Das Verbundprojekt "Materialität von Geschlecht und pädagogischer Autorität - Interferenzen von Körpern und Dingen in Bildungsinstitutionen" vergleicht in drei Bildungseinrichtungen (Grundschule, Ganztagsschule, Hochschule) wie sich Geschlecht und pädagogische Autorität durch Materialität stabilisiert bzw. destabilisiert. Die Wissenschaftler*innen werden ethnographische Einzelfallstudien zum Zusammenspiel der Materialität von Dingen (etwa Räume, digitale Medien, Möbel) und Körpern (etwa Mimik, Gestik, Kleidung, Körperhaltungen und -bewegungen) mithilfe von teilnehmenden Beobachtungen sowie Leitfadeninterviews erstellen. Ziel ist es, die materiellen Aspekte des Zusammenspiels von Geschlecht und pädagogischer Autorität vor Ort, in situ und in actu, mit Bezug auf die theoretische Rahmung des Material Feminism zu analysieren.
Das Braunschweiger Teilprojekt fokussiert auf Lehr-Lern-Situationen im Fach Maschinenbau, in dem Männer stark überrepräsentiert sind. Wir untersuchen mit welchen Konstruktionen von Männlichkeit diese Fachkultur verknüpft ist, beispielweise durch das Paradigma der wissenschaftlichen Objektivität, dem Erfolgskriterium des Funktionierens oder den gerahmten pädagogischen Beziehungen zwischen Lehrenden und Studierenden. Für die geplante Einzelfallstudie werden wir Pflichtveranstaltungen in Hörsälen und Laboren begleiten sowie Interviews mit Studierenden und Lehrenden führen.
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Teilprojekt an der Maria-Goeppert-Mayer-Professur der Technischen Universität Braunschweig unter der Leitung von Dr.-Ing. Dr. hc. Corinna Bath vom 01.Februar 2017 bis 31.Januar 2020 mit einer Fördersumme von 163.600 Euro.
Weitere Informationen zum Projekt: Projektseite der Leuphana Universität Lüneburg (Verbundleitung Prof. Dr. Birgit Althans)
Ansprechpartner*innen für den Braunschweiger Teil des Projekts: Dr. Imme Petersen, Jan Büssers, Dr.-Ing. Dr. hc. Corinna Bath
Birgit Althans et al. (im Erscheinen): Materialität, Geschlecht, Autorität, Barbara Budrich