CORAT (Corona Antibody Team)

NEWS

SARS-CoV-2

13. Juli 2022 - 38,7 Mio. Euro Förderung für unser Corona-Medikament

Die CORAT Therapeutics GmbH („CORAT“) hat die Bewilligung für weitere Fördermittel in der Höhe von bis zu 38,7 Mio. EUR. aus dem Programm „Klinische Entwicklung von versorgungsnahen COVID-19-Arzneimitteln und deren Herstellungskapazitäten“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erhalten. Gefördert wird damit die Durchführung der zulassungsrelevanten klinischen Studien in bis zu 50 Studienzentren in sechs verschiedenen Ländern, sowie die Skalierung und Validierung des Herstellprozesses zur Vorbereitung der Marktversorgung.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Es freut mich, dass es nun zu der bereits im Jahr 2021 angekündigten Förderunterstützung des Bundes gekommen ist. Bereits im Juni 2020 hat sich das Land Niedersachsen gemeinsam mit Privatinvestoren an der Finanzierung der Entwicklung des Therapeutikums zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen durch CORAT beteiligt. Die aktuelle Förderzusage des Bundes schließt sich hier an und wird dazu beitragen, die dringend erforderlichen finanziellen Rahmenbedingungen für die Fortentwicklung dieses innovativen Forschungsprojektes zu schaffen.“

Pressemeldung (Deutsch) (Englisch)

Wir haben die Landesinitiative "RAPID Niedersachsen" mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Entwicklung von antiviralen Medikamenten für künftige Pandemien zu beschleunigen. Die Initiative wird verschiedene "nicht-wissenschaftliche" Hindernisse und Engpässe, die bei der Entwicklung von Anti-Corona-Medikamenten auftraten, beseitigen, um die Reaktion auf künftige Pandemien zu beschleunigen.

Mehr Infos

Koordinator: Allan Koch

Wissenschaftliche Koordination: Stefan Dübel & Maren Schubert

 

Mutations typical for the RBD of SARS-CoV-2 Omikron variant
Strukturmodel des Spike-Proteins von SARS-CoV-2. Die Stellen, an denen die Struktur von Omikron Veränderungen zeigt, sind rot markiert. Das Strukturmodell basiert auf der PDB Datei 6LZG

Braunschweig, 10.12.2021/11.1.2022- Boost-Immunisierungen helfen gegen Omikron

Nach einer Impfung gegen das Coronavirus bildet unser Körper Antikörper, welche maßgeblich zum Schutz vor COVID-19 beitragen. Die Menge und die Stärke der Bindung dieser Antikörper an die neue Omikron Variante und die Effizienz verschiedener Impfkombinationen hat ein Forscherteam der Technischen Universität Braunschweig zusammen mit Partnern des EU-Konsortiums ATAC (Antibody Therapy Against Corona), sowie dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der Universität Rijeka, in zwei verschiedenen Studien untersucht. Die Ergebnisse tragen zum besseren Verständnis der Ausbreitungseigenschaften des Virus bei, und zeigen dass eine Boost-Immunisierung die Anzahl von Antikörpern gegen das Hüllprotein von SARS-CoV-2 bei allen untersuchten Virusvarianten inklusive der neuen Omikron-Variante erhöht. Wichtge Erkenntnisse betreffen auch die Boost-Immunisierung nach einer Zweifach-Impfung mit den ausserhalb von Europa häufig eingesetzten “Totimpfstoffen” von Sinovac oder Sinopharm.

Omikron reacts less strong with ACE2 than Beta, Delta or Wuhan
Omikron reacts less strong with ACE2 than Beta, Delta or Wuhan

Ein wichtiges und in gewisser Weise überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass die Omicron-Variante des Spike-Proteins den Zelloberflächenrezeptor weniger effizient bindet als die derzeit zirkulierenden Viren (siehe Abbildung). Andererseits haben sowohl COVID-Patienten als auch geimpfte Personen verminderte Antikörperreaktionen gegen Omicron. Dies deutet darauf hin, dass die 15 Mutationen in der RBD von Omicron eher dazu dienen, dass das Virus der Erkennung entgeht, aber nicht, um Zellen effizienter zu infizieren.

Wirksamkeit von weltweit eingesetzten Kreuzimpfungen

In einer zweiten Studie wurden Serumproben von COVID-19-Genesenden sowie Menschen, die mit mRNA-Impfstoffen (BioNTech, Moderna) oder “Totimpfstoffen” (Sinovac, Sinopharm) immunisiert wurden, untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die Menge der Antikörper im Blut gegen das Hüllprotein von SARS-CoV-2 etwa drei Monate nach der zweiten Impfung abnimmt. Die Boost-Immunisierung erhöht die Menge der spezifischen Antikörper jedoch wieder. Die Menge der Antikörper ist sogar höher als direkt nach der zweiten Impfung. Dies konnte für die Antikörpermenge gegen alle vier Virus-Varianten – die ursprüngliche Wuhan-Variante sowie Beta, Delta und Omikron – gezeigt werden. Für die Wuhan-Variante wurde zudem die Anzahl der gegen den Virus gerichteten Immunzellen (B- und T-Lymphozyten) bestimmt. Auch hier führte die Boost-Immunisierung zu einer stark verbesserten Immunantwort. Die höchsten Antikörpermengen hatten die Geimpften, die zuerst mit einem “Totimpfstoff” und anschließend mit einem mRNA-Impfstoff geimpft wurden, und die dreifach mRNA-Geimpften. Die neuen Daten sind deshalb insbesondere für die Regionen der Welt wichtig, in denen die ersten beiden Impfungen mit einem “Totimpfstoff” erfolgten. Sie zeigen, dass hier eine Kreuzimpfung mit einem mRNA-Impfstoff den Schutz erhöhen kann.

Press release (engl.) / Pressemeldung (deutsch) zur Affinität von Omikron Spike an ACE

Press release (engl.) / Pressemeldung (deutsch)  zur zur Kreuzimmunisierung

Originalpublikation zur Affinität von Omikron Spike an ACE: BMC Medicine 20:102

Originalpublikation zur Kreuzimmunisierung (the manuscript is not yet peer-reviewed and  should not be relied upon without context to guide clinical praxis or health related behaviour and should not be reported in news media as established information without consulting multiple experts in the field)

ATAC Webseite (Antibody Therapy Against Coronavirus consortium)

SARS-CoV-2

SARS-CoV-2 neutralisierende Antikörper gegen COVID-19

CORAT hat eine Immuntherapie gegen COVID-19 entwickelt, bei der vollständig menschliche monoklonale Antikörper eingesetzt werden, um die SARS-CoV2-Infektion verhindern.

