* 6. November 1921 † 10. September 2016
Prof. em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans Jürgen Matthies ist am 10. September 2016 in Braunschweig im Alter von 94 Jahren verstorben. Professor Matthies war eine der prägenden Persönlichkeiten in der Landtechnik und der Mobilhydraulik. Er wurde am 6. November 1921 in Teterow, Mecklenburg, geboren, er studierte nach dem Krieg zunächst in Berlin und dann bis 1950 in Stuttgart Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Landtechnik. Nach der Assistentenzeit und der Promotion bei Prof. Segler an der Technischen Hochschule Braunschweig ging er 1954 zur Landmaschinenfabrik Gebr. Welger in Wolfenbüttel und wurde dort bald Chefkonstrukteur. Schon im Jahr 1958 erhielt er den Ruf an die Technische Hochschule Braunschweig und war bis 1990 Ordinarius und Direktor des Instituts für Landmaschinen. In der Zeit von 1978 bis 1979 war Professor Matthies Rektor und erster Präsident der Technischen Universität Braunschweig. Für seine Forschungsarbeiten, unter anderem auf dem Gebiet der Halmgutverdichtung, erinnert sei nur an die Arbeiten zur legendären Compactrollenpresse, und nicht zuletzt für die in Forschung und Lehre neu aufgenommenen Arbeiten zur Ölhydraulik in mobilen Maschinen erlangte er internationale Anerkennung.
Den Studierenden und seinen 42 Doktoranden hat Professor Matthies hervorragende Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit mitgegeben. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass namhafte Persönlichkeiten in der Industrie und in der Wissenschaft sich mit Stolz als Matthies-Schüler bezeichnen.
Über die Hochschultätigkeit hinaus hat sich Professor Matthies in vielfältiger Form für die Interessen der Fachgemeinschaft in die Pflicht nehmen lassen. So war er von 1983 bis 1988 Vorsitzender der VDI-Fachgruppe Landtechnik und gemeinsam mit Dr. F. Meier Initiator und erster Herausgeber des Jahrbuchs Agrartechnik. Seit 1988 berichten Jahr für Jahr in diesem Nachschlagwerk, das mittlerweile online frei verfügbar ist, zahlreiche Experten über die aktuellen Entwicklungen in der Agrartechnik.
Das Wirken von Professor Matthies wurde mit hochrangigen Ehrungen, darunter die Ehrendoktorwürde der
TU München, das Ehrenzeichen des VDI und die Tilo-Freiherr von Wilmowsky-Medaille, gewürdigt.
Wir haben mit Professor Matthies einen lieben Menschen und Kollegen, einen großartigen Ingenieur, Forscher und Lehrer unter uns gehabt. Wir werden ihm nun ein ehrenvolles Andenken bewahren.
* 10. Juli 1965 † 24. April 2014
Prof. Dr.-Ing. Thorsten Lang ist am 24. April 2014 plötzlich und unerwartet verstorben. Er wurde nur 48 Jahre alt. Nach seinem Studium an der Technischen Universität Braunschweig leitete Thorsten Lang zunächst die Geschäftsstelle des Dekanats Maschinenbau und kam 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Institut für Landmaschinen und Fluidtechnik (Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. H.-H. Harms). Schon 1999 wurde er Akademischer Rat und hielt bald eigene Vorlesungen. Seine Promotion erlangte er im Jahre 2002 und er habilitierte sich 2009. Im Jahr 2011 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Von 2010 bis 2011 leitete Thorsten Lang kommissarisch das Braunschweiger Institut mit nachhaltigem Erfolg. Unter seiner maßgeblichen Mitwirkung erfolgte die inhaltliche Weiterentwicklung und Umbenennung zum Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge.
Die Arbeit in der Wissenschaft und in der Lehre war für Thorsten Lang seine Berufung. Engagiert widmete er sich seinen wissenschaftlichen Aufgaben, die fachlich insbesondere auf den Gebieten der hydraulischen Systeme sowie des kooperativen Maschinenbetriebs lagen. Zahlreiche viel beachtete Publikationen und Vorträge zeugen von seiner Schaffenskraft. Besonders am Herzen lag ihm die Ausbildung der Studierenden und der wissenschaftlichen Mitarbeiter. Bei ihm konnte man, methodisch hervorragend aufbereitet, komplexeste Zusammenhänge und zugleich ihren praxisnahen Nutzen verstehen lernen. Darüber hinaus stellte er sich umfangreich in den Dienst der Ingenieur-Community wie auch der hochschulinternen Gremien.
Wir werden Thorsten Lang stets ein ehrendes Andenken bewahren.