REPLAWA

Projektvorstellung

REPLAWA

Verbundprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Reduktion des Eintrags von Plastik über das Abwasser in die aquatische Umwelt: Regulierungsvorhaben und -maßnahmen weltweit

In den letzten Jahren hat das öffentliche Interesse an ökologischen Problemen durch Plastik stark zugenommen. Medien berichten fast täglich über die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik, die Konsequenzen von Mikroplastik für Tierbestände oder über Kampagnen, die die Regulierung von Plastiktüten, Plastik in der Kosmetik oder Plastikstrohhalmen fordern. Plastikbestandteile finden sich heute auch in Böden mit landwirtschaftlicher Nutzung, von wo aus sie in Nahrungsketten und das Grundwasser gelangen sowie durch Ausschwemmung und Austragung an der Oberfläche verbreitet werden können.

Das transdisziplinäre Projekt REPLAWA setzt hier an und untersucht, wie sich durch verbesserte technische Regulierung der Eintrag von Mikroplastik in das Abwasser und somit in Flüsse und Ozeane verringern lässt. Im Gegensatz zu Makroplastik – größere Plastikbestandteile oder ganze Plastikprodukte – kann Mikroplastik oft nicht mit bloßem Auge erkannt werden und belastet die Umwelt an unterschiedlichen Stellen.

Generell gelangt Mikroplastik über zwei Wege in die (aquatische) Umwelt: Als primäres Mikroplastik ist Plastik ein Bestandteil von Kosmetika wie Zahncreme und Peelings, der direkt in das Abwasser gelangt. Sekundäres Mikroplastik entsteht durch die Nutzung von Plastik: Beispiele sind die Zersetzung von größeren Plastikteilen (Makroplastik) in längeren Zeiträumen, der Abrieb von Reifen oder die Auswaschung vom Fasern aus Kleidung mit hohem Plastikanteil. Primäres und sekundäres Mikroplastik gelangen durch Wasser in die Umwelt und stellen damit ein umweltpolitisches Problem mit internationaler Reichweite dar.

Innerhalb des Verbundprojektes untersucht unser Arbeitspaket die Regulierung von Plastik und analysiert aus Perspektive der Internationalen Beziehungen die Varianz von Regulierungen zu Plastik. Das Projekt schließt damit eine Forschungslücke, die zuvor in der Politikwissenschaft zu Anti-Plastik-Normen bestand. So zeigen sich sehr unterschiedliche Regulierungsformen, beispielsweise Verbote, Anreizsysteme oder auch Selbstverpflichtungen. Auch kann Regulierung an unterschiedlichen Phasen des Produktzyklus von Plastik ansetzen und sich damit auf die Produktion, die Nutzung oder den Verbleib bzw. das Recycling von Plastik beziehen. Schließlich zielen Regulierungen auf unterschiedliche Räume ab, indem sie entweder kommunal, national, regional oder global angelegt sind oder funktional zwischen land- vs. water-based regulation unterscheiden. Auch bezüglich ihres Ziels kann sich erneut Varianz zeigen: Soll allein die Anzahl der in die Umwelt gelangenden Mikroplastik verringert oder deren nicht zuletzt auch gesundheitsschädlichen Wirkungen mitreguliert werden? Bei all diesen Fragen legt das Projekt besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel von technischer und politischer Regulierung.

Einzelne Projektziele:

Das Institut für Internationale Beziehungen (IIR) ist in das Arbeitspaket 5 „Sozialwissenschaftliche Analyse von Regulierungsvorhaben und -maßnahmen weltweit“ des REPLAWA Projekt involviert. In diesem Zusammenhang erfolgte die Zusammenstellung von internationalen Regulierungskonzepten zur Plastiklproblematik, die Analyse von Akteursinteressen sowie die Zusammenstellung und Bewertung von politischen Handlungsoptionen. Die konkreten Ziele des Projektes beinhalten:

  • Recherchen zu internationalen Akteuren
  • Aufbau von Datenbanken zu staatlichen und zivilgesellschaftlichen Regulierungen
  • Analyse von Akteursinteressen (staatlich, privat) und deren Auswirkungen auf Regulierung
  • Kausale Analyse der Regulierungsergebnisse
  • Bewertung der politischen Maßnahmen im Hinblick auf die Problemlösung

Zudem wurde das IIR in die Mitwirkung am Arbeitspaket 6 „Handlungsempfehlungen zur Strategieentwicklung im Bereich Siedlungswasserwirtschaft“ involviert, das die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Analysen in die Erarbeitung von Empfehlungen zur übergeordneten Strategieentwicklung integriert. In diesem Zusammenhang –

Weitere Informationen über das REPLAWA Projekt, die Inhalte und die Mitwirkenden Institutionen finden Sie auf der Webseite https://www.replawa.de/

Förderdaten und weitere Informationen:

Gefördert wird das Verbundprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Forschungsschwerpunktes Plastik in der Umwelt. Der Forschungsschwerpunkt "Plastik in der Umwelt - Quellen, Senken, Lösungsansätze" ist Teil der Leitinitiative Green Economy des BMBF-Rahmenprogramms "Forschung für Nachhaltige Entwicklung" (FONA)

Titel des BMBF-Verbundprojekt: "Reduktion des Eintrags von Plastik über das Abwasser in die aquatische Umwelt" (REPLAWA)

Titel des Teilprojekts: Sozialwissenschaftliche Analyse von Regulierungsvorhaben und -maßnahmen weltweit

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Förderzeitraum: laufend ab September 2018

Projektleitung: Prof. Dr. Anja P. Jakobi, Dr. Bastian Loges

Wissenschaftliche Hilfskraft: Ronja Hänschen, B.A.