Nach 24 Jahren endet unsere Reihe. Sie können aber demnächst unsere Broschüre "Die Zukunft ist Vergangenheit" bestellen, in der die Veranstaltungen abschließen dokumentiert sind. Wenn Sie interessiert sind, schauen Sie demnächst nochmal hier vorbei oder melden Sie sich bei uns (Kontakt im rechten Frame).
ACHTUNG: Terminverschiebung aufgrund des Bahnstreiks!
Donnerstag 1.2. 18.30, MS 1.1
Pharmaziezentrum der TU Braunschweig, Mendelssohnstr. 1
Diskussion mit
Simone Johner, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Jörg Schaaber, BUKO-PharmakampagneModeration: Bettina Wahrig
Von der Entwicklung von besseren Medikamenten durch die pharmazeutische und medizinische Forschung können wir alle profitieren - wenn die Neuerungen auch wirklich auf den Markt kommen und wenn sie für alle zugänglich sind.
Es muss aber für Verteilungsgerechtigkeit gesorgt werden. Dafür sorgt in Deutschland im Prinzip die Solidargemeinschaft der Versicherten, allerdings unter der Voraussetzung des Wirtschaftlichkeitsgebots des Sozialgesetzbuchs. Trotzdem hören wir von hohen Preisen für neue, patentgeschützte Arzneimittel. Diese sind nur zulässig, wenn ein Zusatznutzen nachgewiesen ist. Hier spielt die wissenschaftlich fundierte Bewertung eine entscheidende Rolle.
Wer profitiert in welchem Umfang von wissenschaftlichen Innovationen aus der öffentlich finanzierten Grundlagenforschung einerseits und der industriellen Arzneimittelforschung andererseits? Wie kann der Markt so reguliert werden, dass das Prinzip des "Public Return on Public Investment" gewahrt wird und dass innovative Arzneimittel für alle zugänglich sind? Wie wichtig ist eine unabhängige wissenschaftliche Bewertung des Zusatznutzens neuer Therapien?
Dienstag, 15. März 2022, 18.30 Uhr
www.youtube.com/channel/UC8X4NAyIUr9Q12hVUOoqyhQ
auf dem YouTube-Kanal der TU Braunschweig
Wissenschaftliche Arbeit an der Universität ist durch die Pandemie und ihre Folgen erschwert worden. Gemeint sind notwendige Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen, teilweise Schließung von Einrichtungen, mobiles Arbeiten und zusätzliche Aufgaben im Rahmen der Digitalisierung. Besonders bei Personen, die sich in einer frühen oder mittleren Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere befanden, haben die Umstellungen einerseits Stärken erzeugt und viel positive Energie freigesetzt. Gleichzeitig entstanden andererseits auch große Hindernisse für das eigene Fortkommen. Das gilt besonders für Menschen mit Care-Aufgaben, z.B. Kinderbetreuung
oder Versorgung von Angehörigen. War die Pandemie wie in anderen Bereichen der Gesellschaft auch hier ein Brennglas für bestehende Probleme? Welche Führungskultur brauchen wir? Auf der Podiumsdiskussion wird eine Studie vorgestellt, die eine Umfrage an der TU auswertet und die Folgen der Kombination von Arbeit, Care und Corona empirisch darstellt.
Die Ergebnisse werden durch die Autor*innen einem breiteren Publikum zur Diskussion gestellt.
