Aufbau diagnostischer Kompetenzen für Studierende der MINT-Fächer
Diagnosekompetenz ist eine Kernkompetenz der Lehrerprofessionalität. Sie ist Voraussetzung, um das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern angemessen beurteilen und Lern- und Aufgabenanforderungen sowie Förderbedarfe und -maßnahmen adäquat einschätzen und umsetzen zu können. Das Projekt zielt darauf, Lehramtsstudierende der MINT-Fächer in ihrer diagnostischen Kompetenz in Bezug auf domänenspezifische Lernprozesse zu schulen. Mit Hilfe von videografierten Unterrichtsvignetten (exemplarischen Lehr-und Lernsituationen) und vor allem durch Entwicklung und Analyse eigener Videografiesequenzen soll ihre Diagnosefähigkeit zur Beurteilung von Schülerkompetenzen beim Problemlösen gefördert werden. Die Kompetenzentwicklung der Lehramtsstudierenden wird dabei hinsichtlich Fachdidaktik, Fachmethodik, Diagnose, Forschungsmethodik und Wissenschaftsverständnis untersucht. Die Projektdurchführung erfolgt in Zusammenarbeitmit den MINT-Schülerlaboren für Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Langfristig soll die Lehre in der Lehrerbildung durch die Videovignetten optimiert werden.
Im Rahmen eines Promotionsprojekts in Diagonal-MINT wurden als phänomenorientierter Einstieg in Problemlöseaufgaben Zeitlupenvideos eingesetzt. Die Phänomene wurden anschließend von Schülerinnen und Schülern in eigenen Experimenten auf ihre Ursachen und Hintergründe untersucht.
Abschlussveröffentlichung:
Hilfert-Rüppell, D., Höner, K., Kraeva, L., Behrens, R., Jaeger, D., Eghtessad, A. & Denecke, T. (2020). Aufbau diagnostischer Kompetenzen für Studierende der MINT-Fächer. In Research Institute of Teacher Education TU Braunschweig (Hrsg.), TU4Teachers I – Lehrerbildung an der TU Braunschweig: Ergebnisse aus der ersten Projektphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (S. 52-80). TU Braunschweig.
Projektleitung:
Prof. Dr. Kerstin Höner
Dr. Axel Eghtessad
Dr. Dagmar Hilfert-Rüppell
Mitarbeiter/innen der Abteilung Chemie und Chemiedidaktik:
Lisanne Kraeva, M. Ed.
Das Projekt TU4Teachers wurde im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert (FKZ 01JA1609).