Motivation:
Nach dem aktuellen Stand der
Technik werden Fahrzeuge nach ihrem Lebenszyklusende in dezentralen Verwertungsbetrieben
vollständig manuell demontiert. Nach Begutachtung und Bewertung des Fahrzeugs
erfolgt die Demontage von Komponenten, die gesetzlich vorgeschrieben sind und aufgrund
ihres Zustands für den Gebrauchtteilemarkt geeignet sind. Der Großteil des
Fahrzeugs wird in Press-, Schredder- und Sortierprozessen anschließend weiter
zerkleinert. Durch die Vielzahl unterschiedlicher verwendeter Werkstoffe im
Fahrzeug kann keine vollständige sortenreine Trennung der Schredderfraktionen
erfolgen. Zur Steigerung der Sortenreinheit und Erfüllung der gesetzlich
geforderten Rezyklatquoten sind höhere Demontagetiefen vor dem Press- und
Schredderprozess erforderlich. Dies kann durch effiziente Automatisierungslösungen
zur Demontage von Fahrzeugen erfüllt werden. Neben der Steigerung der Effizienz
und Wirtschaftlichkeit kann zusätzlich die Arbeitssicherheit und Ergonomie
gesteigert werden, indem schwer zugängliche Bauteile automatisiert demontiert
werden. Aufgrund der hohen Variantenvielfalt und unterschiedlichen Zustände der
Altfahrzeuge spielen Künstliche Intelligent (KI) und Computer Vision (CV) eine
wesentliche Rolle in der Entwicklung von automatisierten Demontageprozessen. So
lassen sich Zustände und Positionen von Fahrzeugen, Bauteilen oder Fügeverbindungen
erkennen, wodurch eine intelligente Anpassung der Demontageprozesse möglich
ist.
Im Rahmen eines vom
Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) geförderten
Forschungsprojekts entwickeln die Ostfalia, die TU Braunschweig und das
Fraunhofer Institut eine automatisierte Gesamtfahrzeugdemontagezelle sowie eine
Computer-Vision-Zelle. Forschungsstandort ist die Open Hybrid Lab Factory in
Wolfsburg. Ziel der Computer-Vision-Zelle ist es mittels künstlicher
Intelligenz, Computer Vision und einem Leichtbauroboter vom Typ Kuka IIWA die
automatisierte Demontage von Bauteilgruppen zu realisieren.
Aufgabenstellung:
Das Interieur des Fahrzeugs ist häufig mit verdeckten Fügeelementen, im speziellen Clipsverbindungen, mit der Karosserie verbunden. Um diese Clipsverbindungen zu lösen, muss ein Werkzeug zwischen die Bauteile gebracht und die Verbindung aufgehebelt werden. Im Rahmen der studentischen Arbeit soll ein Endeffektor für den Kuka IIWA entwickelt werden, um Clipsverbindungen trennen zu können.
- Literaturrecherche und Einarbeitung in die Thematik
- Vorversuche zur Parameterermittlung
- Entwicklung und Konstruktion eines Endeffektors zum Aufhebeln der Verbindung
- Strategieentwicklung: Detektion der Trennstelle
- Adaption an den Flansch eines Leichtbauroboters
- Analyse und Validierung der Funktionsfähigkeit
- Dokumentation des Projekts
Der Umfang und der thematische Schwerpunkt können nach Rücksprache angepasst werden.
Art:
- Projektarbeit (Master Wirtsch.-Ing.)
- Projektarbeit (Bachelor Maschinenbau)
- Bachelorarbeit
- Studienarbeit(Master)
- Masterarbeit
Fachrichtungen: Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Elektrotechnik, Robotik, Automatisierungstechnik
Begin der Arbeit: sofort
Zuletzt geändert: 06.03.2025