Es diskutieren:
▪ Prof. Dr. Bettina Wahrig (TU Braunschweig, AG Wissen und Kritik, Moderation)
▪ Prof. Dr. Matthias Bücker (TU Braunschweig, KfG, Dual Career Couple)
▪ Dr. Liseth Pérez (TU Braunschweig, KfG, AG Care-Work & Corona)
▪ Dr. Florence Vienne (Universität Jena, Koordinationskreis des Netzwerkes für Gute Arbeit in der Wissenschaft)
▪ Ulrike Wrobel (TU Braunschweig, Stabsstelle Chancengleichheit, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, AG Care-Work & Corona)
▪ Malte Schäfer (TU Braunschweig, Doktorand, AG Care-Work & Corona, Rat der wissenschaftlichen Mitarbeitenden)
▪ Anne Oostlander (TU Braunschweig, Doktorandin, KfG, AG Wissen und Kritik)
Montag, 27.1. 18.30
Raum: PK 4.3
Vortrag mit Diskussion
Prof. Dr. Veronika Lipphardt (Freiburg)
DNA-Spuren am Tatort haben bislang vor allem zum Abgleich mit Spuren von bereits bekannten Verdächtigen gedient. Dagegen ist nun eine Gesetzesvorlage der Bundesregierung auf dem Weg, die es erlauben würde, genetische Hinweise auf Merkmale des Täters oder der Täterin – Haut,- Haar- oder Augenfarbe sowie genetische Abstammung, schon zu Zwecken der Fahndung zu verwenden. Aber wie sicher sind diese – auf Wahrscheinlichkeiten basierenden – Schlüsse? Können sie die Ermittlungen in eine falsche Richtung lenken? Was helfen Merkmale in Fahndungsaufrufen, die z.B. durch Kleidung verdeckt werden können? Und fokussieren Fahndungen nicht vorschnell einen Kreis bestimmter Verdächtiger? Wie sicher ist die wissenschaftliche Grundlage für diese Verfahren und wie sicher ihre Anwendung? Und kann aus kleinsten Bruchteilen von Erbinformationen überhaupt sicher auf das Erscheinungsbild gesuchter Personen geschlossen werden? Wie reflektiert geht die Öffentlichkeit mit Fahndungsaufrufen um? Wie kann verhindert werden, dass Minderheiten stigmatisiert werden?
Diese und weitere Fragen werden im Rahmen der Veranstaltung mit der Referentin und dem Publikum diskutiert.
Prof. Dr. Veronika Lipphardt ist Professorin für Wissenschafts- und Technikforschung (Science and Technology Studies) am University College Freiburg. Sie studierte Biologie, Musik- und Sozialwissenschaften und leitete von 2011 und 2015 nach mehreren weiteren akademischen Stationen eine unabhängige Forschungsgruppe am Max Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Sie gehört der „Wissenschaftlichen Initiative zu Erweiterten DNA-Analyse“ an und begleitet in dieser Rolle die öffentlichen Diskussionen um diese Technologie kritisch und aus wissenschaftlicher Sicht. Die Initiative berichtet über die Möglichkeiten, den Entwicklungsstand und die Gefahren einer solchen Technologie.
Veronika Lipphardt forscht u. a. zur Geschichte der Populationsgenetik. In ihrem Buch »Biologie der Juden. Jüdische Wissenschaftler über "Rasse" und Vererbung, 1900-1935« (2008) analysiert sie einen wichtigen Ausschnitt aus dieser Geschichte.
Geht es der Biene mittlerweile in der Stadt besser als auf dem Land? Und müssen wir uns keine Gedanken mehr machen um das Insektensterben, weil doch die Städte immer mehr Blühstreifen anlegen und das auch noch mit geringerem Insektizid-Einsatz als auf dem Land? - Die Bundesregierung arbeitet an einem "Aktionsprogramm Insektenschutz". Eins ist klar. Die komplexen Ursachen und Folgen des Insektensterbens zeichnen ein bedrückendes Bild von den Umweltveränderungen der jüngeren Vergangenheit. Derzeit gelten von 3.500 Insektenarten 1.400 als gefährdet. Auch Wildbienenarten in Niedersachsen sind betroffen. Da Insekten weit unten an der Basis der Nahrungspyramide stehen und mehr als 80 Prozent der Blütenpflanzen weltweit von Insekten bestäubt werden, ist letztlich auch der Mensch gefährdet.
Welches Ausmaß hat das derzeitige Insektensterben? Was kann dagegen getan werden? Was ist auf der politischen Ebene zu tun? Was kann in der Landwirtschaft und was von Privatpersonen unternommen werden? Helfen Bienenhotels und Blühstreifen? Welchen Druck können Konsument*innen aufbauen? Gilt für Stadt und Land das Gleiche?
Der Biologe Dr. Helmut Saucke ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Ökologischer Pflanzenschutz (FÖP), Fachbereich Ökologischen Agrarwissenschaften der Universität Kassel. Er ist verantwortlich für Forschung und Lehre im Bereich landwirtschaftliche Entomologie. Die interdisziplinäre Arbeit im FÖP umfasst die drei phytomedizinischen Themenbereiche tierische Schaderreger, Pflanzenkrankheiten sowie Beikräuter, und behandelt Konzepte angewandter Diversität und damit verknüpfte Ökosystem-Dienstleistungen im Anbausystem. Den Schwerpunkt bildet die Entwicklung vorbeugend wirkender Maßnahmen zur Förderung und Erhaltung der Pflanzengesundheit unter Bedingungen der Ökologischen Landwirtschaft.
Henri Greil hat Architektur und Bauingenieurwesen studiert. Von 2007-2018 realisierte er Publikationen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Online-Aktivitäten als PR-Beauftragter des Departments Architektur. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Landschaftsarchitektur der TU Braunschweig etablierte er das Thema "Habitecture - Architekturen für Wildtiere" in Forschung und Lehre mit Ausstellungen, internationalen Symposien und eigenen Vorträgen. Er promoviert zum Thema der wildbienengerechten Gestaltung in Architektur- und Landschaftsarchitekturprojekten. Seit Oktober 2018 arbeitet er am Bundesinstitut für Bienenschutz des Julius Kühn-Instituts Braunschweig und koordiniert dort unter anderem in Kooperation mit der Stadt Braunschweig ein Projekt zur wildbienengerechten Stadtgestaltung.
Neue Arzneimittel - wer bewertet ihren Nutzen in der Europäischen Union?
Wenn neue Arzneimittel auf den Markt kommen, sind sie meist viel teurer als die älteren. Ihre Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wird vor der Zulassung geprüft. Wer bewertet aber den Nutzen im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie? Hier treffen pharmazeutische, medizinische, klinisch-pharmakologische sowie rechtliche und marktwirtschaftliche Argumente aufeinander. Anhand der geplanten Neuregelung der Bewertung des Zusatznutzens innerhalb des europäischen Arzneimittelrechts diskutieren ein Vertreter der BUKO Pharma-Kampagne und eine Vertreterin des IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) miteinander.
Dr. Simone Johner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Supervisionsfunktion am Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Ressort Arzneimittelbewertung. Hier ist sie mit früher Nutzenbewertung von Arzneimitteln nach AMNOG befasst und an den Arbeiten im Rahmen von EUnetHTA Joint Action 3 beteiligt. Bevor sie ans IQWiG wechselte, hat sie am DONALD Institut für Kinderernährung geforscht. 2013 erhielt sie den Förderpreis 2013 Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. .
Jörg Schaaber ist Soziologe und Gesundheitswissenschaftler (MPH). Er arbeitet für die BUKO Pharma-Kampagne, die die globale Geschäftspolitik der Pharmaindustrie beobachtet und sich für den Zugang zu unentbehrlichen Arzneimittel einsetzt. Jörg Schaaber ist Chefredakteur des von der Kampagne herausgegebenen Pharma-Brief und Geschäftsführer des VerbraucherInnenmagazins Gute Pillen - Schlechte Pillen. Er ist Mitbegründer von Health Action International (HAI) und war 1988-2001 Vorstandsmitglied von HAI-Europa. Er ist Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss, der über die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln entscheidet.
Eine gemeinsame Veranstaltung der AG Wissen und Kritik ("Zukunftsfragen - kontrovers"), der Abteilung für Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte und des Instituts für Phamakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie der TU Braunschweig.
Unerfüllter Kinderwunsch ist ein Thema, das viele Menschen plagt. In Deutschland sind weder Eizellenspende noch Leihmutterschaft erlaubt. Viele Paare gehen ins Ausland, um eine Eizellenspende zu erhalten, einige wenige nehmen Leihmütter in Anspruch. Es wird öffentlich diskutiert, was moralisch gerechtfertigt ist und was erlaubt sein sollte. Angesichts stetiger Fortschritte der Reproduktionsmedizin stellt sich die Frage, ob unsere Gesetze mehrere dieser Möglichkeiten zulassen sollten. Welche Auswirkungen haben solche Maßnahmen aber auf die Eizellenspenderinnen und die Leihmütter? Ist es legitim, den Körper eines anderen Menschen in Anspruch zu nehmen, um Mutter / Vater zu werden? Was sind die rechtlichen und ethischen Grundlagen, mit denen diese Konflikte bewertet werden können?
Prof. Dr. Sibylla Flügge ist ausgebildete Juristin. Neben ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin ist sie Mitherausgeberin der feministischen Rechtszeitschrift STREIT. Sie war Referentin für Gesundheitspolitik und Prostitution im Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main und Gesamtfrauenbeauftragte der Fachhochschule Frankfurt am Main (jetzt Frankfurt University of Applied Sciences). Von 1994-2015 war sie dort als Professorin tätig. Sie hat promoviert zum Thema "Hebammen und heilkundige Frauen - Recht und Rechtswirklichkeit im 15. und 16. Jahrhundert". Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Feministische Rechtspolitik, Sorge- und Umgangsrechte, Prostitutionsgesetze und Berufsrecht für Hebammen.
Prof. Dr. Claudia Wiesemann ist Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin (Universitätsmedizin Göttingen) und Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Sie hat Medizin, Philosophie und Geschichte studiert und in Medizingeschichte an der Universität Münster promoviert. Von 2010 bis 2016 war sie Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (ZEKO) und von 2002-2012 Präsidentin der Akademie für Ethik in der Medizin e. V. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Ethik der Fortpflanzungsmedizin und die Rechte des Kindes in der Medizin. 2016 erschien ihr letztes Buch "Moral Equality, Bioethics and the Child" erschien 2016 bei Springer. Als Mitglied einer Arbeitsgruppe der Nationalen Akademie Leopoldina veröffentlichte sie 2017 das Diskussionspapier "Ein Fortpflanzungsmedizingesetz für Deutschland".
Die schon seit Anfang der 1980er Jahre kontrovers geführte Debatte über ein bedingungsloses Grundeinkommen hat aktuell enorme Konjunktur. Von unterschiedlichen Positionen her werden Argumente sowohl dafür als auch dagegen vorgebracht.
Im Kontext der wachsenden Ungleichheit und den befürchteten Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt und den ökologischen Grenzen des Wachstums wird das bedingungslose Grundeinkommen als Ausweg gesehen. Zugleich soll es durch die Entkopplung von Einkommen und Arbeit zur Emanzipation des Menschen beitragen, so die Argumente zugunsten des Grundeinkommens.
Der Gegenposition zufolge zerstören die für ein bedingungsloses Grundeinkommen erforderlichen finanziellen Mittel die Struktur des Wohlfahrtsstaates. Die Ursachen für soziale Ungleichheit und Beschäftigungsunsicherheit liegen aus dieser Sicht nicht im Sozialsystem als solchem, sondern in seiner Erosion. Eine Weiterentwicklung des Sozialsystems, höhere Löhne und Renten, Investitionen in ein integrierendes Bildungssystem sind deshalb ihre alternativen Lösungsvorschläge.
Im Rahmen der Veranstaltung erhalten diese beiden Seiten die Möglichkeit, ihre Positionen darzustellen sowie miteinander und mit dem Publikum zu diskutieren.
