Sekundärstoffwechsel

Forschung

Pflanzlicher Sekundärstoffwechsel

Obwohl der pflanzliche Sekundärstoffwechsel für Biologen viele faszinierende Facetten bereit hält, ist seine Erforschung nur in wenigen pflanzenbiologischen oder botanischen Instituten etabliert - offensichtlich trifft die zum Teil sehr komplexe Struktur der Naturstoffe bei vielen Pflanzenbiologen auf wenig Gegenliebe. Dies ist sehr bedauerlich, denn neben den vielen faszinierenden biochemischen und molekularbiologischen Aspekten des pflanzlichen Sekundärstoffwechsels sind die pflanzlichen Naturstoffe auch die Basis für unzählige spannende Wechselwirkungen der Pflanzen mit ihrer Umwelt (biochemische Ökologie).

Nasse und trockene Rohkaffee-Aufbereitung

Die Erforschung des pflanzlichen Sekundärstoffwechsels hat in der Arbeitsgruppe für angewandte Pflanzenbiologie eine lange Tradition. Lange Zeit standen die cyanogenen Glucoside im Mittelpunkt des Interesses. Diese im Pflanzenreich weit verbreiteten Naturstoffe werden bei Verletzung des Gewebes, z.B. durch Tierfraß, hydrolysiert und Blausäure wird freigesetzt, die eine große Bedeutung als Fraßschutz hat. Im Rahmen unserer wissenschaftlichen Versuche konnten wir nachweisen, dass die cyanogenen Glucoside innerhalb der Pflanze verlagert werden können. Dabei werden durch Anheften eines weiteren Glucose-Moleküls spezielle Transport-Metabolite gebildet, die innerhalb der Pflanze verlagert werden können, ohne dass die Substanzen dabei hydrolysiert werden. In aktuellen Forschungsprojekten wird zurzeit untersucht, ob und inwieweit analoge Transport-Mechanismen bei der Verlagerung von Glucosinolaten relevant sind.

Ein weiteres, aktuelles Forschungsgebiet betrifft die Monoterpene, denen in vielen Gewürzpflanzen eine große Bedeutung als qualitätsbestimmende Merkmale zukommt.

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