Küstengebiete und -Gesellschaften sind zunehmend marinen Naturgefahren und Extremereignissen ausgesetzt – mit meist regionalen, aber auch weitreichenden globalen Folgen. Dazu zählen Hochwasser und Sturmfluten mit oft enormen Schäden an küstennahen Gebäuden und Infrastrukturen. In Zukunft werden sich solche Extremereignisse z.B. durch den beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels schneller als bisher verändern. Gleichzeitig können die Ereignisse noch verstärkt werden, wenn sie gleichzeitig oder in kurzer Folge auftreten und miteinander interagieren. Die Wechselwirkungen dieser oft multiplen Extremereignisse und Naturgefahren sowie ihre langfristigen Auswirkungen auf marine Ökosysteme und Küstengemeinden werden im Projekt METAscales erforscht.
Ziel der Forschung an der TU Braunschweig ist es, angepasste Küstenschutzsysteme zu entwickeln, welche die Schaffung neuer, dynamisierter Küstenräume ermöglichen. Für die Umsetzung des lokalen Hochwasserschutzes sollen innovative Konzepte zum Objektschutz entwickelt werden. Ein weiteres Thema ist der Schutz sandiger Küsten, welche durch den steigenden Meeresspiegel insbesondere gefärdet sind. Hierfür sollen Maßnahmen entwickelt werden, die nicht nur den ingenieurpraktischen sondern auch den ökologischen Mehrwert in den Fokus stellen.
Außerdem wird ein neuartiges Konzept zur Anpassung an Naturgefahren und zukünftige Extremereignisse für den Hafen Bremerhaven entwickelt. Dies umfasst die Einteilung des Hafens in funktionale Elemente, die Bewertung ihrer Vulnerabilität mittels eines digitalen Abbilds und die Entwicklung anpassungsfähiger Strategien. Dabei wird in Zusammenarbeit mit bremenports ein Anpassungsportfolio erstellt, welches später auch auf andere Häfen übertragen werden soll.