Akademische Koordination: Prof. Dr. Stefan Dübel, Prof. Dr. Michael Hust (TU Braunschweig).

Leitung der CORAT Therapeutics GmbH: Dr. Andreas Herrmann

 

Die CORAT Therapeutics GmbH koordiniert die weitere klinische Entwicklung.

・ Die TU Braunschweig, diese Abteilung oder ihre Mitarbeiter sind nicht in der Lage, medizinische Fragen zu beantworten oder Zugang zu Medikamenten oder klinischen Studien zu vermitteln.

COFONI

Braunschweig, 1. Februar 2022 - Abt. Biotechnologie beteiligt an COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen.

Mit 5,97 Millionen Euro fördert das COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen (COFONI) dreizehn interdisziplinäre niedersächsische Kooperationsprojekte zur Erforschung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 und zur Untersuchung der Krankheitsursachen sowie Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung. Bei dieser erneuten Projektförderung hat COFONI die Abt. Biotechnologie der TU Braunschweig als neuen Forschungspartner in das Netzwerk aufgenommen.  Wir arbeiten dabei an der besseren Vorhersage zukünftiger Varianten von SARS-CoV-2 und verbesserten Wirkstoffen dagegen (Projekt PREMUS, Prediction of Escape Mutants).

mehr info (TUBS Magazin)

COFONI Pressemeldung

 

Mutation positions in the RBD of Omikron Spike
Mutation positions (red) in the RBD of SARS-CoV-2 Omikron Spike Protein

Braunschweig, 17. Dezember 2021 - Diagnostik-/Forschungsantikörper gegen anti-SARS-CoV-2 Spike Protein S1 (RBD) bindet an Omikron

Der von unserem Abcalis-Team hergestellte Phage-Display-Antikörper AB68-A09 weist die gleiche Nachweisempfindlichkeit für die Wuhan-, Delta- und Omikron-Varianten des Spike-Proteins auf. Der Antikörper wurde mit tierversuchsfreien Methoden (d. h. ohne Immunisierung eines Versuchstieres und mit Produktionsmethoden, bei denen keine tierischen Materialien verwendet werden) rekombinant hergestellt und detektiert die Rezeptorbindungsdomäne des COVID-19 verursachenden Virus SARS-CoV-2 . Der Antikörper ist hier erhältlich.

Braunschweig, 6.9.2021 - Umfangreiche Förderung für CORAT Therapeutics von BMG und BMBF

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gaben heute die Förderung der CORAT durch die Fördermaßnahme „Klinische Entwicklung von versorgungsnahen COVID-19-Arzneimitteln und deren Herstellungskapazitäten“ von BMG und BMBF bekannt.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Seit einigen Wochen zeigt uns die Delta-Variante des SARS-CoV-2 Virus deutlich, dass wir auch in Zukunft leider damit rechnen müssen, dass Menschen immer wieder an COVID-19 erkranken werden. Selbst bei flächendeckender Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen werden nicht alle Menschen eine Impfung erhalten können. Daher werden weitere wirksame Arzneimittel gebraucht, um Erkrankte zu behandeln."

Diese erneute Förderung der klinischen Entwicklung unseres Antikörpers COR101 hat das Ziel, dass in den klinischen Phasen I und II erfolgreich getestete Kandidaten für neue Arzneimittel schnellstmöglich bei den Patientinnen und Patienten in Deutschland ankommen. Damit sollen zeitnah die Möglichkeiten einer Behandlung von COVID-19 langfristig bedarfsgerecht erweitert werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte:
„Noch hilft nur Impfen gegen Corona. Aber wir wollen der Pandemie auch langfristig ihren Schrecken nehmen. Deshalb fördern wir die Entwicklung neuer Medikamente, um auch in Zukunft Corona-Patientinnen und Patienten gut behandeln zu können. Und wir investieren in die Zukunft, weil wir damit auch den deutschen Forschungs- und Entwicklungsstandort im Bereich Biotechnologie stärken.“

Pressemeldung Nr. 179/2021 von BMG und BMBF (PDF)

Braunschweig, 7.7.2021 - Dermapharm Holding SE wird strategischer Partner für die weitere Entwicklung des an der TU Braunschweig entdeckten Antikörpers COR-101

Für die schnelle und effiziente Bereitstellung ihres innovativen Medikaments COR-101 gegen COVID-19 hat die CORAT Therapeutics GmbH eine Partnerschaft mit der Dermapharm Holding SE geschlossen, einem wachstumsstarken Hersteller von Markenarzneimitteln. Die Partnerschaft soll die klinische Entwicklung beschleunigen und die Ausweitung der Produktion von COR-101 vereinfachen, um das Medikament schneller für die Patienten verfügbar zu machen.

„Aktuell gibt es keine zugelassene, wirksame, antivirale spezifische Behandlung von hospitalisierten Patienten mit mittleren bis schweren COVID-19 Symptomen. Die Immunisierung mit Vakzinen bleibt der wichtigste Bestandteil zur Bekämpfung der Pandemie, wird aber das Auftreten schwerer Krankheitsverläufe nicht komplett verhindern. Daher stellt diese Therapie die notwendige Ergänzung dar. Mit der Beteiligung an der CORAT stellen wir nicht nur die notwendigen Mittel zur Beschleunigung der Entwicklung zur Verfügung, sondern auch unser Knowhow bei der Herstellung des Arzneimittels aus Antikörpern“, kommentiert Dr. Hans-Georg Feldmeier, CEO der Dermapharm Holding SE.

