Liebe Freunde des Institutes,
Inzwischen liegt bereits das Jahr 2002 hinter uns und es ist mir eine Freude, Ihnen den Jahresbericht über die Arbeiten des Institutes in Forschung und Lehre vorzustellen.
Die Arbeiten des letzten Jahres wurden wiederum im Wesentlichen durch das "Dynastore" Leitprojekt (Fkz.: 0327305I), die Arbeiten am "High Torque" Projekt und die berührungslose Energieübertragung geprägt, jedoch haben wir auch begonnen, uns zu neuen Ufern aufzumachen. Als neue interessante Forschungsfelder haben wir zwei alte Bekannte entdeckt, die Linearantriebe und das Hybridfahrzeug. In beiden Themenbereichen haben sich in der Praxis neue Randbedingungen und Anwendungsschwerpunkte ergeben, die zu neuen Fragestellungen und Lösungsansätzen führen. So treten die Linearmotoren immer stärker aus ihrem Schattendasein als teurer Direktantrieb heraus und werden zunehmend als Hochleistungsmaschinenelement begriffen, mit dem eine Produktivitätssteigerung bzw. eine Prozessoptimierung in industriellen Arbeitsabläufen möglich ist. Auch die Hybridfahrzeuge, d.h. Fahrzeuge mit zwei Energiespeichern und sowohl elektrischem als auch verbrennungsmotorischem Antriebszweig waren vor einigen Jahren bereits als Beitrag zur Emissionsreduzierung ad acta gelegt worden und erfahren heute infolge steigender Kraftstoffpreise eine Renaissance als Energiesparfahrzeug.
Die mechatronisch orientierte Ausrichtung des Institutes konnte erfolgreich in die Aktivitäten des Zentrums für Mechatronik, Braunschweig (ZMB) eingebracht werden und führte zu ersten hochinteressanten Projekten, vor allem mit der Automobilindustrie. Erfreulich ist hier die steigende Tendenz der vom ZMB akquirierten Projekte.
Die Präsentation der einzelnen Forschungsergebnisse erfolgte wieder auf verschiedenen Tagungen im In- und Ausland, die hier präsentierten Veröffentlichungen finden sich teilweise in den Forschungsbeiträgen des Jahresberichtes wieder.
Auch wenn die Studentenzahlen inzwischen wieder etwas angezogen haben, konnte das alte Volumen von Studien- und Diplomarbeiten bei weitem nicht erreicht werden. Dem Mangel an Studenten steht trotz der flauen Konjunkturlage immer noch eine beachtliche Nachfrage seitens der Industrie gegenüber, so dass nur zu hoffen ist, dass nicht nur die interessanten Aufgaben, sondern auch die nach wie vor hervorragenden Verdienst- und Karriereaussichten in der Antriebstechnik mehr Studenten motivieren, sich hier zu engagieren.
In der Ingenieurwissenschaft ist es heute üblich, dass Leistungen im Team erbracht werden, die Zeit des genialen Einzelkämpfers gehört seit langem der Vergangenheit an. Ohne die engagierte Mitarbeit aller Mitglieder des Instituts in Wissenschaft, Werkstatt und Verwaltung wären auch die beachtlichen Ergebnisse des letzten Jahres nicht möglich gewesen. In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und die fruchtbaren wissenschaftlichen Diskussionen bedanken sowie allen unseren Freunden und Gönnern ein herzliches Dankeschön für die materielle und ideelle Unterstützung unserer Arbeit übermitteln.
Braunschweig, im Januar 2003
Ihr
Prof. Dr.-Ing. W.-R. Canders