»Zukunftsfragen - kontrovers« ist das Motto einer interdisziplinären und öffentlichen Veranstaltungsreihe an der TU Braunschweig, die durch die Gruppe »Wissen und Kritik« veranstaltet wird.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zur Veranstaltungsreihe allgemein, zu aktuellen Veranstaltungen und zu unserer Gruppe. Zu vergangenen Veranstaltungen stehen außerdem Informationen in unserem Archiv sowie Presseberichte zur Verfügung.
Veranstaltungsarchiv
ACHTUNG: Terminverschiebung aufgrund des Bahnstreiks!
Donnerstag 1.2. 18.30, MS 1.1, Pharmaziezentrum der TU Braunschweig, Mendelssohnstr. 1
Diskussion mit
Simone Johner, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Jörg Schaaber, BUKO-Pharmakampagne
Moderation: Bettina Wahrig
Von der Entwicklung von besseren Medikamenten durch die pharmazeutische und medizinische Forschung können wir alle profitieren - wenn die Neuerungen auch wirklich auf den Markt kommen und wenn sie für alle zugänglich sind.
Es muss aber für Verteilungsgerechtigkeit gesorgt werden. Dafür sorgt in Deutschland im Prinzip die Solidargemeinschaft der Versicherten, allerdings unter der Voraussetzung des Wirtschaftlichkeitsgebots des Sozialgesetzbuchs. Trotzdem hören wir von hohen Preisen für neue, patentgeschützte Arzneimittel. Diese sind nur zulässig, wenn ein Zusatznutzen nachgewiesen ist. Hier spielt die wissenschaftlich fundierte Bewertung eine entscheidende Rolle.
Wer profitiert in welchem Umfang von wissenschaftlichen Innovationen aus der öffentlich finanzierten Grundlagenforschung einerseits und der industriellen Arzneimittelforschung andererseits? Wie kann der Markt so reguliert werden, dass das Prinzip des "Public Return on Public Investment" gewahrt wird und dass innovative Arzneimittel für alle zugänglich sind? Wie wichtig ist eine unabhängige wissenschaftliche Bewertung des Zusatznutzens neuer Therapien?
Jörg Schaaber ist Soziologe und Gesundheitswissenschaftler (MPH). Er arbeitet für die BUKO Pharma-Kampagne, die seit über 40 Jahren die globale Geschäftspolitik der Pharmaindustrie beobachtet und sich für den Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln einsetzt. Er ist weltweit mit unabhängigen Expert:innen bestens vernetzt. Jörg Schaaber hat das globale Netzwerk Health Action International (HAI) mitbegründet und war acht Jahre Präsident der internationalen Gesellschaft der unabhängigen Arzneimittelzeitschriften (ISDB). Er ist Chefredakteur der Zeitschriften „Gute Pillen – Schlechte Pillen“ und „Pharma-Brief“ und Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
Dr. Simone Johner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Supervisionsaufgaben im Ressort Arzneimittelbewertung des IQWIG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen). Sie ist an der unabhängigen, evidenzbasierten und transparenten Bewertung von neu zugelassenen Arzneimitteln für Patientinnen und Patienten beteiligt. Zentrale Fragen dabei sind: Haben die neuen Arzneimittel einen Zusatznutzen gegenüber den Standardtherapien oder nicht? Wie kann eine anwendungsbegleitende Datenerhebung nach der Zulassung aussehen, um Evidenzlücken zu schließen?
In Kooperation mit der Abteilung für Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte der TU Braunschweig
Dienstag, 15. März 2022, 18.30 Uhr
www.youtube.com/channel/UC8X4NAyIUr9Q12hVUOoqyhQ
auf dem YouTube-Kanal der TU Braunschweig
Wissenschaftliche Arbeit an der Universität ist durch die Pandemie und ihre Folgen erschwert worden. Gemeint sind notwendige Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen, teilweise Schließung von Einrichtungen, mobiles Arbeiten und zusätzliche Aufgaben im Rahmen der Digitalisierung. Besonders bei Personen, die sich in einer frühen oder mittleren Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere befanden, haben die Umstellungen einerseits Stärken erzeugt und viel positive Energie freigesetzt. Gleichzeitig entstanden andererseits auch große Hindernisse für das eigene Fortkommen. Das gilt besonders für Menschen mit Care-Aufgaben, z.B. Kinderbetreuung
oder Versorgung von Angehörigen. War die Pandemie wie in anderen Bereichen der Gesellschaft auch hier ein Brennglas für bestehende Probleme? Welche Führungskultur brauchen wir? Auf der Podiumsdiskussion wird eine Studie vorgestellt, die eine Umfrage an der TU auswertet und die Folgen der Kombination von Arbeit, Care und Corona empirisch darstellt.
Die Ergebnisse werden durch die Autor*innen einem breiteren Publikum zur Diskussion gestellt.
Es diskutieren:
▪ Prof. Dr. Bettina Wahrig (TU Braunschweig, AG Wissen und Kritik, Moderation)
▪ Prof. Dr. Matthias Bücker (TU Braunschweig, KfG, Dual Career Couple)
▪ Dr. Liseth Pérez (TU Braunschweig, KfG, AG Care-Work & Corona)
▪ Dr. Florence Vienne (Universität Jena, Koordinationskreis des Netzwerkes für Gute Arbeit in der Wissenschaft)
▪ Ulrike Wrobel (TU Braunschweig, Stabsstelle Chancengleichheit, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, AG Care-Work & Corona)
▪ Malte Schäfer (TU Braunschweig, Doktorand, AG Care-Work & Corona, Rat der wissenschaftlichen Mitarbeitenden)
▪ Anne Oostlander (TU Braunschweig, Doktorandin, KfG, AG Wissen und Kritik)
Wir freuen uns über Ihr Interesse!
Wir danken für die Unterstützung durch die TU-Pressestelle.
Im Bild der Philosoph Hans Heinz Holz (l.) und die Künstlerin Frances Scholz (r.) während der Diskussion "Kunst zum Ent-Sorgen? Die Rolle der Kunst in der Wissensgesellschaft" am 9.7.07. Moderation: Margot Michaelis (m.). Zu dieser Veranstaltung ist ein kurzer Filmbeitrag bei Salve TV online: Film bei Salve TV.