Wohnungs-, Energie- und Klimakrise prägen den aktuellen politischen Diskurs. Gleichzeitig haben sie konkrete Auswirkungen auf Städte und ihre Bewohner*innen: Die Mieten in den meisten Großstädten in Deutschland steigen seit Jahren, was gepaart mit ebenfalls steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten eine Teilhabe an der Stadtgesellschaft für viele Menschen zunehmend erschwert. Überschwemmungen werden wahrscheinlicher, ebenso langanhaltende Dürreperioden, und aufgrund längerer Hitzeperioden werden kühlende Orte im Freien immer wichtiger.
Am Beispiel eines zukünftigen lebendigen und gemischten Quartiers in Potsdam setzen Sie sich mit den Auswirkungen dieser Krisen auf Städte auseinander und erarbeiten Strategien zur Erhöhung ihrer Resilienz. Das Projektgebiet grenzt unmittelbar an das Areal, in dem mit Poztupimi die Urzelle der heutigen mehr als 1000 Jahre alten Stadt vermutet wird. Das Areal liegt am Rande der heutigen Potsdamer Innenstadt und grenzt an die Havel und den nur noch in Fragmenten erhaltenen Stadtkanal. Es wird geprägt durch zwei stark befahrene Straßen. Eine heterogene Bebauung mit Fragmenten aus verschiedenen Bauepochen, sowie eine große Bandbreite an Nutzungen bestimmen heute den Ort und laden dazu ein, in ihrer Ergänzung, eine Identität für den Ort zu entwickeln. Während die Freiflächen am Wasser bereits heute ein hohes Aufenthaltspotential haben, finden sich im Inneren große versiegelte Flächen für Stellplätze und nur vereinzelt Grünflächen. Die Aufgabe im SP besteht darin, neue Flächen in Wassernähe für bezahlbares Wohnen und Gewerbe zu schaffen und gleichzeitig den Bestand sensibel einzubinden. Dabei ist ein kreativer Umgang mit den Emissionen der angrenzenden Straßen notwendig. Potsdam ist unter anderem bekannt für seine von Gewässern und Parks durchzogene Stadtlandschaft mit den größten zusammenhängenden Weltkulturerbestätten in Deutschland. Dies soll Anlass geben, sich insbesondere mit Fragen eines wassersensiblen Städtebaus auseinander zu setzen. So sollen für das Quartier und angrenzende Nachbarschaften neue Freiräume entstehen, die eine hohe Aufenthaltsqualität im Freien bieten und gleichzeitig das Quartier resilienter gegenüber Extremwetterereignissen wie Hitze und Starkregen machen. Versiegelte Flächen wie z.B. Parkplätze sollen entsiegelt und landschaftsgestalterische Maßnahmen zur gezielten Führung und Versickerung von Regenwasser im Quartier vorgeschlagen werden. Ein Mobilitätskonzept soll ebenso erdacht werden, das ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr fördert.
Anmeldung
TU Connect
Format
Präsenz
Sprache
Deutsch (Betreuung in englischer Sprache ist möglich)
Einführung
Dienstag, 15.10.24, 09:30-16:00 Uhr im Grotrian ZI 24.2.
Zum gemeinsamen Modellbau sind von jedem/ jeder Student*in jeweils eine Schneidematte, ein Stahllineal, ein Cuttermesser, Kleber und ein Siebdruckkarton in weiß mit der Stärke 1mm und den Maßen 100cm x 75cm mitzubringen.
Termine
Dienstags, 09:30 - 18:00 Uhr
Exkursion nach Potsdam und Berlin: 16.-18.10.24., Kosten: 125€ p.P.
Tischkritik: 29.10.24
Zwischenkritik I: 19.11.24
Zwischenkritik II: 17.12.24
Zwischenkritik III: 21.01.25
Planabgabe: 04.02.25
Abschlusspräsentation: 11.02.25
Ausstellung in Potsdam: Frühjahr 2025
Team
Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow
Daniel Grenz, Benedikt Herz, Benjamin Fowler, Bodo Neuss, Olaf Mumm und ISU Team.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsarchitektur (ILA), Prof. Gabriele G. Kiefer.
In Kooperation mit dem Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Potsdam.
Die Aufgabe und Abgabeleistungen sind so konzipiert, dass sie von Vierergruppen erfolgreich bearbeitet werden können.
Broschüren vorheriger SPs
https://doi.org/10.24355/dbbs.084-202404151308-0
https://doi.org/10.24355/dbbs.084-202407170936-0
Weitere Informationen
https://www.tu-braunschweig.de/isu
https://spacelab-isu.org/