Pressemeldung

 

COR-101 blocks SARS-CoV-2 Spike
COR-101 (rechts, in grün) blockiert die ACE2-Bindungsstelle (rot) auf dem Coronavirus-Spike (links)

Braunschweig, 22.6.2021 - CORAT-Antikörper COR-101 erkennt auch die aggressive "indische" Mutante B1.617.2 ("DELTA")

Neueste Versuche weisen darauf hin, dass COR-101 auch die besonders aggressive indische Variante B1.617.2 ("DELTA") erkennt und inhibiert, welche momentan die englische Variante B.1.1.7 zu verdrängen scheint. Die WHO hat die in Indien entdeckten B.1.617 SARS-CoV-2 Varianten am 10.5.2021 als "besorgniserregend" eingestuft. Nach aktuellen Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) haben diese Varianten in Indien innerhalb weniger Wochen die bisherigen SARS-CoV-2 Varianten, inklusive der momentan in Deutschland vorherrschenden "britischen" Variante B.1.1.7 fast vollständig verdrängt. Die momentan verwendeten Impfstoffe wirken offensichtlich unterschiedlich effizient gegen die neu auftretenden Varianten. Auch können Impfstoffe zwar Gesunde schützen, aber bereits an COVID-19 erkrankte Menschen nicht heilen, zudem spricht nicht jeder Mensch auf die Impfung an. CORAT Therapeutics untersucht COR-101 deshalb in einer klinischen Studie der Phase Ib/II zur Behandlung von hospitalisierten Patienten mit moderater bis schwerer COVID-19.

 Pressemeldung

Originalpublikation

Braunschweig, 03. Juni 2021 – CORAT sichert sich 12,7 Mio € vom Land Niedersachsen, privaten Investoren und dem Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)

Die CORAT Therapeutics GmbH hat eine dritte Finanzierungsrunde mit der erneuten Beteiligung der landeseigenen NBank Capital Beteiligungsgesellschaft mbH und lokalen Investoren abgeschlossen. Ziel der aktuellen Finanzierungsrunde war es, die Finanzierung einer klinischen Phase II-Studie mit COR-101 für die Behandlung von hospitalisierten COVID-19 Patienten mit moderater bis schwerer Erkrankung zu sichern, die in Kürze beginnt. NBank Capital Beteiligungsgesellschaft mbH und Privatinvestoren aus Braunschweig, die sich bereits an früheren Finanzierungsrunden der CORAT Therapeutics GmbH beteiligt haben, erhöhten ihre Investitionen. In der aktuellen Finanzierungsrunde kommen weitere neue Investoren aus Braunschweig hinzu. Zusätzlich erhält die CORAT bis zu sieben Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm "Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2" zur Unterstützung der klinischen Entwicklung von COR-101.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann kommentiert:

" CORAT Therapeutics hat bisher alle erforderlichen Entwicklungsschritte im Zeitplan bewältigt. Jetzt kommt es darauf an, das hohe Entwicklungstempo zu halten und ohne Verzögerung die erforderlichen Klinischen Studien voranzutreiben. Auch die Niedersächsische Landesregierung hat ein hohes Interesse daran, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. "

Download Pressemeldung

CORAT Therapeutics Webseite

COR-101
COR-101 is tested in clinical trials

23.4.2021 - Erste COVID-19 Patienten mit dem in Braunschweig entwickelten Medikament COR-101 behandelt

Wirksame Medikamente gegen COVID-19 sind in der aktuellen Coronavirus-Pandemie nach wie vor rar. Auch wenn sich der Blick seit Wochen vorrangig auf die Ermöglichung einer raschen Impfung richtet, wird es künftig viele Menschen geben, die z. B. aufgrund von Begleiterkrankungen nicht geimpft werden können oder bei denen die Impfwirkung versagt. Deshalb ist es unerlässlich, schnell auch spezifische Medikamente zur Behandlung der COVID-19-Erkrankung zu entwickeln.

Das von Prof. Michael Hust und Prof. Stefan Dübel geleitete Corona Antikörper Team (CORAT) der TU Braunschweig und die Biotechnologiefirma YUMAB GmbH in Braunschweig haben den Virus-neutralisierenden Antikörper COR-101 entwickelt, der in Laborversuchen hochwirksam gegen SARS-CoV-2 ist. Für die klinische Entwicklung  von COR-101 wurde mit Unterstützung des Landes Niedersachsen die CORAT Therapeutics GmbH gegründet, die nun in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Tübingen die ersten klinischen Studien begonnen hat. Weitere klinische Studienzentren befinden sich in Braunschweig, Stuttgart (Robert-Bosch-Krankenhaus), Leipzig und Dresden. An diesen wir die Phase-Ib/II Studie durchgeführt. In Phase-I wird zunächst in vier Dosiskohorten die Verträglichkeit des Antikörpers untersucht. Die klinische Studie wird auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt. Die Ergebnisse der Phase-II zur Wirksamkeit können die Grundlage für einen Zulassungsantrag für das Medikament bilden. Mit ersten Zwischenergebnissen wird im Sommer gerechnet.

Der Antikörper COR-101 unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von den bisher in den USA zugelassenen Antikörperpräparaten, welche auch  vom Bundesgesundheitsministerium beschafft wurden: COR-101 ist besonders für die Behandlung von hospitalisierten moderat bis schwerer erkrankten Patienten konstruiert, bei denen die Antikörper aus den USA wegen ihrer Nebenwirkungen nicht angewendet werden dürfen. COR-101 vermeidet diese Nebenwirkungen durch ein anderes, besonders angepasstes molekulares Design.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann meint dazu: 

"Mit dem vielversprechenden Antikörper-Medikament COR-101 zeigt sich, dass Forschung made in Niedersachsen ein wichtiger Baustein auf dem Weg aus der Pandemie sein kann. Die heute startende klinische Testphase macht Hoffnung, dass das Braunschweiger Projekt bald in die Praxis umgesetzt werden kann - und damit Leben rettet."

Weitere Details:

zur Pressemeldung der CORAT Therapeutics

zur Pressemeldung des Universitätsklinikums Tübingen

Webseite der CORAT Therapeutics

Wirkungsmechanismus von COR-101

16. März 2021 - CORAT Therapeutics GmbH erhält die Zulassung für die klinische Phase Ib/II-Studie mit dem SARS-CoV-2 neutralisierenden humanen Antikörper COR-101

Bei der Studie (ClinicalTrials.gov ID: NCT04674566) handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte, multizentrische, erste klinische Phase Ib/II-Studie. In dieser Studie, die mit 6 Studienzentren in Deutschland startet und auf insgesamt bis zu 15 Studienzentren in Europe ausgeweitet wird, soll bei hospitalisierten Patienten mit mittelschwerem bis schwerem COVID-19 Krankheitsverlauf insbesondere die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von COR-101 bewertet werden.

Download komplette Meldung (PDF)

11. März 2021 - Anti-SARS-CoV-2-Antikörper aus Immunzellen gesunder Spender

Ein internationales Forschungsteam der Technischen Universität Braunschweig und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) unter Leitung der Abteilung Biotechnologie der TU Braunschweig berichtet in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ über die Entwicklung Virus-neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2. Sie wurden aus einer Antikörpergenbibliothek isoliert, die bereits vor der Pandemie aus Immunzellen gesunder Spenderinnen und Spender hergestellt wurde. Die Studie zeigt, wie sich in Zukunft Wirkstoffe gegen bisher unbekannte, neu auftretende Viren sehr schnell erzeugen lassen, auch wenn noch kein Patientenmaterial zur Verfügung steht.

Zur Meldung

Zur Originalpublikation (open access)

 

Rezeptorbindedomäne des Spike-Proteins (rot) des Spike-Protein RBD (rot) des SARS-CoV-2-Virus, gebunden an den menschlichen ACE2-Rezeptor (blau)
Modell der Bindung des das Spike-Protein (rot) an den menschlichen ACE2-Rezeptor (blau)

18. Februar 2021 - Ein Forscherteam der Technischen Universität Braunschweig hat zusammen mit Partnern des EU-Konsortiums ATAC (Antibody Therapy Against Corona) die Ergebnisse von Untersuchungen zur Langlebigkeit der Immunantwort von COVID-19-Patient*innen im medizinischen Journal „Med“ im Verlag Cell Press veröffentlicht.

Zur Meldung
Zur Originalveröffentlichung (PDF download)

25. Januar 2021 - Prof. Dübel beantwortet  im ZDF HeuteLive Publikumsfragen zu verschiedenen Aspekten von Antikörpertherapien (alternativer Link: Youtube)

18. Dezember 2020  - Der menschliche SARS-CoV-2 neutralisierender Antikörper COR-101 zeigt hohe Wirksamkeit in einem COVID-19-Tiermodell und steht bereit für den Einsatz in klinischen Studien zur Behandlung von COVID-19-Patienten

  • COR-101 reduziert die Virusbelastung in der Lunge um mehr als 99 %
  • COR-101 induziert eine Genesung nach 2 Tagen, gegenüber 7 Tagen, wenn unbehandelt

CORAT Therapeutics GmbH meldet heute den erfolgreichen Abschluss der Hamster-Krankheitsmodelltests für ihr Medikament COR-101 gegen COVID-19. "Unser Antikörper induzierte die Genesung von SARS-CoV-2-infizierten Hamstern innerhalb von zwei Tagen. Im Gegensatz dazu erreichten die Hamster ohne Behandlung erst nach einer ganzen Woche den gleichen Gesundheitszustand", kommentiert Dr. Andreas Herrmann, Geschäftsführer der CORAT Therapeutics.
So verringerte die Behandlung mit COR-101 den Gewichtsverlust nach der Infektion erheblich, welcher in diesem Krankheitsmodell ein Maß für den allgemeinen Gesundheitszustand darstellt. Da sich die lebensbedrohlichen Auswirkungen des Virus aber hauptsächlich in der Lunge abspielen, wurde auch der Virustiter direkt in diesem Organ gemessen.

Dr. Herrmann kommentiert: "Wir freuen uns besonders darüber, dass COR-101 die Menge an SARS-CoV-2 in der Lunge drastisch reduziert hat. Bereits nach drei Tagen konnte nach der Behandlung mit COR-101 durchschnittlich weniger als 1 % des Virustiters aus der unbehandelten Kontrollgruppe nachgewiesen werden. Dies bestätigt die hervorragende Wirkung von COR-101, die wir zuvor bereits im Labor gemessen haben. Es zeigt, dass COR-101 das Virus im lebenden Organismus effizient neutralisiert und das Fortschreiten der Krankheit verhindert".

In diesem Zusammenhang betonte Dr. Herrmann auch den Unterschied in den Effektormechanismen im Vergleich zu anderen Antikörpern: "Im Gegensatz zur Plasmatherapie und den derzeit in den USA Not-zugelassenen Antikörpern ist unser rekombinanter Antikörper speziell darauf ausgelegt, keine überschießenden Immunantworten zu induzieren, die zur Schädigung der Lunge beitragen. Dies haben wir dadurch erreicht, dass wir die entsprechenden Signalstellen vor der Produktion sorgfältig aus dem Molekül entfernt haben."

Pressemeldung in englisch  deutsch

4.12.2020 - CORAT veröffentlichte heute, wie COR-101 SARS-CoV-2 blockiert und eine Infektion mit dem Coronavirus verhindert. Der vollständig menschliche Antikörper COR-101 zeigte einen IC50 von 0,56 nM in einem plaquebasierten Live-Neutralisationstest für SARS-CoV-2. Die Kristallstruktur von COR-101 im Komplex mit SARS-CoV-2-RBD wurde mit einer Auflösung von 2,0 A bestimmt, und zeigt, dass der Antikörper an derselben Region wie der menschliche Coronavirus-Rezeptor ACE2 an SARS-CoV-2-RBD bindet. Im Gegensatz zu anderen veröffentlichten Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern wird die Bindung nicht durch bekannte Virusmutationen blockiert, wodurch COR-101 eine höhere intrinsische Resistenz gegen diese möglichen Fluchtmutanten erhält.

CORAT-CEO Dr. Andreas Herrmann erklärt: "Wir wissen, dass ein Impfstoff nicht bei jedem Menschen wirkt, und dies ist besonders bei älteren Menschen zu beobachten. Es gibt auch Patienten mit anderen Krankheiten, die ebenfalls nicht geimpft werden können. Leider sind dies genau die beiden Personengruppen, die in der Regel ein höheres Risiko haben, an COVID-19 zu erkranken. Hier sollte COR-101 helfen. Da COR-101 die wesentliche Kontaktstelle zwischen dem Virus und unserem Körper permanent besetzt, kann das Virus seine "Spike"-Proteine nicht mehr nutzen, um uns zu infizieren. Wir erwarten daher, dass COR-101 in der Lage sein wird, all jenen zu helfen, die bereits COVID-19 haben, deren Immunsystem jedoch noch nicht in der Lage war, eigene Antikörper zu bilden initiieren".

