Die Arbeitsgruppe Weltraumphysik und Weltraumsensorik beschäftigt sich mit der Erforschung physikalischer Prozesse im Sonnensystem, insbesondere mit Fragen der Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwindplasma und planetaren Körpern. Als planetare Körper werden hier Planeten und ihre Monde sowie Asteroiden und Kometen betrachtet.
Die Magnetosphäre der Erde ist das klassische Beispiel für die Wechselwirkungsregion zwischen dem Sonnenwind und einem Planeten. Magnetosphären sind gekennzeichnet durch eine Vielzahl dynamischer Prozesse und eine reichhaltige räumliche Strukturierung.
Ein sichtbares Beispiel für eine Magnetosphäre im allgemeineren Sinne ist der Plasmaschweif eines Kometen, z. B. des Halley'schen Kometen.
Die physikalischen Prozesse sind wesentlich plasmaphysikalische Prozesse, die im Rahmen dieser Arbeitsgruppe sowohl theoretisch, als auch experimentell und mit modernen Verfahren der Daten- und Signalanalyse untersucht werden.
Die jeweiligen Eigenschaften der Wechselwirkung hängen hauptsächlich von der Beschaffenheit des planetaren Körpers ab. Bei den Planeten Saturn, Jupiter, Erde und Merkur ist das planetare Magnetfeld z. B. das eigentliche Hindernis, das der Sonnenwind umströmen muss. Da Wechselwirkungen magnetosphärischen Magnetfelder mit dem Dynamo im Inneren eines Körpers möglich sind und z. B. im Falle des Merkur dessen schwaches Feld durch eine negative Rückkopplung zwischen magnetosphärischen und planetaren Feld erklärt werden kann, ist die Arbeitsgruppe auch an Fragen der Dynamotheorie interessiert.
Leiter | Prof. Dr. Ferdinand Plaschke |
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Gastwissenschaftler*innen |
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Dr. Horst Uwe Keller |
Johannes Z. D. Mieth |
Studierende |
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Luis Langermann |
Maximilian Schröder |
Sarina Söhl |
Linus T. Schulz |
Auf experimenteller Seite spielt die Entwicklung, der Bau und die Systemintegration von Magnetometern auf verschiedenen Weltraummissionen (Rosetta, THEMIS/ARTHEMIS, BepiColombo, Hayabusa-MASCOT, JUICE) für die Arbeitsgruppe eine sehr große Rolle. Im Zentrum des Interesses stehen sog. Fluxgate-Magnetometer, die bei allen genannten Missionen zum Einsatz kommen.
Die Arbeitsgruppe betreibt auch das international sehr renommierte Kalibrierlabor Magnetsrode.
Wichtige internationale Kooperationen bestehen mit dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, dem Imperial College London, dem Institut für Weltraumforschung in Graz, der University of Berkeley, dem Institute of Space and Astronautical Science in Tokio oder dem Massachusetts Institute of Technology in Boston. Die Weltraumprojekte der Arbeitsgruppe werden in Zusammenarbeit mit DLR, ESA, NASA sowie JAXA durchgeführt und durch das DLR Bonn gefördert.