese Prozesse begünstigen, da sie einen hydrodynamisch beruhigten Sedimentationsraum bieten und gleichzeitig eine Besiedlung und damit Verfestigung der Wattflächen durch salztolerante Pionierpflanzen fördern.
Ziel der Forschung ist es, den beauftragten Küstenschutzbehörden und Planungsstellen Werkzeuge in Form numerischer Modelle an die Hand zu geben, die eine fundierte Projektion der Auswirkungen von Bauwerksänderungen, Unterhaltungsmaßnahmen und klimabedingten Änderungen des Meeresspiegels auf Sedimentations- und Aufwuchsprozesse in Lahnungsfeldern erlauben.
Dazu sollen zunächst die Wissenslücken der Sedimentations- und Erosionsvorgänge in Lahnungen in Abhängigkeit von der Wellenenergie, dem Seegang und der Vegetation sowie deren Wechselwirkungen untereinander und mit den baulichen Gegebenheiten der Lahnungen untersucht werden. Darauf aufbauend werden die verschieden hydro-morphologischen und biogenen Parameter quantifiziert und in die Modellsysteme integriert.

Teilprojekt A

Die Technische Universität Braunschweig wird den Richtungsseegang an der Ost- und Nordfriesischen Küste erfassen, um die Transformation der einlaufenden Wellen abhängig von der Wellenlaufrichtung zu messen und zu quantifizieren. Ergänzend erfolgen 2D-Versuche zum Einfluss der Lahnungswandgeometrie im Wellenkanal. Die Daten fließen in 3D- Modelle ein, welche zur Projektion von Optimierungs-, Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen im präventiven Küstenschutz herangezogen werden können.