"Untersuchung zur Erlangung eines betriebsgerechten Rangierablaufes unter Berücksichtigung der Personalbelastung"; Dissertation 14.02.1977
Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, einen Weg aufzu-zeichnen, wie ein betriebsgerechter Rangierablauf erreicht wer-den kann, ohne das den Transport ausführende Personal zu überlasten.
Grundlegend wurde erkannt, daß sich jeder Transport aus wenigen Bausteinen zusammensetzt und die scheinbar unüberschaubare Mannigfaltigkeit der Abläufe durch Kombinationen dieser Bau-steine entsteht.
Aufbauend auf der Erkenntnis, daß nur ein transparenter Trans-port betriebsgerecht geplant werden kann, wird eine allgemein-gültige Ablaufstruktur vorgestellt, in der die Rangierablauf-stufen (RAST) z. Z. das größte gemeinsame Vielfache von mög-lichen Formen des Betriebsablaufes sind. Die RAST sind Träger von Zeit, Energie und Kosten. Auf die mögliche Kostenbewertung der RAST wird nicht näher eingegangen.
Es wurde weiter festgestellt, daß der Auftrag der Transport-ursprung ist und deshalb alle Analysen von ihm auszugehen haben. Nur so kann ein transparenter Transportablauf erreicht werden, der Grundlage für eine systematische Steuerung ist.
Es wird gezeigt, wie infolge des modularen Aufbaus auf der Basis vorgegebener Rangieraufträge Rangierablaufsynthesen und Simulationen reproduzierbar erstellt werden können. Die er-arbeitete Rangierablaufstruktur ist rechnergerecht. Somit sind alle Rangierbetriebe gleichermaßen organisierbar. Rechnersimu-lierte Transportabläufe bestätigen, daß die gefundenen Zeit-werte betriebsgerecht sind. In einen betriebsgerechten Rangierablauf sind die Nutzung von Funkgeräten (Sprechen und Steuern) und die Anwendung der EDV mit einzubeziehen.
Während ganzer Schichten wurden Pulsfrequenzmessungen durch-geführt. Eine Simulation mit diesen Werten hat ergeben, daß, auch wenn nur ein Mann an der Einheit arbeitet im Regelfall keine überlastung eintritt. Ausnahmefälle sind voraussehbar. Es wird festgestellt, daß sich besonders die Arbeit des orts-gebundenen Personals zeitweise durch schwerste Muskelarbeit auszeichnet. Bei Nutzung der ablaufbedingten Wartezeiten für Erholzeiten tritt jedoch im allgemeinen keine überlastung ein. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen laufen z. Z. weitere um-fassende ergonomische Untersuchungen im Rangierdienst, um u. a. den Arbeitsplatz des Lokrangierführers auch dem älteren Arbeitnehmer zugänglich zu machen bzw. ihm diesen Arbeitsplatz zu erhalten.
Als Ergebnis der Untersuchungen werden Empfehlungen gegeben, wie bei der Abwicklung von Transporten Arbeitserleichterungen geschaffen werden können.