Förderung zum SoSe 2017

Akustikgerechtes Konstruieren – Wir machen die Welt leiser

Ein Lehrender schreibt etwas auf einem OHP

Die Akustik von Produkten spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Produktentwicklung und ist Innovationstreiber und Verkaufsargument. Vor allem die Reduktion der Schallemissionen von Produkten ist dabei ein wesentliches Ziel. In der Fakultät für Maschinenbau wird insbesondere vom Institut für Konstruktionstechnik eine Reihe von etablierten Vorlesungen zur Produktentwicklung angeboten und auch das Lehrangebot im Bereich der Akustik wurde seit der Berufung der Professur für Vibroakustik am Institut für Konstruktionstechnik deutlich ausgebaut. In unterschiedlichen Lehrveranstaltungen werden beispielsweise die Bereiche Technische Akustik Vibroakustik und numerische Akustik behandelt. Eine fächerübergreifende Lehrveranstaltung, die die Themenkomplexe Produktentwicklung und Akustik gezielt miteinander verknüpft, existierte bisher jedoch nicht. Das Innovationsprojekt hat daher die Entwicklung einer neuen Bachelor-Lehrveranstaltung mit dem Thema des lärmarmen Konstruierens zum Ziel. Dabei wird die Veranstaltung bewusst in der Bachelor-Ausbildung platziert, um als Brücke der im Master-Studium angesiedelten Akustik-Lehrveranstaltungen zu den vornehmlich im Bachelor verorteten Vorlesungen zur Produktentwicklung zu dienen.


ProPer – Projekte zur Performanceanalyse

Studierende bei einem Vortrag

Das Angebot wirtschaftswissenschaftlicher Veranstaltungen in den zugehörigen Masterstudiengängen beinhaltet derzeit vorwiegend klassische Veranstaltungsformen wie Vorlesungen und Übungen. Um die Studierenden auf die Anforderungen der Projektarbeit in Forschungseinrichtungen und Unternehmen vorzubereiten, werden sie in der neu zu konzipierenden Veranstaltung in Teamarbeit ergebnisoffene Fragestellungen im Themenfeld der Performanceanalyse bearbeiten. Die jeweilige wissenschaftlich und/oder praktisch relevante Aufgabe ist als Forschungsprojekt angelegt. Um Synergieeffekte und kreative Lösungsideen zu generieren, sollen die Teams interdisziplinär zusammengesetzt werden. Interdisziplinär bedeutet in diesem Zusammenhang, dass z. B. Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens und des Technologieorientierten Managements bzw. der Wirtschaftsinformatik zu einem Team kombiniert werden. Die Teams werden von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin bzw. einem wissenschaftlichen Mitarbeiter betreut, die bzw. der in inhaltlicher Hinsicht die Impulsgebung, Moderation und Steuerung übernimmt. Als Prüfungsleistung wird ein konferenzfähiger Vortrag erwartet. Didaktisch orientiert sich die Veranstaltung am Konzept des forschenden Lernens.


DemoVE – Demokratie verstehen und erleben

Studierende arbeiten mit einer Videokamera

In Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre und Politikfeldanalyse (Fakultät 1) und der Abteilung Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik (Fakultät 6) wird eine digitale Lehrveranstaltung zu Demokratie und demokratischen Prozessen unter Beteiligung von Studierenden konzeptioniert und durchgeführt. Das Innovationsprojekt zielt darauf ab, den Studierenden demokratische Prozesse und darin verortete Partizipationsmöglichkeiten anhand der Institutionen aufzuzeigen, zu denen sie einen direkten Bezug hatten, haben oder haben werden: Hochschule, Unternehmen, Kommune und Schule. Im Rahmen der zu entwickelnden Selbstlernveranstaltung lernen die Studierenden, Partizipationsmöglichkeiten und demokratische Pluralität zu identifizieren, demokratische Prozesse zu beschreiben, zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Damit leistet die Veranstaltung einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Befähigung zum gesellschaftlichen Engagement bei den Studierenden.


eduPALACE: Lernen in der virtuellen Realität

Studierende mit VR-Brillen

Das Projekt eduPALACE dient dazu, die Lehrinhalte der Veranstaltung "Einführung in die Wirtschaftsinformatik" in einer multimedialen und virtuellen 3D-Umgebung zu präsentieren. Die Wahl der Technologie und die Art der Darstellung helfen dabei den Studierenden, die antike und erwiesenermaßen hoch effektive Loci-Methode beizubringen. Mithilfe dieser Methode werden Lerninhalte in eine zu entwickelnde räumliche Struktur eingeordnet. Das räumliche Vorstellungsvermögen der Nutzer/innen wird dazu genutzt, Assoziationen zwischen räumlichen Gegebenheiten und den Lehrinhalten herzustellen. Realisiert wird diese Technologie durch ein Informationssystem, bestehend aus einem Smartphone und einer Virtual-Reality-Brille. Zusätzlich wird auch eine Desktopvariante für den Webbrowser bereitgestellt. Die Studierenden erkunden, ähnlich wie in einem Computerspiel, eine dreidimensionale Welt, bestehend aus thematisch aufbereiteten Räumen. Jedem Raum wird ein Thema aus der Vorlesung zugeordnet und durch entsprechenden Medieneinsatz angereichert. So ergibt sich eine virtuelle Umgebung, in der die Studierenden in der Ego-Perspektive navigieren und die Vorlesungsinhalte auf explorative Art entdecken können.


