Inka Greusing
Inka Greusing studierte an der Technischen Universität Berlin (TUB) technischer Umweltschutz mit den Schwerpunkten Bodenkunde, sozial-ökologische Forschung und feministische Umweltforschung. Nach ihrem Abschluss als Diplomingenieurin im Jahr 2000 arbeitete sie zunächst als freie Mitarbeiterin für das Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main (ISOE) und dann als Projektleiterin und Koordinatorin für ein außerbetriebliches, technisches Ausbildungsprojekt bei dem ökologischen Bildungsträger für Frauen Live e.V. in Berlin. Seit Oktober 2001 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der TUB mit der Konzeption und Leitung des Schülerinnenprojekts Techno-Club betraut. Seit 2007 promoviert sie an der Universität Bremen und ist Mitglied des Graduiertencolloquiums von Prof. Hark am ZIFG. Unter dem Arbeitstitel "Rhetorische Modernisierung in den Ingenieurwissenschaften?" forscht sie in ihrer Dissertation zur Verknüpfung von Fachhabitus und Geschlecht in den Ingenieurwissenschaften
Die Ingenieurwissenschaften können sich noch immer als ausgesprochene Männerdomänen behaupten. Dies steht im Kontrast sowohl zum öffentlichen Diskurs, der inzwischen von der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern auszugehen scheint, als auch zu den inzwischen jahrelangen Bemühungen den Frauenanteil in diesen Bereichen zu erhöhen.
Unter Anwendung des Habitus-Feld-Konzeptes Bourdieus gehe ich in meiner Forschung empirisch der Frage nach, wie Ingenieur_innen innerhalb einer technischen Universität ihre ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche hinsichtlich ihres Status als Männerdomäne erklären und deuten. Als Analysekategorie dient mir das 'Geschlechterwissen' nach Andresen/ Dölling/ Kimmerle1.
In meinem Vortrag möchte ich anhand von ausgewählten Interviewausschnitten nachvollziehen, wie unter Einsatz von unterschiedlichem Geschlechterwissen das ingenieurwissenschaftliche Feld symbolisch in einem andauernden (Re)Konstitutionsprozess hergestellt wird und welche Rolle das Konzept der "Ausnahmefrau" dabei spielt.