Nicht nur bei der Erforschung der pflanzlichen Reaktionen auf Trockenstress, sondern auch bei vielen Arbeiten, die sich mit dem generellen Stoffwechsel-Status von pflanzlichen Zellen, die unterschiedlichen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, sind verlässliche Methoden zur Bestimmung des jeweils aktuellen Wassergehaltes der Zellen unabdingbar. Leider sind die meisten der zurzeit verfügbaren und relevanten Methoden destruktiv, d.h. die Pflanzen bzw. deren Organe und Gewebe werden bei der Messung zerstört. In Kooperation mit Kollegen aus der Elektrotechnik wird ein völlig neuer methodischer Ansatz entwickelt: unter Nutzung von Terahertzwellen wird eine nicht-destruktive, berührungsfreie Methode zur Bestimmung des Blattwassergehaltes entwickelt.
Terahertzwellen sind elektromagnetische Wellen, die im Spektrum zwischen Mikrowellen und dem Infrarot-Licht angesiedelt sind. Im Gegensatz zu den meisten anderen elektromagnetischen Wellen gibt es bislang kaum Anwendungen für diese Strahlung, da die Generierung relativ kompliziert ist. In unserem Analysator für den Blattwassergehalt werden die Terahertzwellen durch Interferenz von zwei Lasern, die lediglich einen sehr geringen Frequenzunterschied aufweisen, produziert. Mit der entstehenden Schwebung im Terahertzbereich werden dann geeignete Antennen angeregt, die die gewünschte elektromagnetische Strahlung erzeugen.
Zurzeit wird der Prototyp unter praxisnahen Bedingungen im Rahmen unser anderen Forschungsschwerpunkte getestet, so dass auch diese neue Technologie die sehr enge Verzahnung der einzelnen Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe unterstützt.