Grundsätzlich findet man im industriellen Einsatz verschiedene Härtungsreaktionen bei für Polyurethanklebstoffen: Neben den feuchtigkeitshärtenden einkomponentigen Systemen kommen auch zweikomponentige Polyurethane zum Einsatz. Beide Varianten können vergleichbare Endeigenschaften besitzen. Die Härtungsreaktion eines Klebstoffsystems ist dabei mehr oder weniger stark von der Temperatur abhängig. Aus diesem Grund lassen sich im Anwendungsprozess Härtungszeiten über die Temperaturführung steuern. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass nicht jeder Klebstoff und vor allem nicht jedes Polyurethansystem für eine Härtung bei erhöhter Temperatur geeignet ist. Im Projekt wird dabei besonders auf eine Temperaturerhöhung mit schneller Aufheizrate, z.B. durch eine induktive Erwärmung, fokussiert.
Ziel des Projektes ist es, die bei der beschleunigten Aushärtung im Klebstoff ablaufenden thermo-hygrischen Prozesse verstehen und beschreiben zu können. Hierzu werden analytische Untersuchungen der Abhängigkeit der mechanischen Eigenschaften des Klebstoffes von der Temperaturführung während des Aushärteprozesses durchgeführt. Ein thermomechanisch-chemisch gekoppeltes Materialmodells wird durch den Projektpartner entwickelt und in ein Finite-Elemente Programm implementiert. Zum Ende des Projektes erfolgt die Validierung des entwickelten Materialmodells und die Durchführung von Parameterstudien zur Optimierung des Aushärteprozesses.
Deutschen Forschungsgemeinschaft