Im Gegensatz zu den sich derzeit in der Prüfung befindenden Impfstoffen benötigen Antikörper-Medikamente keine ausgeklügelte Tiefkühllogistik, sie sind sehr stabile und robuste Moleküle. Schon vor einem Jahrhundert trugen Ärzte wochenlang ungekühlt Fläschchen mit Antikörpern in ihren Taschen mit sich herum, um sie beispielsweise für den Einsatz gegen Tetanus oder Diphtherie immer bereit zu haben. Für COR-101 wird deshalb viel einfachere und günstigere Logistik für die Verteilung als für RNA-Impfstoffe erwartet.

how COR-101b blocks SARS-CoV-2
Die Kristallstruktur von COR-101 (gelb) Fab im Komplex mit SARS-CoV-2-RBD (grün). Aus der Publikation "A SARS-CoV-2 neutralizing antibody selected from COVID-19 patients by phage display is binding to the ACE2-RBD interface and is tolerant to known RBD mutations" Cell Reports 36: 109433 DOI: 10.1016/j.celrep.2021
Award Ceremony Durchstarterpreis

1.12.2020 - In einer Veranstaltung mit Wirtschaftsminister Dr. Althusmann, Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen (Bild) und Staatssekretär Stefan Muhle hat die CORAT Therapeutics den diesjährigen Durchstarterpreis des Landes Niedersachsen gewonnen.

NDR-Bericht über Antikörper

24.11.2020 - Bericht im ARD-Magazin "Visite" über unsere Antikörper

COR-101 ready for clinical trials
Mitarbeiter des Fraunhofer ITEM präsentieren das finale Fläschchen der Abfüllung und Fertigstellung des ersten größeren GMP-Herstellungslaufs unter Verwendung einer innovativen Zellpool-Technologie.

18.11.2020 - CORAT-Antikörper COR-101 bereit für klinische Studien

CORAT Therapeutics Geschäftsführer Dr. Andreas Herrmann berichtet heute den Abschluss der Produktionskampagne, mit der die erste größere Charge COR-101 für die klinischen Studien bereit gestellt wurde:
"Wir sind sehr glücklich und danken allen, die dazu beigetragen haben, dass dies so schnell geschehen konnte. Angesichts schnell steigender akuter Fallzahlen hoffen wir, zu helfen, indem wir demnächst eine Option zur direkten Behandlung der Coronavirus-Infizierten anbieten. Wir erwarten, dass die klinischen Studien nun sehr bald beginnen können".

Innovationspreis Niedersachsen für CORAT: Wissenschaftsminister Björn Thümler, Prof. Michael Hust, TU Braunschweig, Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann, Dr. Thomas Schirrmann, Geschäftsführer der Yumab GmbH, Prof. Josef von Helden, Vorstandsvorsitzender des Innovationsnetzwerks Niedersachsen (v.l.).

16.7.2020 - Fraunhofer ITEM und Corat Therapeutics GmbH starten mit beschleunigter Herstellung eines Passivimpfstoffs gegen COVID-19.

Vorbereitung für die klinische Prüfung: Zum Herstellungsprozess von Prüfarzneimitteln gehört auch die aseptische Abfüllung der biopharmazeutischen Wirkstoffe wie die der spezifischen Antikörper gegen SARS-CoV-2.
Vorbereitung für die klinische Prüfung: Zum Herstellungsprozess von Prüfarzneimitteln gehört auch die aseptische Abfüllung der biopharmazeutischen Wirkstoffe wie die der spezifischen Antikörper gegen SARS-CoV-2.

16.6.2020 - Mit Beteiligung des Landes Niedersachsen wurde die CORAT Therapeutics für die weitere Entwicklung des COVID-19 Heilmittels auf Antikörperbasis gegründet.   -   Mehr Info

Pressemeldung des Landes

5.6.2020 - CORAT veröffentlicht einen umfamgreichen Datensatz zu vollständig menschlichen Antikörpern aus gesunden Spendern, die SARS-CoV-2 Virusinfektion blocken können.

CORAT antibodies blocking SARS-CoV-2 infection
CORAT antibodies blocking SARS-CoV-2 infection (docking model: Luca Varani)

4.5.2020 - CORAT Mitglied YUMAB, einer Ausgründung der Abteilung Biotechnologie der TU Braunschweig, gelang es, protektive natürliche menschliche Antikörper gegen die  SARS-CoV-2 Infektion zu generieren, was kürzlich am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung bestätigt wurde.

CORAT member YUMAB generated protective coronavirus antibody
Dr. Thomas Schirrmann und Dr. André Frenzel, CORAT-Partner YUMAB

Bekämpfung von COVID19 mit rekombinanten, vollständig menschlichen Antikörpern, welche SARS-CoV2 neutralisieren

CORAT (Corona Antibody Team) ist ein Konsortium aus akademischen und industriellen Partnern mit dem gemeinsamen Ziel, eine passive Immuntherapie gegen COVID-19 zu entwickeln, bei der vollständig menschliche monoklonale Antikörper eingesetzt werden, die die SARS-CoV2-Infektion verhindern.

Akademische Koordination: Prof. Dr. Stefan Dübel, Prof. Dr. Michael Hust (TU Braunschweig).

Koordination CORAT Therapeutics: Dr. Andreas Herrmann
 

Was wir tun

Mithilfe der Methode des Antikörper-Phagendisplay aus humanen Antikörperbibliotheken konnte die TU Braunschweig und ihre Ausgründung Yumab GmbH bereits einen sehr großen Satz (mehr als 750) von humanen monoklonalen Antikörpern, die SARS-CoV2 Spike (S)-Protein erkennen, generieren. Dabei sind auch Antikörper, die zu 100% protektiv wirken, also eine Infektion verhindern. Diese Medikamentenkandidaten haben einen schnellen Entwicklungsprozess durchlaufen, um den Antikörper mit den optimalen Arzneimittelmerkmalen (COR-101) zu identifizieren. Dieser wurde nach Arzeneimittelstandards für die klinischen Studien produziert.

Dank innovativer Ansätze und den modernsten Methoden konnten wir den Medikamentenkandidaten in viel kürzerer Zeit als es früher möglich war bereitstellen, wobei alle erforderlichen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen für Medikamente vom PEI (Paul Ehrlich Institut, zuständig für die klinische Prüfung) kontrolliert wurden. Wir haben so ein Medikament auf Basis eines körpereigenen Stoffes generiert, das in klinischen Studien als Immuntherapie (Passiv-Impfstoff) zur Behandlung von akutem COVID-19 getestet wird. Dabei darf COR-101 im Unterschied zu bisher verwendeten Antikörpern insbesondere für hospitalisierte Patienten eingesetzt werden. Im Erfolgsfall könnte dieses Medikament aber auch prophylaktisch angewendet werden, um medizinisches Pflegepersonal, vorerkrankte Patienten oder Risikopopulationen zu schützen.

Development of COR-101

Wie sollen CORAT Antikörper gegen COVID19 wirken?

Rekombinante vollständig menschliche virusneutralisierende Antikörper sind der aktive Bestandteil einer Immuntherapie (auch "passiver Impfstoff" genannt). Antikörper (Immunogobuline, IgG) sind genau diejenigen Moleküle, die auch von unserem eigenen Körper hergestellt werden, um uns vor Infektionen zu schützen.

Der CORAT-Antikörper neutralisiert SARS-CoV2 direkt durch Blockierung der Zellbindung und bietet so sofort den gleichen Schutz wie Antikörper aus unserem eigenen Körper, die später in der Infektion oder durch Impfung erzeugt werden. Der CORAT-Antikörper stoppt das Virus und schützt die Patienten, bis ihr Immunsystem ihre eigenen Antikörper erzeugt. Dieses Medikament sollte sehr viel besser als die meisten der chemisch hergestellten Wirkstoffe vertragen werden, da es zu menschlichen Antikörpern identisch ist. Aufgrund der langen Serumhalbwertszeit könnte der CORAT-Antikörper in einem frühen und akuten Stadium der SARS-CoV2-Infektion mit sofortiger antiviraler Wirkung und langem Schutz verabreicht werden, bis der Körper die Zeit hat, genug von seinem eigenen IgG zu produzieren.

Mehrere klinische Studien in den USA haben mittlerweile die grundsätzliche Wirksamkeit von neutralisierenden Antikörpern gegen SARS-CoV-2 belegt (Proof of Concept). Unser Antikörper nutzt den gleichen Wirkmechanismus, was wir auch durch Aufklärung der Stuktur bestätigen können - hat aber einige Vorteile gegenüber diesen Antikörpern aufgrund seiner modifizierten Fc-Region, welche die bei COVID-19 Patienten problematische überschießende Immunreaktion nicht weiter stimuliert. Daher ist COR-101 für die klinische Erprobung zur Behandlung von hospitalisierten COVID-19-Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung zugelassen, bei denen die anderen Antikörper-Produkte nicht eingesetzt werden dürfen.

Wie unterscheiden sich CORAT-Antikörper von einem Impfstoff?

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: Neben der Verfügbarkeit von Impfstoffen ist die erfolgreiche Entwicklung wirksamer Therapeutika entscheidend, um die Corona-Pandemie langfristig bewältigen zu können. Selbst bei einer hohen Impfrate müssen wir leider damit rechnen, dass Menschen weiter an COVID-19 erkranken. (Quelle: PM 14.06.2021 BMBF).

Ein typischer Impfstoff ("aktiver Impfstoff"), der aus totem oder partiellem Virusmaterial besteht, kann COVID19-Patienten nicht heilen. Der Grund dafür ist, dass aktive Impfstoffe dadurch wirken, dass sie eine Immunantwort auslösen - typischerweise mit Erzeugung von Antikörpern (IgG) - genau wie die Infektion selbst. Die Entwicklung von schützenden Antikörpern dauert aber bis zu 2-3 Wochen, was für Patienten mit einer schweren akuten Infektion zu lange sein kann, um zu überleben. Daher nützt einem bereits infizierten Patienten ein solcher aktiver Impfstoff kaum. Gleiches gilt für medizinisches Pflegepersonal in Notsituationen oder Risikogruppen, weil der immunologische Schutz nach herkömmlicher Impfung erst einige Wochen nach der Impfung beginnt.

Weiterhin ist nicht zu erwarten, dass die Impfung bei 100% der geimpften anschlägt - gerade die Risikopopulationen sind dafür bekannt, das sie schlecht auf Impfungen ansprechen - bei Grippe zum Beispiel nur zu 28-60%. Auch lassen sich nicht alle Menschen impfen.

CORAT-Antikörper können diese Behandlungslücke füllen und somit Impfstoffe auf Virusbasis perfekt ergänzen, denn die CORAT-Antikörper-Immuntherapie (auch als "passiver Impfstoff" bezeichnet) ersetzt die noch nicht vorhandenen Antikörper im Körper des Patienten sofort ab dem Zeitpunkt der Gabe und trägt so dazu bei, die Viruslast umgehend zu senken.

Warum CORAT?

Antikörper sind in der Therapie  seit 120 Jahren bewährt

  • Im späten 19. Jahrhundert von Emil v. Behring eingeführt (Erster Nobelpreis für Medizin 1901) wurden unzählige Kinder durch Serumtherapie geheilt (Diphtherie, Tetanus).
  • Bei der Serumtherapie werden (nicht definierte) Antikörpermischungen von immunisierten Tieren oder genesenden Patienten verwendet, um Krankheitserreger zu neutralisieren
  • Obwohl wirksam, erzeugt die Tierserumtherapie manchmal Nebenwirkungen (die aber durch das vollständig menschliche CORAT-Design vollständig vermieden werden).
  • IVIG (menschliche Antikörpermischung von gesunden Blutspendern) wird häufig als Medikament verwendet.
  • Laufende klinische Studien mit humanen Antikörpern von rekonvaleszenten Spendern werden zur Behandlung von COVID-19 versucht (z. B. NCT04321421, NCT04292340). Diese aus Blut gewonnenen Produkte können Nachteile aufweisen, da sie von Charge zu Charge von vielen verschiedenen Spendern (kein definiertes Arzneimittel) mit unterschiedlichen Mengen an wirksamen Antikörpern gemischt werden. Darüber hinaus besteht auch das potenzielle Risiko einer Antikörperverstärkung und Weitergabe weiterer, unbekannter Infektionen aus den Spendern.
  • Die (Not-)Zulassungen mehrere Antikörperpräparate gegen SARS-CoV-2 in den USA beweisen die grundsätzliche Wirksamkeit von neutralisierenden Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Antikörper sind damit die ersten spezifischen Wirkstoffe, die weltweit gegen das neue Virus erfolgreich entwickelt werden konnten.