Digitale Konstruktionswerkstatt

Eine Studierende zeigt ihren Kommilitonen etwas auf einem Monitor

Im Rahmen des Projekts wird eine digitale, plattformunabhängige und mobile Konstruktionswerkstatt für Stahlkonstruktionen aufgebaut. In der Konstruktionswerkstatt setzen die Studierenden mit einzelnen Konstruktionselementen eine Gesamtkonstruktion per "drag and drop" zusammen. Das Programm erkennt, wenn sich das Element an der richtigen Position befindet, und gibt den Studierenden direkt eine Rückmeldung zu ihrer Konstruktion. Mit dieser Hilfe können Studierende das selbstständige Konstruieren erlernen und darüber hinaus die Kompetenz der Sehschule erwerben. Durch diese neuen Maßnahmen und Angebote wird bei den Studierenden das zu vermittelnde Wissen dauerhafter und intensiver als bisher verankert. Die einzelnen Aufgaben werden semesterbegleitend und zeitlich limitiert bereitgestellt, die Studierenden können über ein Leaderboard spielerisch gegeneinander antreten.


Engineering Escape Games (EEGa)

Bei dem Ansatz der Educational Escape Games lösen studentische Teams aufeinander aufbauende Aufgaben unter Zeitdruck. Die Aufgaben beziehen sich dabei auf die Inhalte der Lehrveranstaltung und sind zugleich Teil einer handlungsleitenden Erzählung. Die Bearbeitung der Aufgaben findet in einem geschlossenen physischen Raum statt, aus dem sich die Studierenden – metaphorisch gesprochen – "befreien" müssen. Mit dieser Lehr-Lern-Methode werden kritisches Denken unter Zeitdruck und durch zahlreiche kollaborative Elemente zugleich Team- und Kommunikationskompetenzen gefördert. Die direkte, körperliche Einbindung der Lernenden in Verbindung mit den narrativen Elementen ermöglicht Immersion und eine starke intrinsische Motivation. Als potenzielles Prüfungsformat wiederum ist der Ansatz interessant, da er es auf eine strukturierte, vergleichbare Weise erlaubt, Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen zu prüfen. Das Projekt Engineering Escape Games (EEGa) soll diesen Ansatz im Rahmen der Vorlesung Sustainable Cyber Physical Production Systems (SCyPPS) ausprobieren, auswerten und als allgemeine mediendidaktische Methode ausformulieren.


soils4us – Ein Lernprojekt auf Augenhöhe

"soils4us" ist ein forschungsnahes Lehr-Lern-Projekt, in dem Studierende anhand realer aktueller Forschungsfragen eine breite und verzahnte Palette an modernsten bodenkundlichen Feld- und Labormethoden bis hin zur Modellierung erlernen und vertiefen. Neben der Vermittlung fachlicher Kompetenzen werden durch eine innovative modulübergreifende Lern- und Arbeitsstruktur wichtige überfachliche Kompetenzen erworben. Regelmäßig stattfindende Projektreffen werden von Masterstudierenden unter Einbindung von Dozierenden der TU Braunschweig und Forschenden des ortsansässigen Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz geplant, moderiert und nachbereitet. Fähigkeiten zu Projekt- und Zeitmanagement, Teamarbeit und Moderations- und Feedbacktechniken werden in Methodenseminaren erworben. Zusätzlich werden Masterstudierende mittels Qualifizierungsworkshops befähigt, Bachelorstudierende in die Forschungspraxis einzuführen und zu begleiten. Den Abschluss bildet ein Symposium, das eine wissenschaftliche Fachtagung simuliert. In englischer Sprache stellen die teilnehmenden Akteure hier ihre Ergebnisse aus dem Projekt vor und setzen die erlernten Methoden der Wissenskommunikation aktiv um. Das Projekt soll nachhaltig angelegt werden, mit jährlich angepassten Schwerpunkten bei den Fachthemen. In der ersten Runde soll es um die Rolle von Landnutzungsänderungen auf Kohlenstoffvorräte im Boden gehen, die im globalen Kohlenstoffkreislauf und damit für den Klimawandel eine entscheidende Rolle spielen.


MechaMind

Studierende arbeiten mit einem mechanischen Modell

Im Innovationsprojekt MechaMind werden zu abstrakten Theorien und Rechenschemata visuelle Hilfsmittel und Bausätze entwickelt und hergestellt, die sowohl begleitend in der Vorlesung eingebunden werden können als auch in der Übung und in den Tutorien das Verständnis der Studierenden für die "Technische Mechanik" fördern. Das Projekt umfasst die Module Technische Mechanik 1, 2 und 3. Für das erste Modul sollen die Bereiche "Auflager" und "Schwerpunkt" ausgearbeitet werden. Im zweiten Modul soll der Schwerpunkt auf die Themen "Balkenbiegung", "Torsion" und "Knickung" gelegt werden. Auch hier ist bei ausreichender Zeit und Ressourcen das Thema "Verzerrung" zusätzlich denkbar. Auf diese beiden Module soll der Fokus gelegt werden. Zusätzlich ist für TM 3 das Thema "Schwingung" vorgesehen.