Deir Anba Hadra in Assuan

Deir Anba Hadra in Assuan

Das Deir Anba Hadra, auch bekannt als Simeonskloster, in Assuan

Das Deir Anba Hadra, auch bekannt als Simeonskloster, befindet sich am Westufer des Nil in Assuan, Ägypten. Durch seinen guten Erhaltungszustand, zählt das Kloster zu den wichtigsten Bauten monastischer Architektur, welche seine Anfänge im frühen Mittelalter in Ägypten hatte. Nach aktuellem Kenntnisstand wurde das Kloster im 9. Jh. n. Chr. errichtet und schon im 13. oder 14. Jh. n. Chr. verlassen. Zurzeit führt das Deutsche Archäologische Institut (DAI) mehrere Forschungsprojekte am Objekt durch. Begonnen wurde mit der Untersuchung der koptischen und arabischen Inschriften und der Wandmalereien, welche in Folge dessen konserviert werden. Ein 2015 begonnenes Dissertationsprojekt zum Wirtschaftskomplex wurde bereits abgeschlossen, die gleichzeitig begonnene bauforscherische Untersuchung der Klosterkirche dauert noch an.

Im Rahmen ihrer Dissertation untersucht Morgane Müller seit 2024 den jüngeren Anbau des Wohnturmes mit Fokus auf das Refektorium. Anhand der vorhandenen baulichen Überreste sollen in der Untersuchung Fragen der Baukonstruktion, vor allem von Kuppeln und Veränderungen am Bau, nachgegangen werden. Zum Verständnis der Konstruktion wird das Refektorium mithilfe von photogrammetrischem Aufmaß erfasst und mit Handaufmaß ergänzt. Die erstellten Planzeichnungen bilden die Grundlage für eine Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt des Raumes. Durch das Heranziehen von Vergleichsbauten wird der Bau zeitlich und typologisch eingeordnet.

Von Interesse ist neben der Konstruktion der gebauten Architektur auch das Zusammenspiel von Architektur und den dort zur Bauzeit lebenden Mönchen. Mit dem Refektorium im Fokus sollen vor allem Fragen rund um die gemeinsamen Mahlzeiten und damit einhergehenden Aspekten wie Ritualen und Abläufen, Bewegung und Wegeführung sowie Sitzordnungen und Hierarchien im Klosterleben untersucht werden.