Louis Schröder, M.Sc.
Verbundfugentragfähigkeit von Aufbetonschichten unter Berücksichtigung von Alterungsaspekten
Zur Instandsetzung und Verstärkung bestehender Bauwerke kann eine auf der Oberseite aufgebrachte Ortbetonergänzung, der sogenannte Aufbeton, eingesetzt werden. Zur Reduktion des zusätzlichen Eigengewichtes und aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen und chemischen Expositionen kann dabei ein Hochleistungsbeton (z. B. ultrahochfester Beton) sinnvoll eingesetzt werden. Der technische und wirtschaftliche Erfolg dieser Verstärkungsmaßnahme wird durch die Tragfähigkeit der Verbundfuge zwischen dem vorhandenen Alt- und dem neuen Aufbeton bestimmt. Bisherige Forschungsarbeiten erfassen hauptsächlich die statische Kurzzeit-Tragfähigkeit der Verbundfuge. Im realen Bauwerk unterliegen solche Verbundfugen aber Betriebsbeanspruchungen und Alterungseinflüssen. Hierzu liegen nur unzureichende Erkenntnisse vor. Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Forschungsvorhaben geschlossen werden. Dabei ergeben sich Fragestellungen, die sowohl die Tragfähigkeit nach einer zyklischen Vorschädigung, die Ermüdungsfestigkeit vor Erreichen der eigentlichen Traglastbeanspruchung als auch Schädigungseffekte aus einer Dauerstandbeanspruchung umfassen können.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll das Alterungsverhalten der unbewehrten Verbundfuge zwischen normalfesten Altbeton und einem Aufbeton aus einem Hochleistungsbeton (z. B. ultrahochfester Beton) theoretisch, numerisch und experimentell untersucht werden. Ziel ist es, auf Grundlage der Untersuchungen ein Berechnungsmodell für derartige, unbewehrte Verbundfugen abzuleiten, welches die o.g. alterungsspezifischen Einflussfaktoren und deren Schädigungsmechanismen berücksichtigt.