SQ/ PRO | Klimakatalog 2050

Wie wirken sich disruptive Prozesse wie z.B. der Klimawandel mit einer globalen Erwärmung um 1,5 bis 3 Grad Celsius (IPCC) oder auch demographische Veränderungen auf Stadtentwicklung und die Gestaltung unserer Städte aus? Die tatsächlichen Veränderungen für unseren Alltag in unserem eigenen Lebensumfeld erscheinen auf den ersten Blick schwer vorstellbar: es stellt sich daher die Frage, wie eine für alle lebenswerte städtische Nachbarschaft in der Zukunft aussehen könnte, um einerseits den Folgen des Klimawandels wie Hitze zu begegnen und zugleich zu einem wirksamen Klimaschutz beizutragen.
Welche räumlichen Potentiale ergeben sich aus weit gedachten, radikalen Visionen zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels? Eine innerstädtische Nachbarschaft in Braunschweig wird als Experimentierfeld genutzt, um provokative Szenarien zu erarbeiten und räumliche Strategien für die klimatische und demographische Entwicklung exemplarisch für das Jahr 2050 zu entwickeln. Dabei stehen Aspekte der Nachhaltigkeit wie Wasser, Biodiversität, Energie, Mobilität, Materialien und Circular Economy im Fokus.
Im SQ wird eine konzeptionelle Entwurfsmethodik vermittelt, wie sie von Architektur- und Städtebaubüros darunter z.B. MVRDV aus Rotterdam in Praxis und Forschung angewandt wird. Dabei werden die genannten Themen getrennt analysiert und in eine Toolbox aus potenziellen räumlichen Interventionen übersetzt. Diese Aspekte werden in einem spielerisch kreativen Entwurfskatalog ausgearbeitet und zusammengeführt als Entwürfe in die Nachbarschaft integriert. Kombinationsmöglichkeiten untereinander werden ebenso wie die Übertragbarkeit auf andere Kontexte und Stadtentwicklungsprojekte überprüft.

In der Workshopwoche – mit Vorträgen, Schnellentwürfen und Diskussionsrunden – vom 17. bis 21. Februar erstellen wir den Klimakatalog 2050. Der explorative Ansatz, Kreativität, Experimente und Diskussionen sind entscheidend, um innovative Lösungsansätze und übertragbare Strategien für Braunschweig 2050 und darüber hinaus zu finden. Das Seminar ist eingebunden in das Forschungsprojekt COABS - Co-Adapted Braunschweig (http://www.braunschweig.de/coabs) gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).