BI 97 Bienroder Weg 97, Fakultätsraum 0.37 im EG
10.00 Begrüßung durch Prof. Nicole C. Karafyllis u. Hans-Christoph Schmidt am Busch
10.10 Grußwort des Dekans der Fakultät 6, Prof. Eckart Voigts
10.20 Willy Moog, Immanuel Kant und der nicht ewige Frieden, 1914-24 (Karafyllis)
11.00 Fundstücke aus dem Universitätsarchiv, präsentiert von der Leiterin Tanja Wolf
11.15 Pause / Erfrischungen
11.30 Rückblick auf die 1970er/80er Jahre des Seminars für Philosophie, von Prof. Claus-Artur Scheier
12.00 Das Institut für Philosophie heute, mit einem Seitenblick auf Kant: Impulse von Studierenden und Lehrenden
13.00 Ende
AJA im Theologischen Zentrum, Franziskus-Saal, Alter Zeughof 2/3, 38100 Braunschweig
15.00 - 18.00
Lektüre-Workshop: Zum ewigen Frieden (Kant)
Eingedenk Immanuel Kants 300. Geburtstag lesen wir gemeinsam aus seiner berühmten Friedensschrift von 1795. Im Mittelpunkt stehen die drei sog. Definitivartikel. Wer trägt die Verantwortung für die Folgen militärischer Auseinandersetzungen? Welche Staatsform bürgt „als einzige für dauerhaften Frieden“? Wie verhält sich dazu der Kolonialismus? Und was hat das Ideal des Weltbürgers mit der begründeten Hoffnung auf ewigen Frieden zu tun? Der Workshop bringt Laien und ExpertInnen miteinander ins Gespräch und motiviert zum Selberlesen und -denken. Impulse geben Landesbischof Dr. Christoph Meyns und die Philosophieprofessoren Nicole C. Karafyllis und Hans-Christoph Schmidt am Busch.
Der Text ist im Netz gut greifbar. Er steht auch vorab zum Download über die AJA zur Verfügung.
Leitung: Prof. Dr. Nicole C. Karafyllis, Institut für Philosophie, TU Braunschweig
Organisation: Evangelische Akademie Abt Jerusalem (Interessierte bitte anmelden unter sekretariat.thz AT lk-bs.de)
Ort: AJA im Theologischen Zentrum, Franziskus-Saal, Alter Zeughof 2/3, 38100 Braunschweig
Zeit: 19.00 bis 21.00
Anmeldung: sekretariat.thz AT lk-bs.de
Hannah Arendt hat beklagt, dass Kant keine politische Philosophie hinterlassen habe. Doch zum Glück trifft dieses weitverbreite Urteil nicht zu. Richtig ist lediglich, dass Kant sich öffentlich erst nach der Publikation seiner Kritik der reinen Vernunft, wenn auch in viel gelesenen Aufsätzen, zu politischen Fragen geäußert hat. Und danach wird er nicht nur zum Zeitzeugen der Gründung der Republiken in Frankreich und in Nordamerika; er erlebt im Jahre 1795 auch, dass die Monarchen in Wien und Berlin mit der republikanischen Regierung in Paris einen Frieden abschließen.
Dieser Baseler Frieden lässt Kant auf eine neue Ära einer die Freiheit und die Gleichheit aller Menschen in einer das Weltbürgerrecht achtenden Politik hoffen. Und mit dieser Erwartung schreibt er noch drei Bücher, in denen die Politik im Zentrum steht. In ihnen entwirft er die Prinzipien für eine staatliche Verfassung auf republikanisch-demokratischer Grundlage; er konzipiert eine globale Weltordnung und plädiert für eine Politik, die Revolutionen vermeidet, weil sie dem öffentlichen Prinzip der Reform verpflichtet ist. Spätestens damit wird Kant zum wichtigsten politischen Denker, den wir der Philosophie der Moderne verdanken.