Vortrag und Diskussion mit Sylvia Honsberg und Ralf Krämer
Sylvia Honsberg ist Soziologin und Bundesfrauensekretärin der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind gewerkschaftliche Frauenpolitik auf nationaler und internationaler Ebene. Sie ist Autorin des Buches "Frauenlos, Geschlechterverhältnisse in den Gewerkschaften". Seit 2009 beschäftigt sie sich intensiv mit der Zukunftsfrage "Wie wollen wir leben?". Das bedingungslose Grundeinkommen spielt hier eine zentrale Rolle.
Ralf Krämer ist Sekretär beim Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dort Experte für Wirtschaftspolitik. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren kritisch mit dem Thema und ist Hauptautor der ver.di Wirtschaftspolitische Informationen 4/2017 "Bedingungsloses Grundeinkommen - Risiken und Nebenwirkungen einer wohlklingenden Idee".
Zukunftsfragen Juni 2018 (pdf, 94 KByte)
Antibiotika-Resistenz als globale Herausforderung - welche Rolle spielen Gesundheitspolitik, Pharmaindustrie und Grundlagenforschung?
Nachrichten über zunehmende Antibiotika-Resistenzen häufen sich in den letzten Jahren. Wird eine der wichtigsten Arzneimittelgruppen des 20. Jahrhunderts unwirksam, können sich Epidemien wieder ausbreiten? Zumindest ist eine Zunahme von Infektionen mit Keimen zu verzeichnen, die nicht nur gegen eines, sondern gegen viele Antibiotika resistent sind; und die Diskussion über die Ursachen und mögliche Gegenstrategien dauert an. Eine wichtige Aufgabe unter den notwendigen Strategien ist die Entwicklung neuer Antibiotika.
Wer finanziert deren Forschung und Entwicklung und welche Rolle nehmen dabei die Grundlagenforschung, staatliche und internationale Akteure und die pharmazeutische Industrie ein? Wie wird die Antibiotika-Entwicklung nachhaltig und gerecht? Welche rechtlichen Rahmensetzungen sind hier denkbar? Gibt es jetzt schon Monopole oder funktioniert die Konkurrenz? Was sind die Alternativen für den jetzigen übermäßigen und unzweckmäßigen Einsatz, sowohl beim Menschen als auch bei Tieren?
weitere Informationen
Dr. Christian Wagner-Ahlfs arbeitet seit 2001 bei der BUKO Pharma-Kampagne. Seine Arbeitsgebiete sind Forschungspolitik, vernachlässigte Krankheiten und Patentschutz.
Aktuell koordiniert er für die Pharma-Kampagne das Projekt med4all. Weitere Projekte sind Antibiotikaresistenz als globale Herausforderung und der Memento-Preis für vernachlässigte Krankheiten. Beim WHO-Prozess für eine Verbesserung der internationalen Arzneimittelversorgung vertrat er 2007/08 das Netzwerk Health Action International bei den Verhandlungen in Genf, für das er von 2005 bis 2017 auch im Vorstand arbeitete. Sein Interesse gilt der Entwicklung neuer Forschungskonzepte, die globale Verfügbarkeit neuer Arzneimittel berücksichtigen. Seit 2005 ist er auch leitender Redakteur der Verbraucherzeitschrift Gute Pillen - Schlechte Pillen.
Prof. Dr. Mark Brönstrup Mark Brönstrup studierte Chemie an der Philipps-Universität Marburg und am Imperial College in London. 1999 promovierte er an der TU Berlin in organischer Chemie. Zwischen 2000 und 2013 arbeitete bei dem Pharmaunternehmen Sanofi und dessen Vorgänger Aventis und forschte dort u.a. nach Leitstrukturen aus Naturstoffen sowie nach Biomarkern, Bildgebenden Verfahren und biologischen Tests.
Seit Dezember 2013 leitet er die Abteilung für Chemische Biologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Zudem hält er eine Professur (W3) an der Leibniz-Universität Hannover inne. Sein Forschungsinteresse gilt der Entdeckung neuer, innovativer antibakterieller und antiviraler Substanzen.