Rekombinante neutralisierende Antikörper sind eine bewährte Medikamentenklasse

Es gibt bereits ein zugelassenes Medikament gegen lebensbedrohliche Lungenviren, dass die Nachteile der Serumtherapie eliminiert, und belegt , wie gut Antikörper verträglich sein können.

  • Synagis® (Palivizumab): Prevention von Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)-Infektion darf vorsorglich bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kleinkindern mit Vorerkrankungen  (prophylaktische Gabe) eingesetzt werden. 

Die Technologie hinter CORAT

  • CORAT-Antikörper werden durch die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete molekularbiologische Technik "Antikörper-Phagen-Display" hergestellt, welche es erlaubt, humane monoklonale Antikörper aus Blut zu isolieren, die nicht von Antikörpern unseres eigenen Körpers zu unterscheiden sind - außer dass sie eine SARS-CoV-2-Infektion verhindern. Einer der Erfinder dieser Technologie ist Mitglied im CORAT-Team, auch die Fa. YUMAB im Team nutzt diese Technologie.
  • Um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren, wird jedes Biomolekül in einem CORAT-Medikament aus einem Gen hergestellt, das direkt von menschlichen Spendern erhalten wurde, d. H. es war bereits zuvor im Blut einer gesunden Person präsent. CORAT-Antikörper sind keine synthetischen oder chemisch hergestellten Stoffe, sondern körpereigene Moleküle, dadurch werden kaum Nebenwirkungen erwartet.  
  • Das CORAT-Mitglied TU Braunschweig hat bereits erfolgreich neutralisierende Antikörper gegen andere tödliche Viren erzeugt, beispielsweise unser Antikörper X10H2 zum Schutz gegen das Sudan-Ebola-Virus (erfolgreich getestet in vivo:  PNAS. 2020 117:3768-3778), Venezuelan equine encephalitis virus (VEEV), Western equine encephalomyelitis virus (WEEV) sowie viele humanpathogene Toxine. Uns gelang mithilfe des Antikörper-Phagendisplay auch weltweit erstmals die Generierung eines neutralisierenden Antikörpers gegen das extrem gefährliche Marburg Virus (mAbs 9: 696-703).
  • Einige unserer Antikörper, z.B. gegen Diphtherietoxine, zeigten eine bessere Neutralisation als die derzeit verwendete klinische Standardbehandlung aus Serum. Diese Ergebnisse wurden durch die medizinische Standardisierungsbehörde NIBSC in London bestätigt (Sci Rep. 2020, 10:571).
  • YUMAB hat bereits zahlreiche vollständig humane Antikörper für die therapeutische Anwendung für führende Pharmaunternehmen entwickelt.

CORAT-Antikörper verhindern vollständig eine Infektion durch SARSCoV2 Viren aus einem COVID19-Patienten

Data

Die Infektion von Zellen (in Zellkultur) mit SARS-CoV2 Virusisolaten eines COVID19-Patienten führte zu deren Lyse, was durch Rundung und Verlust der Konfluenz angezeigt wird (oberes linkes Feld). Nicht infizierte Zellen (oben rechts) wachsen normal (keine toten runden Punkte). Unten rechts: Die Zugabe eines CORAT-Antikörpers (YU505-E01 der Yumab) zu infizierten Zellen schützte diese 5 Tage lang vollständig vor einer Infektion, während ein negativer Kontrollantikörper (unten links) die Zellen nicht schützte (Fotos: Lichtmikroskopie, HZI, Prof. Čičin-Šain). Zahlreiche weitere Antikörper mit ähnlicher Wirkung wurden  identifiziert, und auf optimale Medikamenteneigenschaften untersucht. COR-101 wurde als bester Wirkstoff am Ende aus diesen umfangreichen Experimenten identifiziert.

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Wer wir sind: das Team

CORAT wurde von Prof. Stefan Dübel, YUMAB-Gründer und Leiter der Abteilung Biotechnologie der Universität Braunschweig und seinem Kollegen Prof. Michael Hust zusammen mit Prof. Gundram Jung von der Universität Tübingen initiiert und wuchs schnell auf ein Konsortium von mehr als 30 Wissenschaftlern und Ärzten aus akademischen Institutionen und der Industrie. CORAT-Mitglieder repräsentieren die Kompetenz von der Infektionsforschung über die Entwicklung und Herstellung von Antikörpern bis hin zur Versorgung am Krankenbett und haben sich zusammengeschlossen, um akuten COVID19-Patienten eine möglichst gut verträgliche aber wirksame Behandlung zur Eliminierung von SARS-CoV2 zu bieten.

Die TU Braunschweig (Prof. Michael Hust) ist Teil des COVID19-Konsortiums "ATAC" im Rahmen des EU Horizon2020 Corona-Förderprogramms. Wir sind auch dankbar für die rasche Anschubfinanzierung aus dem Land Niedersachsen, und die Förderung durch die Deutsche Herzstiftung e.V., Frankfurt a.M.

Seit dem 15.6.2020 wird die präklinische und klinische Entwicklung der Antikörper von der mithilfe des Landes Niedersachsen speziell zu diesem Zweck gegründeten CORAT Therapeutics GmbH koordiniert. Die aktuellsten Informationen finden Sie auf deren Website.

Antikörper für COVID-19 Forschung und Diagnostik

Abcalis antibodies binding to SARS-CoV-2 N-Protein

...und schließlich:  Abcalis, ein ebenfalls preisgekröntes spin off der TU Braunschweig, stellt tierversuchsfrei hochspezifische Antikörper gegen das SARS-CoV2 spike protein und N-Protein her (bereits vollständig konform zu den neuen Richtlinien der EU (EURL ECVAM JRC120199 / EU Direktive 2010/63/EU).

