ENTWURFSVERFASSER*INNEN
Carlotta Sophie Clément, Malte Ennulat, Leon Kahnert, Nele Linnemann
Im Rahmen der Exkursion nach Magdeburg konnte im Gespräch mit den Bewohnern festgestellt werden, dass die Plattenbauten gut funktionieren und von den Bewohnern geschätzt werden. Deshalb soll in diesem Entwurf der Bestand unverändert gelassen werden. Stattdessen konzentriert sich der Entwurf auf das Potential der Nutzung freier Flächen. Durch das Subtrahieren der Abstandsflächen der Bestandsgebäude von den bestehenden Freiflächen ergeben sich potentielle Baufelder. Im Zuge der Nachverdichtung wird sich auf die größeren Felder fokussiert und die kleineren Baufelder als potentielle Entwicklungsflächen wahrgenommen. Das Gebiet wird dazu in unterschiedliche Zonen gegliedert: der historische Teil rund um die zwei Kirchen funktioniert ebenso wie der soziale Bereich, weshalb dort keine Veränderungen vorgenommen wurden. Im Nordosten des Gebiets befindet sich ein Wohnbereich, der nur durch kleine, wenige Eingriffe aufgewertet wird. Ein neues Studentendorf entsteht im Nordwesten, angrenzend an die Universität Magdeburg. Die kleine Dorfstruktur bietet den Studenten Wohnungen, Lernräume, sowie unterschiedliche Freizeitangebote. Im Südwesten entsteht rund um ein großes Wohnhaus ein Community Hub, ebenso soll die leerstehende Bibliothek wieder eröffnet werden.
Das erste große Baufeld befindet sich an der Uferzone, welche derzeit von einem asphaltierten Parkplatz bestimmt wird. Aufgrund des Bestands von Restaurants im Süden und einem Museum im Norden haben wir die Chance gesehen, die bestehenden Qualitäten aufzuwerten. Im Zentrum werden unterschiedliche Sport- und Freizeitangebote vorgschlagen, während im Süden an die bestehende Gastronomie angeknüpft wird und ein kultureller Teil im Norden entsteht. Eine Sitzgelegenheit am Wasser und zusätzlich geschaffene Grünflächen bieten ideale Aufenthaltsqualitäten.
Es wurde sich bewusst dazu entschieden, keinen Wohnungsbau am Wasser zu realisieren, zum einen wegen des Hochwasserrisikos und zum anderen um an den Bestand anzuknüpfen. Deshalb entstehen neue Wohnungen im Zentrum des Gebiets. Die Jakobstraße wird auf zwei Spuren reduziert und leicht in ihrem Verlauf geändert. Durch einen kleinen Knick entstehen so zwei große Baufelder, auf denen sich insgesamt vier Hochpunkte auf öffentlichen Sockelzonen befinden. Die Tower der Hochpunkte liegen immer genau zwischen den Plattenbauten und bieten geräumige Wohnungen mit einem Ausblick über die Stadt. Durch die Hochpunktzone verlaufen zwei markante Achsen, welche gleichzeitig für die Erschließung im Gebiet sorgen. Die Nord-Süd Achse verbindet die Universität mit der Innenstadt und die West-Ost Achse führt zur Elbe hin. Der Kreuzungspunkt dieser Achsen bildet den Quartiersplatz, einen sozialen Treffpunkt mit Cafés und Events. Der Entwurf schafft insgesamt 870 neue Wohnungen, die eine durchschnittliche Größe von 77m² aufweisen. Insgesamt umfasst das Gebiet 45 Prozent an Grünflächen, wobei der vorhandenen Baumbestand berücksichtigt wurde. Mit einfachen Mitteln wird hier eine höhere Aufenthaltsqualität und vielfältige öffentliche Räume geschaffen, indem die Qualitäten der bestehenden Strukturen erkannt und aufgewertet werden.