Liebe Freunde des Institutes,
nunmehr liegt das Jahr 2003 hinter uns und es ist mir eine Freude, Ihnen den Jahresbericht des Institutes für Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen der TU Braunschweig über die Arbeiten aus den Bereichen Forschung und Lehre vorzustellen.
In Bezug auf die Lehre und die Ausstattung des Institutes haben sich im letzten Jahr massive Einschnitte durch zu erbringende Einsparmaßnahmen ergeben. Insbesondere die personelle Ausstattung des Institutes musste durch finanzielle Kürzungen, Stellenabgaben und Wiederbesetzungssperren reduziert werden. Andererseits konnten jedoch neue und interessante Aufgaben in Zusammenarbeit mit der Industrie in Angriff genommen werden. Insbesondere in Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Zentrum für Mechatronik Braunschweig (ZMB) wurden zahlreiche Projekte erfolgreich bearbeitet.
Als neue Tätigkeitsfelder im Bereich der Forschung haben sich aufgrund neuer Randbedingungen und Anwendungsschwerpunkte die Linearantriebe, Hybridfahrzeuge und resonant schaltende elektronische Leistungsschalter ergeben. Linearmotoren sind als Direktantrieb stärker in den Vordergrund gerückt, um Produktivitätssteigerungen bzw. eine Prozessoptimierung in industriellen Arbeitsabläufen zu ermöglichen.
Hybridfahrzeuge, d.h. Fahrzeuge mit zwei Energiespeichern und sowohl elektrischem als auch verbrennungsmotorischem Antriebszweig erfahren infolge steigender Kraftstoffpreise eine Renaissance als Energiesparfahrzeug. In entsprechenden Simulationsuntersuchungen wurde das Optimierungspotential der Auslegung des elektrischen Antriebsmotors für diese Anwendung untersucht.
Das resonante Schalten von Leistungshalbleitern ist insbesondere vor dem Hintergrund der Reduzierung der Schaltverluste von Hochvolt-IGBTs ein interessanter Lösungsansatz. Die Untersuchungen an einem Labormuster haben gezeigt, dass es möglich ist, mit Frequenzen von bis zu 5 kHz zu schalten, ohne die Stromtragfähigkeit nennenswert einzuschränken.
Die mechatronisch orientierte Ausrichtung des Institutes konnte erfolgreich in die Aktivitäten des ZMB eingebracht werden und führte zu weiteren hochinteressanten Projekten, vor allem mit der Automobilindustrie. Erfreulich ist hier die weiterhin steigende Zahl der vom ZMB akquirierten Projekte.
Die Präsentation der einzelnen Forschungsergebnisse erfolgte wieder auf verschiedenen Tagungen im In- und Ausland. Die hier präsentierten Veröffentlichungen finden sich teilweise in den Forschungsbeiträgen des Jahresberichtes wieder.
Auch wenn die Studentenzahlen inzwischen wieder etwas zugenommen haben, konnte das ursprüngliche Volumen von Studien- und Diplomarbeiten nicht erreicht werden. Dem daraus resultierenden Mangel an Studenten steht eine beachtliche Nachfrage seitens der Industrie gegenüber. Es ist zu hoffen, dass nicht nur die interessanten Aufgaben, sondern auch die nach wie vor hervorragenden Verdienst- und Karriereaussichten in der Antriebs- und Energietechnik zunehmend Studenten motivieren, sich in diesem Bereich zu engagieren.
Das für das Jahr 2003 insgesamt sehr positive Arbeitsergebnis des IMAB wurde durch die engagierte Mitarbeit und Teamfähigkeit aller Mitglieder des Instituts in Wissenschaft, Werkstatt und Verwaltung erreicht. In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und die fruchtbaren wissenschaftlichen Diskussionen bedanken sowie allen unseren Freunden und Gönnern ein herzliches Dankeschön für die materielle und ideelle Unterstützung unserer Arbeit übermitteln.
Braunschweig, im Januar 2004
Ihr
Prof. Dr.-Ing. J. Meins