Globaler Umweltwandel und bewaffnete Konflikte stellen zwei große Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Forschende befassen sich zunehmend mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Herausforderungen mit einem besonderen Fokus auf Klimawandel und Konflikte. Belastbare Hinweise auf einen Einfluss des Klimawandels auf Konfliktrisiken nehmen zu; allerdings sind die zu Grunde liegenden kausalen Pfade noch unklar. Environmental Peacebuilding analysiert wie das Management natürlicher Ressourcen zur Prävention, Bearbeitung und Lösung von Konflikten beitragen kann. Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, wie Environmental Peacebuilding (inklusive Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen) Klima-Konflikt-Risiken addressieren kann und welche (unbeabsichtigten) Negativfolgen in diesem Kontext auftreten. Das Netzwerk bearbeitet diese Wissenslücken in drei Schritten: Zunächst identifiziert es kausale Pfade, durch welche der Klimawandel Konfliktrisiken beeinflusst. Anschließend analysiert es, wie (und in welchen Kontexten) Environmental Peacebuilding diese kausalen Pfade beeinflussen kann. Zuletzt wird eine kritische Position eingenommen, indem die negativen Folgewirkungen von Environmental Peacebuilding-Praktiken herausgearbeitet werden. Konkrete Ergebnisse des Netzwerk sind unter anderem ein Special Issue, eine öffentliche Veranstaltung, Podcasts, Blogbeiträge und die Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen.
Titel des DFG-Projekts: Von klimawandelinduzierten Konflikten zu Environmental Peacebuilding?
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Projektleitung: PD Dr. Tobias Ide
Das erste Treffen des Netzwerks fand vom 20.-22. Juli 2022 im Haus der Wissenschaft in Braunschweig statt. Dabei diskutierten die Teilnehmenden über potentielle Verbindungen zwischen Klimawandel und Konflikten sowie deren Bearbeitungsmöglichkeiten im Rahmen von Environmental Peacebuilding.