Reallabore für einen ökosystemstärkenden Küstenschutz an der niedersächsischen Küste
Leitung | Prof. Dr.-Ing. habil. Nils Goseberg |
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Bearbeitung | Dr.-Ing. Oliver Lojek |
Dr.-Ing. David Schürenkamp | |
Kara Keimer, M.Sc. | |
Viktoria Kosmalla, M.Sc. | |
Inga Prüter, M.Sc. | |
Lukas Ahrenbeck, M.Sc. | |
Förderung | Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) |
Laufzeit | 01/2020 - 12/2024 |
Projektpartner | Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover: |
Ludwig-Franzius Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen (LuFI) | |
Institut für Umweltplanung (IUP) | |
Institut für Freiraumentwicklung (IF) | |
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg: | |
Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) | |
Ökologische Ökonomie (ÖÖ) | |
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig: | |
Institut für Geoökologie, Abteilung Landschaftsökologie und Umweltsystemanalyse (IGÖ) | |
Homepage | http://gute-kueste.de/ |
https://twitter.com/GuteKueste |
Was ist eine „gute Küste“, an der wir sicher vor Naturgefahren, im Einklang mit der Natur, eingebettet in die gewachsene Kulturlandschaft, verantwortungsbewusst und nachhaltig leben und wirtschaften können?
Dieser Fragestellung geht der Forschungsverbund aus drei Niedersächsischen Universitäten an der Niedersächsischen Küste zwischen Ems und Weser nach. Im Fokus des Forschungsvorhabens steht der ökosystemstärkende Küstenschutz.
Im Spannungsfeld zwischen stetig wachsenden küstennahen Siedlungszentren sowie der von Wind und Wetter geformten Küste, verlaufen Küstenschutzbauwerke. An der Schnittstelle zwischen Land und Meer erheben sich Seedeiche, um tiefliegende Gebiete mit ihren Schutzgütern vor möglichen Sturmfluten zu schützen.
Inkrementelle Änderungen der klimatischen Verhältnisse, teilweise beschleunigt durch menschliche Aktivitäten, führen bereits zu messbaren Auswirkungen wie Meeresspiegelanstieg, milderen Wintern und ausgedehnten Trockenphasen im Sommer. Folgerichtig ist es an der Zeit Küstenschutzkonzepte zu revidieren. Bisherige Ansätze zielen ausschließlich auf den Hochwasserschutz ab und lassen dabei gleich- oder höherwertige Funktionen für das Gesamtsystem, wie z.B. habitatspezifische Lebensräume für Tiere und Pflanzen oder auch touristische Nutzungen außer Acht.
Wie sich maritime Landschaftsformen, wie Salzwiesen oder Stranddünen, in gängige Schutzkonzepte integrieren lassen und welchen funktionellen zusätzlichen Schutz durch Wellendämpfung oder selbständige Adaption sie bieten, wird in dem Projekt "Gute Küste Niedersachsen" untersucht. Dazu werden Reallabore an der Nordsee aufgebaut und über Jahre Daten erhoben, um das Deichvorland mit seinen Halophyten zu beobachten. In einem weiteren Schritt werden die Felddaten genutzt, um die Naturräume im Labor abzubilden und an Modellen verschiedene Systemzustände zu testen, um anschließend Handlungsempfehlungen für den Küstenschutz formulieren zu können.