Die Anti-SARS-CoV-2-Antikörper von Abcalis werden derzeit mit Partnerunternehmen für die Entwicklung von Antigen-Schnellnachweisen eingesetzt. Falls Sie Interesse an diesen Antikörpern haben:

Kontakt

Prof. Dr. Stefan Dübel / Prof. Dr. Michael Hust
Technische Universität Braunschweig, Institute of Biochemistry, Biotechnology and Bioinformatics
Spielmannstr. 7, 38106 Braunschweig, Germany
Phone: +49-531-391-5731, Fax: +49-531-391-5763
biotech@tu-bs.de

CORAT Therapeutics GmbH: Dr. Andreas Herrmann
 

 

Literatur

Die stets aktuelleste Publikationsliste finden Sie hier. Auswahl:

Übersichtsartikel in deutscher Sprache:

  • Dübel, S., Hermann, A., Schirrmann, T., Frenzel, A., Hust, M. (2021) COR-101, ein menschlicher Antikörper gegen COVID-19. BIOspektrum 27, 46–48, DOI: 10.1007/s12268-021-1512-x
  • Dübel, S., Hust, M., Frenzel, A. & Schirrmann, T. (2020) Rekombinante, vollständig menschliche Antikörper zur Behandlung akuter COVID-19. BIOSpektrum (Springer-Verlag, Heidelberg) 4.20, 444-446.  DOI: 10.1007/s12268-020-1404-4

Menschliche Antikörper aus gesunden Spendern:

  • Bertoglio, F., Meier, D., Langreder, N., Steinke, S., Rand, U., Simonelli, L., Heine, P. A., Ballmann, R., Schneider, K.-T., Roth, K. D. R., Ruschig, M., Riese, P., Eschke, K., Kim, Y., Schaeckermann, D., Pedotti, M., Kuhn, P., Zock-Emmenthal, S., Wöhrle, J., Becker, M., Grashoff, M., Wenzel, E. V., Russo, G., Kröger, A., Brunotte, L., Ludwig, S., Fühner, V., Krämer, S. D., Dübel, S., Varani, L., Roth, G., Cicin-Sain, L., Schubert, M. & Hust, M. (2020) SARS-CoV-2 neutralizing human recombinant antibodies selected from pre-pandemic healthy donors binding at RBD-ACE2 interface.   Nature communications 12, 1577 (2021) (open access)

Entwicklung des menschlichen Antikörpers COR-101 (Weiterentwicklung bei der CORAT Therapeutics)

  • Bertoglio, F., Fühner. V., Ruschig, M., Heine, P.A., Rand, U., Klünemann, T., Meier, D., Langreder, N., Steinke, S., Ballmann, R., Schneider, K.-T., Roth, K.D.R., Kuhn, P., Riese, P., Schäckermann, D., Korn, J., Koch, A., Zock-Emmenthal, S., Becker, M., Scholz, M., Moreira, G.M.S.G., Wenzel, E.V., Russo, G., Garritsen, H.S.P., Casu, S., Gerstner, A., Roth, G., Hermann, A., Schirrmann, T., Dübel, S., Frenzel, A., Van den Heuvel, J., Čičin-Šain, L., Schubert, M. and Hust, M. (2020). A SARS-CoV-2 neutralizing antibody selected from COVID-19 patients by phage display is binding to the ACE2-RBD interface and is tolerant to known RBD mutations. Cell Reports 36: 109433 DOI:10.1016/j.celrep.2021.109433

Immunantwort auf SARS-CoV-2-Infektionen in Patienten:

  • Schubert, M., Bertoglio. F.,  Steinke, S. et al: Human serum from SARS-CoV-2 vaccinated and COVID-19 patients shows reduced binding to the RBD of SARS-CoV-2 Omicron variant in comparison to the original Wuhan strain and the Beta and Delta variants. (Preprint) (summary/press release)
  • Marcotte, H., Piralla, A., Zuo, F., Du, L., Cassaniti, I., Wan, H., Kumagai-Braesh, M., Andréll, J., Percivalle, E., Sammartino, J.C., Wang, Y., Vlachiotis, S., Attevall, J., Bergami, F., Ferrari, A., Colaneri. M., Vecchia, M., Sambo, M., Zuccaro, V., Asperges, E., Bruno, R., Oggionni, T., Meloni, F., Abolhassanni, H., Bertoglio, F., Schubert, M., Calzolai, L., Varani, L., Hust, M., Xue, Y., Hammarström, L., Baldanti. F. & Pan-Hammarström, Q. (2021). Immunity to SARS-CoV-2 up to 15 months after infection. bioRxiv https://doi.org/10.1101/2021.10.08.463699
  • Sherina, N., Piralla, A., Du, L., Wan, H., Kumagai-Braesh, M., Andréll, J., Braesch-Andersen, S., Cassaniti, I., Percivalle, E., Sarasini, A., Bergami, F., Di Martino, R., Colaneri, M., Vecchia, M., Sambo, M., Zuccaro, V., Bruno, R., Oggionni, T., Meloni, F., Abolhassani, H., Bertoglio, F., Schubert, M., Byrne-Steele, M., Han, J., Hust, M., Xue, Y., Hammarström, L., Baldanti, F., Marcotte, H. and Pan-Hammarström, Q. (2021) Persistence of SARS-CoV-2 specific B-and T-cell responses in convalescent COVID-19 patients 6-8 months after the infection. Med 2: 281-295, DOI: 10.1016/j.medj.2021.02.001
  • Brondino, N., Bertoglio, F., Forneris, F., Faravelli, S., Borghesi, A., Damiani, S., Provenzani, U., Nola, M., Olivola, M., Caviglia, M., Politi, P., Fusar-Poli, L. & Fusar-Poli, P. A (2021). A pilot Study on Covid and Autism: Prevalence, Clinical Presentation and Vaccine Side Effects. Brain Sci. 11(7):860. doi: 10.3390/brainsci11070860

Schnelle SARS-CoV-2 Antigenproduktion in Insektenzellen

  • J. Korn, D. Schäckermann, T. Kirmann, F. Bertoglio, S. Steinke, J. Heisig, M. Ruschig, G. Rojas, N. Langreder, E. Wenzel, K. Roth, M. Becker, D. Meier, J. van den Heuvel, M. Hust, S. Dübel & M. Schubert (2020) Baculovirus- free insect cell expression system for high yield antibody and antigen production. Scientific Reports,  7;10(1):21393. doi: 10.1038/s41598-020-78425-9