Additiv gefertigte Bauteile haben grundsätzlich die gleichen Klebeigenschaften wie konventionell gefertigte Bauteile, versagen jedoch häufig aufgrund ihrer anisotropen mechanischen Eigenschaften durch Delamination der einzelnen Schichten. Bei einer Belastung senkrecht zum Schichtaufbau ist die Festigkeit der Fügeverbindung daher einzig von der Haftung der obersten Schicht abhängig. Somit kann die Klebstofffestigkeit nicht ausgenutzt werden, da die Delamination bei geringeren Belastungen einsetzt.
Ziel des Projektes ist die Ermittlung von anwendungsspezifischen Interlocking-Features, die eine maximale Kraftübertragung ohne Bauteilversagen ermöglichen. Dabei soll geklärt werden, inwiefern die Fügezonengeometrie an die Art der äußeren Belastung angepasst werden muss. Zudem wird untersucht, bis zu welchem Grad eine Oberflächenvorbehandlung auf diese Weise ersetzt werden kann und ob auch artfremde Werkstoffe dadurch miteinander gefügt werden können.
Durch eine gezielte Gestaltung der Fügezone kann der Delamination entgegengewirkt werden, da die Kraft über den ausgehärteten Klebstoff in das Bauteilinnere geleitet und so auf mehrere Schichten verteilt werden kann. Dies wird je nach Anwendung-/ Belastungssituation durch eine konstruktive Anpassung der Fügezone mit Hilfe der Interlocking-Features vorgenommen. Außerdem lassen sich so auch schlecht klebbare Kunststoffe verbinden.
Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS