Ein Großteil der neu entdeckten Wirkstoffe weist eine geringe Wasserlöslichkeit auf, was sich negativ auf die Bioverfügbarkeit auswirkt. Eine Möglichkeit, diese Nachteile zu überwinden, ist die Zerkleinerung in Rührwerkskugelmühlen. Durch die Reduktion der Partikelgröße bis in den submikronen Bereich wird die Lösungsgeschwindigkeit im Vergleich zu den groben Wirkstoffpartikeln gesteigert und folglich auch das Potential für die Erhöhung der Bioverfügbarkeit geschaffen. Neben den Vorteilen weisen Nanosuspensionen aber auch Nachteile auf. Sie bieten beispielsweise die Gefahr der hydrolytischen Degradation des Wirkstoffes und tendieren zu physikalischen Instabilitäten wie Agglomeration, Aggregation oder Partikelwachstum (Ostwald Reifung), was ihre Lagerfähigkeit stark limitiert. Aus diesem Grund sollten die Suspensionen durch geeignete Trocknungsverfahren (z.B. Wirbelschichtagglomeration oder Sprühtrocknung) in die feste Form überführt werden. Eine nachfolgende Kompaktierung der Trocknungsprodukte zur Tablette ist aufgrund zahlreicher Vorteile (z.B. hohe Patienten Compliance, Ökonomie) besonders attraktiv. Dabei ist in jedem Fall zu gewährleisten, dass die nanopartikuläre Integrität und die damit verbundenen Vorteile auch in der festen Form erhalten bleiben. Im Zentrum der Untersuchungen steht daher der Einfluss verschiedener Prozess- und Formulierungsparameter entlang dieser Prozesskette von der Herstellung der Wirkstoff Nanosuspensionen, über einen nachfolgenden Trocknungsprozess bis hin zur Verarbeitung der Trocknungsprodukte zur finalen Arzneiform, der Tablette.