Durch die Technologie der additiven Fertigung (3D-Druck) können, basierend auf gestalterischen und werkstofftechnischen Freiheiten, nahezu beliebige Konturen, bionische Strukturen oder gradierte Materialien hergestellt werden, um z.B. ultraleichte Bauteile mit hoher Belastbarkeit sowie Bauteile mit einem hohen Maß an Funktionsintegration zu realisieren. Entwicklungsmethodik und Konstruktionslehre formalisieren dieses Wissen z.B. im Rahmen von Richtlinien zur restriktionsgerechten Gestaltung, Potentialanalysen für die Identifikation von Anwendungsfällen für den Einsatz der additiven Fertigung oder Konstruktions-, Simulations- und Optimierungsmethoden. Für die ingenieurtechnische Ausbildung sind zudem Kompetenzen für die entscheidende Phase des Konzipierens und des frühen Entwerfens zentrale Lehrinhalte, um das vollständige Potenzial der Konstruktion additiv gefertigter Bauteile zu heben. Ein Beispiel hierfür stellt das Themenfeld Funktionsintegration dar, das ein ganzheitliches Umdenken fordert, um bspw. die Integration von Partikeldämpfern in additiv gefertigte Strukturen oder von materialspezifischen Funktionen durch Multi-Material-Bauweisen zu ermöglichen.
Das Gesamtziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung von digitalen, interaktiven Lehr-/Lernmaterialien zur Unterstützung der „Konstruktion additiv gefertigter Bauteile“, um ebendieses Wissen ganzheitlich zu vermitteln. Zur Unterstützung von Lehrenden und für das Selbststudium von Studierenden wird im Rahmen des beantragten Vorhabens der Dreiklang aus „digitalem Lehrmaterial – interaktivem Übungsmaterial – virtuellen und physischen Demonstratoren“ geschaffen. Das Material richtet sich primär an Hochschullehrende und Studierende der späten Bachelor- und frühen Mastersemester. Es wird im Rahmen der eigenen Vorlesungen zu diesem Themenkomplex für die Umgestaltung der Vorlesungen zu einem Flipped Classroom verwendet und so langfristig in das eigene Lehrangebot integriert.
Bei Interesse an den aktuellen Projektergebnissen oder Publikationen kontaktieren Sie uns gern.
Das Projekt läuft in Kooperation mit Prof. Dr.-Ing. Roland Lachmayer vom Institut für Produktentwicklung und Gerätebau (iPeG) der Leibniz Universität Hannover.
Das Projekt OER-AM ist durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur unter dem Kennzeichen 56000016-07 gefördert.